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# taz.de -- +++ Corona News am 12. Juni +++: Kinderbonus kommt im September
> Hilfe für Familien: 300 Euro werden in zwei Raten ausgezahlt. Für
> Deutschlands Strände gibt es eine App. Nachrichten zum Coronavirus im
> Live-Ticker.
Bild: Die Familienministerin in ihrem Element: mit Kindern auf Augenhöhe
Den Live-Ticker bearbeitet [1][Simone Schmollack].
Familienbonus wird im September und im Oktober gezahlt
Der geplante Kinderbonus von 300 Euro soll in zwei Raten zu je 150 Euro im
September und im Oktober gemeinsam mit dem Kindergeld überwiesen werden.
Das sagte Bundesfamilienministerin Franziska Giffey (SPD) am Freitag nach
einer außerplanmäßigen Sitzung des Bundeskabinetts in Berlin, bei der
wichtige [2][Teile des Konjunkturprogramms] auf den Weg gebracht wurden.
Das 130 Milliarden Euro schwere Programm soll die Wirtschaft angesichts der
Coronakise beleben und den Konsum der Verbraucher ankurbeln. Darunter ist
der Kinderbonus und auch die vorübergehende Senkung der Mehrwertsteuer.
Giffey sprach von einem „guten Tag für Familien“. Auch Familien, deren
Kinder noch nicht geboren sind, aber noch in diesem Jahr zur Welt kommen,
sollen profitieren. Der Kinderbonus werde für alle Kinder gewährt, die 2020
kindergeldberechtigt seien, sagte sie.
Vom Kinderbonus profitieren besonders Familien mit geringen Einkommen, weil
der Bonus mit dem steuerlichen Kinderfreibetrag verrechnet, nicht aber auf
die Grundsicherung angerechnet wird. (dpa)
Preisschilder müssen nicht geändert werden
[3][Geschäfte, die ihre Preise wegen der geringeren Mehrwertsteuer] in den
kommenden Monaten vorübergehend senken wollen, müssen dafür nicht alle
Preisschilder ändern. Sie könnten eine Ausnahmeregelung nutzen und den
Rabatt pauschal an der Kasse gewähren, erklärte das Wirtschaftsministerium
am Freitag. So könne die Senkung kostengünstig und unbürokratisch umgesetzt
werden. Zuvor war kritisiert worden, es sei für den Handel sehr aufwendig,
für nur ein halbes Jahr überall neue Preise auszuzeichnen.
Solche pauschalen Rabatte, die erst an der Kasse vom Preis abgezogen
werden, kennt man bisher vor allem aus dem Schlussverkauf. Nur bei
preisgebundenen Waren wie Büchern, Zeitschriften und rezeptpflichtigen
Arzneimitteln sei die Ausnahme nicht möglich.
Der Mehrwertsteuersatz soll befristet vom 1. Juli bis zum 31. Dezember 2020
von 19 Prozent auf 16 Prozent beziehungsweise von 7 Prozent auf 5 Prozent
herabgesetzt werden. Die Maßnahme ist Teil des 130 Milliarden schweren
Konjunkturpakets der Koalition aus Union und SPD zur Ankurbelung der
Wirtschaft in der Coronakrise. (dpa)
Corona-Gräber an der Copacabana
Mit der symbolischen Aushebung von 100 „Gräbern“ am Strand von Copacabana
haben Aktivisten [4][gegen den Umgang der brasilianischen Regierung mit der
Corona-Pandemie] protestiert. Am Strandabschnitt direkt vor dem berühmten
Hotel „Copacabana Palace“ schaufelten sie am Donnerstag Reihen von
rechteckigen Löchern. Darauf steckten sie schwarze Kreuze mit kleinen
brasilianischen Fahnen.
Mit der Aktion solle der [5][brasilianischen Opfer der Pandemie] gedacht
und zugleich die „Inkompetenz“ der Regierung von Präsident Jair Bolsonaro
in ihrer Reaktion auf die Ausbreitung des Coronavirus angeprangert werden,
erklärten die Aktivisten. (afp)
Britische Wirtschaft bricht massiv ein
Die [6][britische Wirtschaft ist infolge der Corona-Pandemie] in
Rekordtempo eingebrochen. Nach Angaben des Statistikamts ONS vom Freitag
lag die Wirtschaftsleistung (BIP) im April 20,4 Prozent unter dem Niveau
von März. Das ist der stärkste Rückgang seit Beginn der Aufzeichnungen im
Jahr 1997. Analysten hatten im Schnitt mit einem Einbruch um 18,7 Prozent
gerechnet.
