# taz.de -- +++ Corona News am 11. Juni +++: Weitere Proteste gegen Bolsonaro | |
> Sonntag wollen Brasilianer:innen wieder gegen den Präsidenten | |
> demonstrieren. EU will Einreisestopp aufheben. Nachrichten zum | |
> Coronavirus im Live-Ticker. | |
Bild: Trotz Corona: Der Protest gegen Bolsonaro geht weiter, Sao Goncalo am 5. … | |
Den Live-Ticker bearbeitet [1][Anselm Denfeld]. | |
Zahl der Asylanträge in Europa auf tiefstem Stand seit 2008 | |
15.41 Uhr: Die Zahl der Asylanträge ist in der EU im April um 87 Prozent im | |
Vergleich zum Jahresbeginn gefallen und damit auf den tiefsten Stand seit | |
2008. Hintergrund seien die Maßnahmen zur Eindämmung des neuartigen | |
Coronavirus, teilte die europäische Asylbehörde Easo am Donnerstag mit. Es | |
seien nur 8.730 Asylanträge registriert worden, der niedrigste Wert der | |
vergangenen zwölf Jahre. | |
Der Bericht nennt die Zahlen aller EU-Staaten sowie Norwegens und der | |
Schweiz, nicht aber Großbritanniens. Es handle sich nicht unbedingt um eine | |
langfristige Entwicklung, teilte die Behörde mit. Vor der Coronakrise seien | |
anhaltend hohe Antragszahlen registriert worden. Die Entwicklung sei also | |
eher ein Zeichen für die Auswirkungen der Pandemie als ein Hinweis darauf, | |
dass die Anträge zu internationalem Schutz abnehmen. (dpa) | |
Haseloff fordert flächendeckende Grippeimpfung | |
15.32 Uhr: Um während der Pandemie weitere Belastungen durch die normale | |
Grippe zu vermeiden, will Sachsen-Anhalts Ministerpräsident Reiner | |
Haseloff,CDU, sich für eine möglichst flächendeckende Grippeschutzimpfung | |
in dem Bundesland einsetzen. „Das Virus wird auch im Herbst und im Winter | |
da sein“, sagte Haseloff am Donnerstag in einer Regierungserklärung. | |
Angesichts der relativ alten Bevölkerung in Sachsen-Anhalt müsse eine | |
Grippewelle während der Ausbreitung des neuartigen Coronavirus vermieden | |
werden. (dpa) | |
Queen Elizabeth II. gibt ihr Video-Konferenz-Debüt | |
15.24 Uhr: An Technik interessiert war sie schon immer, nun hat die | |
britische Königin Elizabeth II. bei einer Video-Konferenz ihr Debüt | |
gegeben. Die 94-jährige Monarchin schaltete sich am Donnerstag von Windsor | |
Castle aus zu einer Konferenz mit pflegenden Angehörigen über deren | |
Erfahrungen in der Coronakrise ein. | |
„Ich freue mich sehr, mich Ihnen allen heute anzuschließen“, sagte die | |
Queen laut einem vom Buckingham-Palast veröffentlichten Auszug des | |
Gesprächs. „Es ist sehr interessant, all ihre Erzählungen und Geschichten | |
zu hören.“ (afp) | |
Mehr als 1,5 Millionen Anträge auf US-Arbeitslosenhilfe | |
14.42 Uhr: In den USA ebbt die Flut an Erstanträgen auf Arbeitslosenhilfe | |
nur leicht ab. Insgesamt stellten vorige Woche 1,542 Millionen Bürger einen | |
Antrag auf staatliche Stütze, wie das Arbeitsministerium am Donnerstag | |
mitteilte. Die Pandemie hat in den USA Vollbeschäftigung in | |
Massenarbeitslosigkeit umschlagen lassen: Mehr als 20 Millionen Amerikaner | |
verloren im April ihren Job, bevor im Mai ein vorläufiges Ende einsetzte | |
und rund 2,5 Millionen Jobs geschaffen wurden. (rtr) | |
Brasilianer:innen wollen weiter demonstrieren | |
