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# taz.de -- Angeblich Bilanzbetrug beim Dax-Konzern: 1,9 Milliarden futsch bei …
> Chaos beim Online-Zahlungsabwickler Wirecard: Der Vorstand sieht sich als
> Opfer in einem Betrugsfall „erheblichen Ausmaßes“. Die Aktie stürzt ab.
Bild: Vor Corona war noch vieles in Ordnung bei Wirecard
Frankfurt rtr/dpa | Der Zahlungsabwickler Wirecard sieht sich im
Zusammenhang mit den milliardenschweren [1][Bilanzunklarheiten] als
mögliches Betrugsopfer. „Es kann derzeit nicht ausgeschlossen werden, dass
die Wirecard AG in einem Betrugsfall erheblichen Ausmaßes zum Geschädigten
geworden ist“, sagte Vorstandschef Markus Braun in einem [2][Video], das in
der Nacht zu Freitag online gestellt wurde.
Wirecard wickelt bargeldlose Zahlungen für Händler ab, sowohl an
Ladenkassen als auch online. Das Unternehmen ist seit über einem Jahr in
Bedrängnis, seit die Londoner Financial Times dem Management in einer Serie
von Artikeln Bilanzmanipulationen vorwarf.
Es sei aktuell unklar, warum zwei Banken, die im Auftrag von Wirecard
Treuhandkonten verwaltet hätten, dem Wirtschaftsprüfer EY gegenüber erklärt
hätten, Bestätigungen über dort angelegte Milliardensummen seien gefälscht.
Die Aktien verloren im vorbörslichen Handel erneut fast 10 Prozent, nachdem
sie am Donnerstag um rund 65 Prozent eingebrochen waren.
Wirecard hatte am Donnerstag die Veröffentlichung des lange erwarteten
Jahresabschlusses 2019 zum vierten Mal verschoben mit der Begründung, dass
der Abschlussprüfer EY keine Hinweise auf die Existenz von Guthaben über
1,9 Milliarden Euro gefunden hat. Der Betrag entspricht rund einem Viertel
der Bilanzsumme.
## Personelle Konsequenzen gezogen
Erste personelle Konsequenzen wurden bereits gezogen – der für das
operative Geschäft zuständige Vorstand Jan Marsalek, ein enger Vertrauter
von Firmenchef Braun, wurde mit sofortiger Wirkung freigestellt. Einem
Insider zufolge ist nicht auszuschließen, dass weitere Personen den Konzern
verlassen müssen. Die Fondsgesellschaft Deka fordert schon seit längerem
den Abgang von Braun.
Durch den fehlenden Jahresabschluss 2019 können Banken Wirecard zufolge am
heutigen Freitag Kredite fällig stellen in Höhe von rund 2 Milliarden Euro.
Wann Wirecard nun seinen eigentlich für April angekündigten Jahresabschluss
2019 vorlegt, ist unklar. Der Zahlungsdienstleister steht schon seit
einigen Monaten im Fokus von Vorwürfen der Bilanzfälschung.
19 Jun 2020
## LINKS
[1] /Manipulations-Vorwurf-gegen-Wirecard/!5571608
[2] https://www.youtube.com/watch?v=ssAaEzfxrEE&feature=youtu.be
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