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# taz.de -- Kampf um bessere Arbeitsbedingungen: Streiks bei Amazon
> An mehreren Standorten haben Beschäftigte des Versandhändlers die Arbeit
> niedergelegt. Sie fordern einen Tarifvertrag und besseren Schutz vor dem
> Coronavirus.
Bild: Verhärtete Fronten: Bei Amazon wird seit der Nacht auf Montag gestreikt
Bad Hersfeld/Leipzig dpa/reuters | Mitarbeiter des Online-Händlers Amazon
haben mit Beginn der Nachtschicht zu Montag an mehreren Standorten die
Arbeit niedergelegt. Streiks seien in Bad Hersfeld und Koblenz, in
Rheinberg und Werne sowie in Leipzig gestartet worden, teilte die
Gewerkschaft verdi am Montag mit.
Verdi fordert den Abschluss eines Tarifvertrags, um den Gesundheitsschutz
und die Sicherheit der Beschäftigten abzusichern. Außerdem verlangt die
Gewerkschaft in dem seit über sieben Jahren andauernden Tarifkonflikt mit
dem Online-Händler, dass regionale Flächentarifverträge des Einzel- und
Versandhandels anerkannt werden.
Über die Beteiligung an den für zwei Tage geplanten Aktionen insgesamt
lagen zunächst keine Angaben vor. Im Logistikzentrum in Rheinberg haben
laut Verdi etwa 400 bis 450 Beschäftigte ihre Arbeit niedergelegt. In
Leipzig erwartet die Gewerkschaft am Montag etwa 400 bis 500 Streikende. An
anderen Standorten sei noch nicht abzusehen, wie viele Amazon-Mitarbeiter
sich beteiligen, hieß es am Morgen.
„Wir verschärfen die Gangart, denn Amazon zeigt bislang keine Einsicht und
gefährdet die Gesundheit der Beschäftigten zu Gunsten des Konzernprofits“,
erklärt Orhan Akman, bei Verdi verantwortlich für den Einzel- und
Versandhandel. Er verweist auf die jüngsten [1][Coronavirus-Ausbrüche an
Amazon-Standorten wie Bad Hersfeld]. „Nach unseren Informationen haben sich
dort mindestens 30 bis 40 Kolleginnen und Kollegen infiziert“, so Akman.
Verdi fordert den Abschluss eines Tarifvertrags für „Gute und gesunde
Arbeit“.
## Amazon gibt sich gelassen
Ein Amazon-Sprecher sagte dagegen: „Was die Gewerkschaft als Ziel
beschreibt, ist für die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter von Amazon längst
Realität: Löhne am oberen Ende dessen, was für vergleichbare Tätigkeiten
gezahlt wird, Entwicklungschancen für viele Menschen und vor allem ein
sicheres Arbeitsumfeld.“
[2][Amazon] hatte sich bei früheren Aktionen und Streikaufrufen der
Gewerkschaft gelassen gezeigt. Ein Sprecher hatte in der Vergangenheit
betont, Amazon sei auch ohne Tarifvertrag ein fairer und
verantwortungsbewusster Arbeitgeber. Bundesweit hat Amazon 13
Logistikstandorte mit rund 13.000 Festangestellten.
29 Jun 2020
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