14.22 Uhr: Die Organisatoren der Demonstrationen gegen Präsident Jair | |
Bolsonaro haben trotz der Covid-19-Pandemie zu weiteren Protesten | |
aufgerufen. „Unser Ziel ist zu zeigen, dass die Mehrheit der Bevölkerung | |
gegen die tödliche Politik der Regierung und die Drohungen eines Bruchs mit | |
der Demokratie ist“, sagte Danilo Pássaro, Fan des SC Corinthians und einer | |
der Organisatoren der Bewegung „Somos Democracia“, der Deutschen | |
Presse-Agentur. | |
Pássaro bezog sich auf die jüngste Meinungsumfrage des Instituts Datafolha, | |
wonach die Zustimmung für Bolsonaro aktuell bei 33 Prozent liegt. Die | |
Proteste sind für Sonntag in verschiedenen Städten Brasiliens angekündigt. | |
[2][Bereits am vergangenen Sonntag waren in São Paulo und anderen | |
brasilianischen Städten tausende Menschen auf die Straße gegangen]. Dem | |
brasilianischen Präsidenten wird neben antidemokratischen Tendenzen auch | |
[3][Rassismus] und ein fahrlässiger Umgang mit der Corona-Pandemie | |
vorgeworfen – er spricht von einer „leichten Grippe“ und lehnt | |
Einschränkungen sowie Schutzmaßnahmen ab. (dpa) | |
Grenzkontrollen in EU sollten bis Montag fallen | |
13.18 Uhr: Die [4][Grenzkontrollen innerhalb der EU] sollten nach Ansicht | |
der EU-Kommission schon bis kommenden Montag (15. Juni) aufgehoben werden. | |
Dazu rief EU-Innenkommissarin Ylva Johansson die EU- und Schengenstaaten am | |
Donnerstag in Brüssel auf. Sie betonte, dass auch die EU-Gesundheitsbehörde | |
ECDC davon ausgehe, dass interne Grenzkontrollen im Moment kein wirksames | |
Mittel gegen die Pandemie seien. (dpa) | |
## EU-Kommision empfiehlt: Einreisestopp ab Juli lockern | |
13.17 Uhr: Der verhängte Einreisestopp soll nach Empfehlungen der | |
EU-Kommission bis Ende Juni verlängert und dann schrittweise aufgehoben | |
werden. Bis dahin sollten die EU-Staaten eine Liste von Ländern erarbeiten, | |
für die die Beschränkungen am 1. Juli aufgehoben werden könnten, schlug die | |
EU-Behörde am Donnerstag vor. Welche das sein könnten, ließ sie offen. | |
Grundlage der Entscheidung sollte die epidemiologische Situation sein. | |
Ebenso solle berücksichtigt werden, ob das Land selbst EU-Bürger einreisen | |
lässt. Zur Eindämmung der Pandemie hatten sich Mitte März alle EU-Staaten | |
außer Irland sowie die Nicht-EU-Staaten Schweiz, Norwegen, Liechtenstein | |
und Island darauf geeinigt, [5][nicht zwingend notwendige Reisen in die EU | |
zunächst zu verbieten]. Über solche Einreisebeschränkungen kann jedes Land | |
für sich entscheiden. Die EU-Kommission versucht jedoch, das Vorgehen zu | |
koordinieren. (dpa) | |
Hilfswerk befürchtet Anstieg von Kinderarbeit | |
13.12 Uhr: Das Kinderhilfswerk terre des hommes warnt zum Internationalen | |
Tag gegen Kinderarbeit am Freitag vor einem massiven Anstieg von | |
Kinderarbeit durch die Coronakrise. „Für Millionen Kinder in armen Ländern | |
hat die Pandemie das Gesicht von Hunger und Ausbeutung“, sagte | |
Vorstandssprecherin Birte Kötter am Donnerstag in Osnabrück. Nationale | |
Regierungen und internationale Akteure müssten die Belange armer und | |
benachteiligter Kindern in ihren Corona-Hilfsprogrammen mit Priorität | |
berücksichtigen. Um Kinderarbeit zu verhindern, seien Nahrungsmittelhilfen | |
