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# taz.de -- +++ Corona News vom 20. Juni +++: Tönnies-Angestellte in Quarantä…
> Corona-Ausbrüche wie bei dem Fleischkonzern lassen die Fallzahlen in
> Deutschland gerade merklich steigen. Stark besorgt ist das RKI aber
> nicht.
Bild: 1.029 Mitarbeitende von Tönnies wurden positiv auf das Coronavirus getes…
Innerhalb von 24 Stunden haben die Gesundheitsämter in Deutschland dem
Robert-Koch-Institut (RKI) 601 neue Infektionen mit dem Coronavirus
gemeldet. Bereits am Vortag hatte die Zahl mit 770 Fällen merklich höher
gelegen als an den Vortagen. Die Zunahme der Fallzahlen sei insbesondere
auf größere Ausbrüche in Nordrhein-Westfalen, Hessen und Berlin
zurückzuführen, hieß es vom RKI.
Wegen eines Ausbruchs in dem [1][Fleischkonzern Tönnies] überschreitet der
ostwestfälische Kreis Gütersloh den von Bund und Ländern vereinbarten
Grenzwert von 50 Corona-Neuinfektionen binnen einer Woche je 100.000
Einwohner derzeit klar. Bis Samstag stieg die Zahl erfasster Neuinfektionen
auf deutlich über 1.000. Für viele Mitarbeiter des Schlachtunternehmens
Tönnies standen noch Tests aus. Alle rund 6.500 Tönnies-Mitarbeiter am
Standort Rheda-Wiedenbrück mussten mitsamt allen Haushaltsangehörigen in
Quarantäne. Das gilt auch für das Management und die Konzernspitze. Clemens
Tönnies muss daher auch in eine sogenannte Arbeitsquarantäne. „Wir haben
keinen signifikanten Eintrag von Corona-Fällen in die allgemeine
Bevölkerung“, sagte der Landrat des Kreises Gütersloh, Sven-Georg Adenauer.
(dpa)
Bundesregierung erhöht Druck auf die Fleischbranche
Nach dem Corona-Ausbruch beim erhöht die Bundesregierung den Druck auf die
Branche. „Wir wollen die Kontrollen weiter verschärfen, noch bevor das neue
Gesetz zur [2][Arbeitssicherheit in der Fleischindustrie] da ist“, sagte
Bundesarbeitsminister Hubertus Heil (SPD) den Zeitungen des
Redaktionsnetzwerks Deutschland vom Samstag. Bundeswirtschaftsminister
Peter Altmaier (CDU) forderte im Deutschlandfunk, „Verantwortliche zur
Rechenschaft“ zu ziehen. Zugleich wollen die Koalitionsfraktionen einen
weitreichenden Umbau der Nutztierhaltung starten.
Die Zustände in der deutschen Fleischwirtschaft stehen seit Jahren in der
Kritik. Mitte Mai beschloss das Bundeskabinett neue Auflagen. Vorgesehen
ist unter anderem ein Verbot von Werkverträgen, das ab dem 1. Januar 2021
gelten soll. „Wir arbeiten mit mehreren Ministerien daran, das Verbot
rechtssicher zu machen“, sagte Heil dazu den RND-Zeitungen. (afp)
Mindestens 8.883 Tote durch Corona in Deutschland
Insgesamt haben sich seit Beginn der Corona-Krise 189.135 Menschen in
Deutschland nachweislich mit Sars-CoV-2 angesteckt, wie das RKI am
Samstagmorgen meldete (Datenstand 20.6., 0.00 Uhr). 8.883 nachweislich mit
dem Virus infizierte Menschen starben demnach in Deutschland. Drei
Covid-19-Todesfälle bei unter 20-Jährigen wurden bisher übermittelt. Die
Verstorbenen waren zwischen 3 und 18 Jahre alt und hatten Vorerkrankungen.
Etwa 174.400 Menschen haben die Infektion nach RKI-Schätzungen überstanden.
Die Reproduktionszahl, kurz R-Wert, lag nach RKI-Schätzungen mit Datenstand
19.6., 0.00 Uhr bei 1,06 (Vortag: 0,86). Das bedeutet, dass ein Infizierter
im Mittel etwas mehr als einen weiteren Menschen ansteckt. Der R-Wert
bildet jeweils das Infektionsgeschehen etwa eineinhalb Wochen zuvor ab.
Unter den übermittelten Covid-19-Fällen wurde dem RKI zufolge bisher für
gut 13.600 Fälle angegeben, dass die Betroffenen in medizinischen
Einrichtungen wie Krankenhäusern, ärztlichen Praxen, Dialyseeinrichtungen
oder Rettungsdiensten tätig waren. 73 Prozent dieser Erkrankten waren
demnach weiblich, 27 Prozent männlich. Im Mittel waren die Betroffenen 41
Jahre alt, 20 von ihnen verstarben. (dpa)
Nachtestungen in Göttingen
Die Stadt Göttingen hat am Samstag mit den Nachtestungen von Bewohnern
eines unter Quarantäne stehenden Gebäudekomplexes begonnen. Wie ein
Sprecher der Stadt sagte, sollten am Nachmittag diejenigen erneut auf eine
Corona-Infektion getestet werden, die bei der ersten großen Testaktion ein
negatives Ergebnis hatten. Mit einem Ergebnis sei Anfang der Woche zu
rechnen.
