Introduction
Introduction Statistics Contact Development Disclaimer Help
# taz.de -- Michael Müller will in den Bundestag: Der Regierende wird zur Lame…
> Ende der Spekulationen: Berlins Regierender Bürgermeister zieht es in den
> Bundestag. So entsteht ein gefährliches Machtvakuum im Roten Rathaus.
Bild: Vom Roten Rathaus in den Bundestag: Michael Müller
Berlins Regierender Bürgermeister Michael Müller sieht seine politische
Zukunft als Abgeordneter des Bundestags. Am Montag hat er angekündigt, 2021
im Wahlkreis Charlottenburg-Wilmersdorf für die SPD antreten zu wollen. Das
ist keine Überraschung, dementiert hat Müller solche Spekulationen nie.
Aber die (nicht ganz freiwillige) [1][Karriereplanung des Regierenden]
dürfte dennoch zum Problem für die rot-rot-grüne Koalition werden.
Die Wahlen für den Bundestag und das Berliner Abgeordnetenhaus finden
parallel statt, wohl Ende September 2021. So lange will Müller Regierender
Bürgermeister bleiben. Gleichzeitig muss er – sofern die SPD
Charlottenburg-Wilmersdorf ihn auch aufstellt – als Kandidat in eigener
Sache um Wählerstimmen kämpfen. Diese Doppelbelastung geht einher mit einem
Verlust an Macht im Roten Rathaus. Müller ist seit heute eine lame duck,
und das noch für mehr als ein Jahr.
In dieser Zeit stehen für Rot-Rot-Grün wichtige Entscheidungen an, allen
voran der Umgang mit der Coronapandemie. In deren Hochphase hat der
Regierende gezeigt, dass er durchaus – anders als lange kritisiert wurde –
durchsetzungsstark Politik machen kann. Allerdings war das eine
Sondersituation: Die Koalition arbeitete so diszipliniert zusammen wie nie
seit Dezember 2016.
## Bald geht es wieder um Profilierung
Doch im Jahr vor der Wahl werden die drei Regierungsparteien wieder stärker
auf Distanz gehen, Profilierung ist angesagt. Die Koalition
zusammenzuhalten wird schwerer, erst recht mit einer geschwächten
Machtzentrale. Grünen und Linken wird es leichtfallen, Müllers Autorität in
Frage zu stellen. Und dass sie [2][Franziska Giffey] – die
Bundesfamilienministerin soll erst Ende 2020 zur Berliner
SPD-Spitzenkandidatin gewählt werden – vorzeitig zu Müllers Nachfolgerin
wählen, gilt als ausgeschlossen.
Die SPD im Berlin Senat hat nun einen schweren Stand. Sie schrumpft zum
Juniorpartner – was sie Umfragen zufolge übrigens längst ist.
10 Aug 2020
## LINKS
[1] /Berlins-Regierender-im-Interview/!5691683
[2] /Kampf-um-SPD-Vorsitz-in-Berlin/!5692677
## AUTOREN
Bert Schulz
## TAGS
Schwerpunkt Rot-Rot-Grün in Berlin
Bundestag
Regierende Bürgermeisterin
Berlin
Michael Müller
Michael Müller
Sawsan Chebli
Schwerpunkt Landtagswahl in Rheinland-Pfalz
Kevin Kühnert
Abgeordnetenhauswahl 2021
Michael Müller
Michael Müller
## ARTIKEL ZUM THEMA
Drei SPDler wollen in den Bundestag: Chaostage bei der Berliner SPD
Michael Müller, Sawsan Chebli, Kevin Kühnert: Die drei prominenten SPDler
wollen in den Bundestag einziehen. Ein Wochenkommentar.
Kampf um Bundestagsdirektkandidatur in Berlin: Chebli gegen Müller
Die Staatssekretärin Sawsan Chebli will Berlins Regierenden Bürgermeister
aus dem Rennen kicken. Der muss um seinen politischen Altersruhesitz im
Bundestag bangen.
CDU-Politiker Christian Baldauf: Von einem, der es sich zutraut
In Rheinland-Pfalz macht sich der CDU-Mann Christian Baldauf daran, Malu
Dreyer aus der Staatskanzlei zu drängen. Das wird nicht leicht.
Kevin Kühnert kandidiert für Bundestag: Das Rennen beginnt
Noch-Juso-Chef Kevin Kühnert will für den Bundestag kandidieren – und einen
Berliner Wahlkreis gewinnen, in dem die SPD zuletzt keine Chance hatte.
Kampf um SPD-Vorsitz in Berlin: Franziska Giffey am Ruder
Die Familienministerin will SPD-Landeschefin werden und damit
Spitzenkandidatin 2021. Sie weiß schon, womit sie punkten möchte. Ein
Ortstermin.
Berlins Regierender im Interview: „Ich muss mir nichts mehr beweisen“
Corona bescherte Michael Müller neue Popularität. Ein Gespräch über das
Verhältnis von Politik und Wissenschaft, seine Zukunft und alte weiße
Männer.
Spekulationen um Michael Müller: Sätze aus dem Politiker-Lehrbuch
Besuch in der Talkshow: Der Regierende Bürgermeister hält sich eine weitere
Amtszeit offen. Was hätte er sonst auch tun sollen?
You are viewing proxied material from taz.de. The copyright of proxied material belongs to its original authors. Any comments or complaints in relation to proxied material should be directed to the original authors of the content concerned. Please see the disclaimer for more details.