oder Direkthilfen für bedürftige Familien jetzt unverzichtbar. | |
Zudem sollten die Schulöffnungen nach den Lockdowns von flächendeckenden | |
Wiedereinschulungskampagnen begleitet werden, forderte Kötter. | |
International agierende Unternehmen müssten ihre Lieferketten | |
kontrollieren, um die Ausbeutung von Kindern zu verhindern. Terre des | |
hommes befürchte, dass viele Mädchen und Jungen nicht mehr in die Schulen | |
zurückkehren werden, da sie zum Familieneinkommen beitragen müssen oder die | |
Familien sich den Schulbesuch nicht mehr leisten können. Die Vereinten | |
Nationen schätzen, dass als Folge der Pandemie 66 Millionen Kinder in | |
extreme Armut abrutschen. (epd) | |
Corona-Warn-App kostet den Bund rund 20 Millionen Euro | |
12.45 Uhr: Die Entwicklung der Corona-Warn-App des Bundes durch den | |
Softwarekonzern SAP und die Deutsche Telekom wird rund 20 Millionen Euro | |
kosten. Das verlautete am Donnerstag aus Regierungskreisen in Berlin. Dazu | |
kommen noch 2,5 bis 3,5 Millionen Euro monatlich für den Betrieb von zwei | |
Hotlines bei der Deutschen Telekom. Die Kosten für die Software-Entwicklung | |
bewegen sich damit am unteren Ende der von der Bundesregierung | |
prognostizierten Größenordnung in Höhe eines „zweistelligen | |
Millionenbetrags.“ (dpa) | |
WHO: Pandemie beschleunigt sich in afrikanischen Ländern | |
12.03 Uhr: Die Pandemie beschleunige sich auf dem Kontinent, warnte die | |
WHO-Regionaldirektorin für Afrika, Matshidiso Moeti, am Donnerstag in einer | |
in Genf organisierten Videopressekonferenz. Mehr als 200.000 Menschen | |
hätten sich in Afrika nachweislich mit dem Corona-Erreger infiziert, das | |
seien weniger als 3 Prozent der global bestätigten Fälle. Rund 5.000 | |
Infizierte seien auf dem Kontinent gestorben. Laut Moeti konzentriert sich | |
die Lungenkrankheit Covid-19 bislang in großen Metropolen von Afrika. | |
Allerdings dringe sie langsam auch in ländliche Gebiete vor. Südafrika und | |
Nigeria seien die am stärksten betroffenen Länder. | |
Ein Grund für die vergleichsweise niedrige Zahl von Fällen in Afrika sind | |
laut der Regionaldirektorin strikte Einreisekontrollen und -beschränkungen | |
im Personenverkehr. Zudem hätten die Regierungen früh Lockdowns verhängt. | |
Allerdings müssten die Menschen in Afrika einen hohen wirtschaftlichen und | |
sozialen Preis für die Sperren zahlen, sagte Moeti. (epd) | |
NRW lockert weiter und erlaubt größere Privatfeiern | |
11.47 Uhr: Nordrhein-Westfalen lockert weitere Corona-Schutzmaßnahmen. Von | |
Montag (15. Juni) an dürfen wieder mehr Kunden gleichzeitig Geschäfte | |
betreten, teilte die Landesregierung am Donnerstag mit. Veranstaltungen und | |
Versammlungen mit mehr als 100 Zuschauern sind unter bestimmten Auflagen | |
wieder erlaubt. Auch private Feste mit maximal 50 Teilnehmern sind dann | |
wieder möglich. | |
Bars sowie Wellnesseinrichtungen und Erlebnisbäder können ihren Betrieb | |
unter Auflagen wieder aufnehmen. Erleichterungen gelten auch für Sportarten | |
mit Körperkontakt. Sie sind ab Montag auch in geschlossenen Räumen für | |
Gruppen bis zu zehn Personen, im Freien für Gruppen bis zu 30 Personen | |
