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# taz.de -- Wahlkampfkundgebung von Donald Trump: Nach heftiger Kritik verschob…
> Ausgerechnet zu „Juneteenth“, dem Tag des Gedenkens an das Ende der
> Sklaverei, wollte Trump seine Anhänger nach Tulsa mobilisieren. Das
> brachte ihm einen Shitstorm ein.
Bild: Häuser brannten am 1. Juni 1921 in Tulsa, als ein weißer Lynchmob morde…
Washington dpa | Nach massiver Kritik verschiebt US-Präsident Donald Trump
seine erste Wahlkampfveranstaltung seit mehr als drei Monaten. Die
Kundgebung in Tulsa (Oklahoma) werde nun am kommenden Samstag statt wie
geplant am Tag davor stattfinden, teilte [1][Trump auf Twitter] mit.
Zeitpunkt und Ort für Trumps Kundgebung waren vor dem Hintergrund der
Proteste gegen Rassismus und Polizeigewalt in den USA nach dem Tod des
Afroamerikaners George Floyd in die Kritik geraten.
Am kommenden Freitag wird in den USA „Juneteenth“ begangen, an dem Tag wird
des Endes der Sklaverei gedacht. Tulsa war zudem 1921 Schauplatz eines
Massakers durch einen weißen Mob an der schwarzen Bevölkerung. Historiker
werten dies als schlimmsten Zusammenstoß zwischen Weißen und Schwarzen in
den USA nach dem Ende des Bürgerkriegs. Hunderte Menschen wurden getötet.
An der Wahl des Datums und des Ortes für die Kundgebung war vielfach Kritik
laut geworden. So warf etwa die demokratische Senatorin Kamala Harris dem
Republikaner Trump vor, [2][Rechtsradikale zu ermutigen]. Trump teilte in
der Nacht zu Samstag mit, „viele meiner afroamerikanischen Freunde und
Unterstützer“ hätten vorgeschlagen, das Datum aus Respekt für „Juneteent…
zu ändern. Mit der Verschiebung komme er dem nach.
Trump schrieb, mehr als 200.000 Unterstützer hätten sich bereits um Tickets
für die Veranstaltung in Tulsa beworben. „Ich freue mich darauf, alle in
Oklahoma zu sehen!“ Trump hatte in einem am Freitag ausgestrahlten
Interview Vorwürfe zurückgewiesen, dass er das Datum bewusst gewählt habe.
Der Präsident – der sich bei der Wahl im November um eine zweite Amtszeit
bewirbt – sagte dem Sender Fox News: „Meine Kundgebung ist eine Feier.“
## Trump-Team übernimmt keine Haftung für Infektionen
[3][Der Tod von George Floyd] hat in den USA [4][Proteste und eine Debatte
über Rassismus und Polizeigewalt] entfacht. Trump hat Floyds Tod mehrfach
verurteilt und das Recht auf friedliche Demonstrationen betont. Ihm wird
jedoch vorgeworfen, sich nicht klar gegen Rassismus zu positionieren und
nicht genug Verständnis für den Zorn über Diskriminierung und
Ungerechtigkeit im Land zu zeigen.
Floyd war am 25. Mai bei einem brutalen Polizeieinsatz in Minneapolis
(Minnesota) getötet worden. Ein weißer Beamter hatte dem 46-Jährigen sein
Knie fast neun Minuten in den Nacken gedrückt – trotz Bitten Floyds, ihn
atmen zu lassen. Die Ermittler klagten den Polizisten daraufhin unter
anderem wegen Mordes zweiten Grades an. Auch drei weitere an dem Einsatz
beteiligte Polizisten wurden angeklagt.
Trump hatte zuletzt eine Wahlkampfveranstaltung am 2. März in Charlotte in
North Carolina abgehalten. Danach hatte die Corona-Krise Kundgebungen
unmöglich gemacht. Die Pandemie ist in den USA noch nicht überwunden. In
einigen US-Bundesstaaten gibt es neue Ausbrüche mit teilweise stark
ansteigender Anzahl von Infektionen. Trumps Wahlkampfteam weist darauf hin,
dass bei Erkrankungen infolge des Besuchs von Kundgebungen keine Haftung
übernommen wird.
13 Jun 2020
## LINKS
[1] https://twitter.com/realDonaldTrump/status/1271644265014276097
[2] https://www.sfgate.com/politics/article/Kamala-Harris-Trump-Tulsa-rally-rio…
[3] /Rassistische-Polizeigewalt-in-den-USA/!5692040
[4] /Proteste-in-den-USA-gegen-Rassismus/!5691695
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