Die Stadt hatte rund 700 Bewohner eines Gebäudekomplexes unter Quarantäne
gestellt. Seit Donnerstag wurden bei knapp 120 Menschen Infektionen mit dem
neuartigen Coronavirus festgestellt. In der Wohnanlage leben nach Angaben
der Stadt mehr als 200 Kinder und Jugendliche in prekären
Wohnverhältnissen. Erst im Mai war es im nur wenige hundert Meter
entfernten 18-geschossigen Iduna-Zentrum zu einem Corona-Ausbruch gekommen,
weil nach Darstellung der Stadtverwaltung dort Mitglieder mehrerer Familien
bei privaten Feiern die Hygiene- und Abstandsregeln verletzt hatten. (dpa)
Russland meldet über 7.800 neue Fälle
Weltweit haben sich einer Reuters-Zählung zufolge inzwischen mehr als 8,69
Millionen Menschen nachweislich mit dem neuartigen Coronavirus infiziert.
459.604 Menschen mit einer Ansteckung sind gestorben.
Russland meldet 7.889 neue Coronavirus-Fälle, wie die Behörden mitteilen.
Damit steigt die Zahl der Infektionen insgesamt auf 576.952. Weitere 161
Menschen starben binnen 24 Stunden, insgesamt beläuft sich die Zahl der
Toten damit auf 8.002.
Costa Ricas Regierung stoppt nach Angaben von Gesundheitsminister Daniel
Salas bis auf weiteres die begonnenen Lockerungen der
Corona-Beschränkungen. Grund sei der Anstieg der Infektionen in den letzten
Tagen. So seien alleine in den vergangenen 24 Stunden 119 neue Fälle
bestätigt worden – so viele wie noch nie binnen eines Tages. Insgesamt
seien nunmehr 2.058 Ansteckungen und zwölf Tote verzeichnet. Man könne
angesichts dieser Zahlen nicht so tun, als ob alles in Ordnung sei und
einfach mit der Wiedereröffnung der Wirtschaft fortfahren, sagt Salas.
„Geschäfte und Einkaufszentren, Strände, Kirchen und andere Aktivitäten
werden warten müssen, bis wir eine nachhaltige Abnahme der Fälle haben.“
Auch der Spielbetrieb der Fußballliga werde bis auf weiteres ausgesetzt.
Auch in Brasilien breitet sich das Coronavirus weiter rasant aus. Das
Gesundheitsministerium meldet 54.771 Neuinfektionen. Damit steigt die
Gesamtzahl der Ansteckungen auf 1,032 Millionen. Die Zahl der Todesfälle
legte binnen 24 Stunden um 1.206 auf 48.954 zu. Brasilien weist in der
Coronavirus-Pandemie nach den USA weltweit die meisten Infektionen und
Todesfälle aus. (rtr)
Novartis stoppt Untersuchung zur Corona-Behandlung
Der Schweizer Pharmakonzern Novartis hat eine klinische Studie mit dem
Malaria-Mittel Hydroxychloroquin zur Behandlung von Coronavirus-Infektionen
eingestellt. Grund sei ein Mangel an Studienteilnehmern, teilte das
Unternehmen am späten Freitagabend mit. Dem klinischen Team sei es kaum
möglich gewesen, innerhalb eines angemessenen Zeitraums aussagekräftige
Daten zu sammeln.
Hydroxychloroquin und der verwandte Stoff Chloroquin werden traditionell
zur Behandlung von Malaria eingesetzt. Novartis hatte im April angekündigt,
eine klinische Phase-3-Studie in den USA zu finanzieren, bei der
Hydroxychloroquin zur Behandlung an rund 440 Coronavirus-Patienten
eingesetzt werden sollte. Die US-Arzneimittelbehörde FDA hatte die Studie
genehmigt. Mitte Juni zog die FDA ihre Sondergenehmigung für den Einsatz
von Hydroxychloroquin gegen Covid-19 jedoch zurück.
Nach wochenlanger wissenschaftlicher und politischer Kontroverse stellte
diese Woche auch die Weltgesundheitsorganisation (WHO) die klinischen
Studien zum Einsatz von Hydroxychloroquin gegen schwere
Coronavirus-Infektionen endgültig ein. Die Organisation begründete den
Schritt damit, dass bisherige Studien kein Absenken der Sterblichkeitsrate
bei Covid-19-Patienten durch das Mittel gezeigt hätten.
Der Einsatz von Hydroxychloroquin ist in der Behandlung von
Covid-19-Patienten seit längerem umstritten. Das Mittel wurde wiederholt
von US-Präsident Donald Trump und Brasiliens Staatschef Jair Bolsonaro
beworben, die andererseits wenig von Corona-Schutzmaßnahmen wie
Ausgangsbeschränkungen halten. (afp)
20 Jun 2020
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