wieder zulässig. Die grundsätzlichen Regelungen zur Kontaktbeschränkung im | |
öffentlichen Raum und die Verpflichtung zum Tragen einer | |
Mund-Nasen-Bedeckung in bestimmten Bereichen bleiben bestehen. (dpa) | |
Afghanistan weitet Kampf gegen Coronavirus aus | |
11.14 Uhr: In Afghanistan soll der Kampf gegen die Pandemie auf alle | |
Krankenhäuser ausgeweitet werden. Alle Kliniken, auch private Kliniken und | |
Ärzte, sollten gegen die Lungenkrankheit Covid-19 kämpfen, sagte der | |
geschäftsführende Gesundheitsminister Ahmad Dschawad Osmani am Donnerstag | |
während einer Pressekonferenz. „Das Coronavirus grassiert in jedem | |
afghanischen Haus“, so Osmani. Bisher werden in Afghanistan Patient:innen | |
mit Covid-19 nur in wenigen Krankenhäusern behandelt, die zunehmend | |
überfüllt sind. Auch die Testmöglichkeiten sind beschränkt. In Afghanistan | |
sind derzeit 22.890 Infektionen mit Sars-Cov-2 bekannt. Die tatsächliche | |
Zahl dürfte deutlich höher liegen. Mehr als 40 Prozent der Tests fielen | |
laut dem UN-Nothilfebüro Ocha positiv aus. (dpa) | |
Verkehr könnte auch nach Corona um 8 Prozent sinken | |
11.09 Uhr: Der Verkehr in Deutschland könnte einer Studie zufolge auch nach | |
der Coronakrise deutlich reduziert werden. Es gebe beim Personenverkehr ein | |
Potenzial von 8 Prozent, heißt es in einer am Donnerstag veröffentlichten | |
Studie der Beratungsgesellschaft EY und des Wuppertal-Instituts. Ein | |
Viertel aller Tätigkeiten seien während des Social Distancing ins | |
Homeoffice verlegt werden. Videokonferenzen hätten sich mehr als | |
verdoppelt. Der Trend sei aber derzeit schon wieder rückläufig, der | |
Autoverkehr trotz Homeoffice bereits wieder auf dem Niveau von vor der | |
Krise, während Busse und Bahnen noch häufig gemieden würden. | |
Umweltministerin Svenja Schulze forderte: „Manche neue Routine sollen wir | |
uns erhalten, weil es Umwelt und Lebensqualität dient.“ (dpa) | |
Zoom schließt Konto von chinesischen Aktivist:innen | |
10.37 Uhr: Die populäre Videoplattform Zoom hat nach einem Medienbericht | |
das Konto einer Gruppe von chinesischen Menschenrechtsaktivist:innen in den | |
USA geschlossen. Diese hatte zuvor in einer Videokonferenz eine | |
Gedenkveranstaltung für die Opfer der blutigen Niederschlagung der | |
Demokratiebewegung 1989 in China abgehalten. Wie die US-Webseite Axios am | |
Donnerstag berichtete, verwies Zoom darauf, dass es sich „an örtliche | |
Gesetze halten“ müsse, ohne China direkt zu nennen. Es sei inzwischen aber | |
wieder reaktiviert worden. | |
Das Gedenken hatte der damalige Studierendenführer Zhou Fengsuo am 30. Mai | |
über ein bezahltes Zoom-Konto organisiert. Am 7. Juni wurde sein Konto | |
geschlossen und ein weiteres des prodemokratischen Hongkonger Politikers | |
Lee Cheuk Yan konnte ebenfalls nicht mehr benutzt werden. „Wir sind empört | |
über das Vorgehen von Zoom“, sagte Zhou Fengsuo. [6][Internet-Expert:innen | |
äußern Sicherheitsbedenken über Zoom]. Ein großer Teil seiner | |
Produktentwicklung findet in China statt. (dpa) | |
Frankreich verliert rund eine halbe Million Arbeitsplätze | |
10.16 Uhr: Frankreich hat im ersten Quartal 2020 fast eine halbe Million | |
