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# taz.de -- Bundesliga-Aufstieg wieder verstolpert: Dem HSV ist nicht mehr zu h…
> Trotz Bielefelder Schützenhilfe vergeigt der HSV den Aufstieg: Das 1:5
> gegen den SV Sandhausen zeigt, dass der Club in der 2. Liga gut
> aufgehoben ist.
Bild: Am Ende: David Kinsombi muss mit dem HSV weiter in der 2. Liga spielen
Hamburg taz | Der Hamburger SV hat in seiner jüngsten Historie schon [1][so
einige Tiefschläge einstecken müssen]. Dieser übertraf jedoch die
schlimmsten Erwartungen: Am letzten Spieltag der Saison hätte der
Mannschaft von Dieter Hecking ein einziger Punkt gereicht, um doch noch in
die Relegation einzuziehen.
Weil Aufstiegskonkurrent Heidenheim beim bereits feststehenden Meister
Arminia Bielefeld früh mit 0:2 hinten lag, am Ende sogar 0:3 verlor, hatte
es der HSV selbst in der Hand, eine enttäuschende Saison in die
Verlängerung zu retten.
In der Relegation gegen den Drittletzten der Bundesliga wäre der Gegner
ausgerechnet der Erzrivale Werder Bremen gewesen. Aber es passt zur
Geschichte dieses Klubs, dass er diese Chance wieder einmal vergeigt hat.
Und zwar so kläglich, dass nicht einmal mehr Spott und Häme angebracht
wären, sondern nur noch Mitleid.
Die ultimative Demütigung war vollbracht, als Dennis Diekmeier, der acht
Jahre das Trikot des HSV getragen hat, in der 90. Spielminute den
Schlusspunkt setzte und zum 5:1 für Sandhausen traf – erst das zweite Tor
in seiner langen Profikarriere. Fünf zu eins. Damit ist über die Leistung
des HSV im alles entscheidenden Spiel der Saison schon alles gesagt.
## Fragen, die über das sportliche hinaus gehen
Der Verlauf dieser Saison wird beim HSV wieder einmal Fragen aufwerfen, die
über das Sportliche hinausgehen. Wie ist es zu erklären, dass eine
Mannschaft, die noch im Herbst vergangenen Jahres an der Tabellenspitze
stand und sogar den VfB Stuttgart mit 6:2 aus dem Stadion schoss, derart
eingebrochen ist?
Zuletzt hatte der HSV das Kunststück vollbracht, innerhalb von fünf Wochen
viermal ein Gegentor in der Nachspielzeit zu kassieren. Ohne Nachspielzeit
hätten die Hamburger bereits vor dem letzten Spieltag als sicherer
Aufsteiger in die Bundesliga festgestanden. Aber dem Team versagten wie
schon im vergangenen Jahr kurz vor der Ziellinie die Nerven.
Mit Namen und Positionen allein ist das jedenfalls nicht mehr zu erklären.
Denn es kristallisiert sich die Erkenntnis heraus, dass der HSV unabhängig
von seiner Besetzung über eine gesamte Saison hinweg nicht in den Griff zu
bekommen ist. Es scheint egal zu sein, ob ein junger oder erfahrener
Trainer an der Seitenlinie steht, wie der Kader zusammengestellt ist und
wer [2][in der Führungsetage dafür die Verantwortung trägt].
Dennoch ist es nahezu unvorstellbar, dass der HSV in seiner jetzigen
Konstellation zusammenbleiben wird. Der Vertrag des Trainers Dieter Hecking
hätte sich nur im Falle des Aufstiegs verlängert. Er hat nach dem desolaten
1:5 gegen Sandhausen im eigenen Stadion kaum noch Argumente auf seiner
Seite, warum der HSV mit ihm in die nächste Saison gehen sollte. Auch
[3][dem erfahrenen Hecking] ist es nicht gelungen, diesen Klub sicher ins
Ziel zu bringen. Er ist an der Aufgabe HSV wie viele andere vor ihm
gescheitert
Das wirft die Frage auf, ob es überhaupt mal jemandem gelingen wird, diesen
Klub zurück in die Bundesliga zu führen. Die Aussichten sind eher düster.
28 Jun 2020
## LINKS
[1] /HSV-bleibt-in-der-zweiten-Liga/!5591475
[2] /Machtkampf-beim-HSV/!5673348
[3] /Derbywochenende-in-Hamburg/!5663112
## AUTOREN
Daniel Jovanov
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