Wie das ONS mittelte, verzeichneten alle betrachteten Wirtschaftssektoren
Rückgänge in bisher ungekanntem Ausmaß. Sowohl die Industrie, die
Dienstleister als auch der Bau waren von den Maßnahmen zur Eindämmung der
Virus-Pandemie massiv betroffen. Der Einbruch folgt auf einen bereits
starken Rückgang des BIPs im März um 5,8 Prozent. (dpa)
Strand-App für Nord- und Ostsee
Um die im [7][Sommer erwarteten Ströme von Urlaubern] und Tagesgästen zu
lenken, lassen sich die Orte an Nord- und Ostsee einiges einfallen: von
Parkleitsystemen, Bodenaufklebern mit Abstandsregeln,
Einbahnstraßensystemen am Strand bis hin zu Strand-Apps.
Schleswig-Holstein etwa setzt bei der Unterbindung größerer
Menschenansammlungen in Ferienorten und an Stränden auch auf digitale
Lösungen. An der Lübecker Bucht wird gerade eine sogenannte Strand-App
entwickelt. Eine echte App wird die Anwendung zwar nicht, wie Doris
Wilmer-Huperz, Pressesprecherin der Tourismus-Agentur Lübecker Bucht, sagt.
Geplant sei eine Internetplattform, die im Prinzip so funktioniert wie die
Onlinebuchung eines Theaterplatzes.
[8][Tagestouristen können einsehen, welcher Strandabschnitt schon voll ist]
und für welchen sie noch ein Ticket buchen können. Urlauber, die einen
Aufenthalt in einem der Orte, die mitmachen, gebucht haben, dürfen ebenso
wie Einwohner und Zweitwohnungsbesitzer immer an den Strand. „Es ist ein
Service für die Tagestouristen“, sagt die Sprecherin. Denn so vermeide man
den Frust, morgens früh zum Beispiel in Hamburg loszufahren und dann doch
nicht an den Strand zu dürfen. (dpa)
AKK: Mehrwertsteuersenkung nicht verlängern
Unmittelbar vor dem Kabinettsbeschluss zur Mehrwertsteuer-Senkung hat die
CDU-Vorsitzende Annegret Kramp-Karrenbauer vor einer Verlängerung der
Corona-Hilfsmaßnahme über dieses Jahr hinaus gewarnt. „Ich möchte gerade
durch die zeitliche Begrenzung die Anreizwirkung verstärken. Die Leute
sollen jetzt leichter über Anschaffungen nachdenken können, die Wirtschaft
soll jetzt anspringen“, sagte sie dem Nachrichtenmagazin Focus. „Wenn wir
das Zeitlimit weglassen, konterkariert das einen Teil der erwünschten
Wirkung.“
Das Bundeskabinett will diese und weitere [9][Maßnahmen zur Ankurbelung der
Konjunktur] in einer Sondersitzung an diesem Freitag beschließen. CSU-Chef
Markus Söder hatte sich bereits für eine Verlängerung ins nächste Jahr
hinein ausgesprochen. Auch SPD-Fraktionschef Rolf Mützenich zeigte sich
offen. Kanzlerin Angela Merkel (CDU) und Finanzminister Olaf Scholz (SPD)
schlossen das aber bereits aus.
Eine Fortsetzung im nächsten Jahr erwartet Kramp-Karrenbauer aber für die
Regelung zur Kurzarbeit. Im September solle darüber entschieden werden.
„Für die CDU ist es keine Frage, dass wir hier ein gutes Instrument haben,
um Krisen abzufedern. Deshalb erwarte ich eine Fortsetzung im nächsten
Jahr“, sagte sie. (dpa)
Reisewarnung für Türkei bleibt vorerst bestehen
Der türkische Außenminister Mevlüt Çavuşoğlu zeigt sich enttäuscht darü…
dass die Bundesregierung die [10][Reisewarnung für Touristen] für
Drittstaaten außerhalb Europas prinzipiell bis zum 31. August verlängern
will. „Die wissenschaftlichen Gründe hinter der Entscheidung sind für uns
nur schwer zu verstehen“, sagt Çavuşoğlu dem Spiegel. Alles sei vorbereitet
für eine sichere Reise in die Türkei. Die von seinem Land ergriffenen
Maßnahmen würden unter anderem vom TÜV Süd überprüft. (rtr)
12 Jun 2020
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[4] /Brasiliens-Coronastatistik/!5690825
[5] /Corona-in-Brasilien/!5692357
[6] /Abrechnung-mit-Grossbritannien/!5688556
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[9] /Volkswirt-zum-Konjunkturprogramm/!5688534
[10] /Vorerst-bis-Ende-August/!5692041
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