Arbeitsplätze im privaten Sektor verloren. Dies ist auf einen historischen | |
Rückgang der Leiharbeit wegen der Coronakrise zurückzuführen, wie die | |
Statistikbehörde Insee am Donnerstag mitteilte. Hier wurde ein Rückgang von | |
40 Prozent verbucht. Insgesamt sind demnach in Frankreich im privaten | |
Sektor 497.400 Nettoarbeitsplätze vernichtet worden, hinzu kommen 4.900 | |
Arbeitsplätze im öffentlichen Sektor. Wirtschafts- und Finanzminister Bruno | |
Le Maire hofft unterdessen, dass sich die Wirtschaftsaktivität im Land im | |
Sommer normalisiert. (dpa) | |
Australiens Premier fordert Strafen für BLM-Demos | |
9.51 Uhr: Australiens Premierminister Scott Morrison forderte am Donnerstag | |
Strafen für Protest-Teilnehmer:innen, weil sie mit den Versammlungen gegen | |
die Corona-Beschränkungen verstießen. Zudem behauptete er, es habe in | |
Australien niemals Sklaverei gegeben. Morrison sagte in einem | |
Radiointerview, die Proteste seien „eine Respektlosigkeit gegenüber anderen | |
Australiern“, nachdem der Bundesstaat Victoria gemeldet hatte, dass ein | |
Demonstrant in Melbourne positiv auf das Coronavirus getestet worden sei. | |
Inspiriert von den Black-Lives-Matter-Protesten (BLM) in den USA, hatten in | |
den vergangenen Tagen zehntausende Australier gegen Rassismus im eigenen | |
Land und in den USA protestiert. In den kommenden Tagen soll es weitere | |
Proteste geben. (afp) | |
Lebenshilfe: Behinderte in Konjunkturpaket nicht bedacht | |
9.40 Uhr: Die ehemalige Bundesgesundheitsministerin Ulla Schmidt, SPD, | |
beklagt, dass Menschen mit Behinderung während der Coronakrise nicht von | |
Anfang an von der Politik in den Blick genommen worden seien. In einem | |
Gespräch mit dem Evangelischen Pressedienst (epd) in Aachen kritisierte die | |
Bundesvorsitzende der Bundesvereinigung Lebenshilfe, dass „behinderte | |
Menschen und ihre Unterstützung in der Organisation der verschiedenen | |
Rettungsschirme zunächst einfach nicht bedacht“ worden seien. Dabei seien | |
Menschen mit Behinderungen und ihre Familien von der Pandemie sozial und | |
gesundheitlich besonders betroffen, sagte Schmidt. | |
[7][Familien erlebten während der Pandemie extreme Situationen] im | |
Zusammenleben mit ihren behinderten Angehörigen. Die Wohnstätten mit ihren | |
Betreuungsangeboten seien so organisiert, dass die Bewohner tagsüber in den | |
Werkstätten arbeiten. Seien die Werkstätten aber geschlossen, sei das nicht | |
möglich. Dass Eltern, die nun mehr Betreuung übernehmen müssten, inzwischen | |
unabhängig vom Alter ihrer Kinder seit wenigen Wochen durch das neue | |
Konjunkturpaket einen Lohnausgleich für eine Zeit von bis zu 20 Wochen | |
bekommen könnten, sei da immerhin ein Fortschritt. (epd) | |
## CDU-Politiker: Insolvenzantragspflicht weiter aussetzen | |
9.20 Uhr: Der CDU-Wirtschaftspolitiker Carsten Linnemann fordert, die wegen | |
der Coronakrise bis Ende September ausgesetzte Insolvenzantragspflicht zu | |
verlängern. [8][Viele gesunde Firmen, vor allem im Mittelstand, seien | |
unverschuldet in Schieflage geraten]. „Gerade für sie brauchen wir ein | |
Sonderinsolvenzverfahren, mit dem Unternehmen in einer Art Winterschlaf die | |
Krise überstehen können.“ Dieses Verfahren müsse unbürokratisch sein und | |
noch vor der Sommerpause kommen. (rtr) | |
## Frankreich fordert schnelle Einigung auf EU-Hilfspaket | |
8.50 Uhr: Frankreich dringt auf eine Einigung in der EU über das geplante | |
750 Milliarden Euro schwere Hilfspaket bis Juli. „Es gibt keine andere | |
Lösung als eine Einigung bis Juli“, sagt Amelie de Montchalin, | |
Staatssekretärin im Europa-Ministerium, dem Hörfunksender BFM Business. | |
„Wenn wir keinen Konjunkturplan haben, werden wir ein Problem haben.“ (rtr) | |
Karliczek für Einsatz von Lehramtsstudierenden an Schulen | |
8.50 Uhr: Bundesbildungsministerin Anja Karliczek, CDU, befürwortet den | |
Einsatz von Lehramtsstudierenden in den Schulen während der Pandemie. Mit | |
einigen Bundesländern gebe es Gespräche darüber, wie Lehramtsstudenten als | |
Unterstützung in den Unterricht eingebunden werden können, sagte Karliczek | |
am Donnerstag im ARD-“Morgenmagazin“. Die Idee sei „auf dem Weg“. | |
Grünen-Chefin Annalena Baerbock hatte am Mittwoch vorgeschlagen, auch | |
Lehramtsstudenten für den Unterricht heranzuziehen, um den erhöhten | |
Personalbedarf an den Einrichtungen decken zu können. Zudem solle das | |
freiwillige soziale Jahr ausgebaut werden, um zusätzliches Personal für | |
Schulen und Kitas zu rekrutieren. Nach dem Willen der | |
Kultusministerkonferenz sollen die Schulen nach den Sommerferien bundesweit | |
zum Regelbetrieb zurückkehren. In möglichst vielen Bereichen müsse nun „zur | |
Normalität“ zurückgekehrt werden. (afp) | |
Aktuelle Infektionszahlen aus Deutschland | |
5.41 Uhr: Die Zahl der bestätigten Corona-Fälle steigt in Deutschland nach | |
Angaben des Robert-Koch-Instituts (RKI) für Infektionskrankheiten um 555 | |
auf 185.416. Weitere 26 Menschen sind binnen 24 Stunden an den Folgen von | |
Covid-19 gestorben, wodurch sich die Zahl der Todesfälle auf 8.755 beläuft. | |
(rtr) | |
Vergütung der Labore für Coronatests soll sinken | |
5.00 Uhr: Tests auf das Coronavirus sollen deutlich ausgeweitet werden – | |
doch um die Vergütung gibt es neuen Ärger. Für Tests, die Praxisärzte | |
veranlassen, sollen Labore ab 1. Juli nur noch 39,40 Euro statt der | |
bisherigen 59 Euro bekommen. Beim GKV-Spitzenverband hieß es, der bisherige | |
Preis von 59 Euro sei Anfang Februar festgelegt worden, als es nur | |
vereinzelte Tests gab. Heute gehe es um eine Massenproduktion von rund | |
400.000 Tests pro Woche, die zu einem großen Teil automatisiert ablaufe. | |
Außerdem entlaste der neue Preis die Sozialkassen und öffentlichen | |
Haushalte deutlich und unterstütze das Anliegen der Politik, die Strategie | |
der Massentestungen gezielt auszubauen. Die Kassenärztliche | |
Bundesvereinigung kritisierte dagegen die Entscheidung scharf, die gegen | |
ihre Stimmen gefallen sei.(dpa) | |
## WHO: Lateinamerika wird zu Brennpunkt der Pandemie | |
4.48 Uhr: Lateinamerika entwickelt sich nach Angaben der | |
Weltgesundheitsorganisation (WHO) zum Coronavirus-Brennpunkt. Nach einer | |
Zählung der Nachrichtenagentur Reuters sind in der Region über 70.000 | |
Menschen dem Virus erlegen. [9][Das am stärksten betroffene Land ist | |
Brasilien]: Offiziellen Angaben zufolge sind 40.000 Todesfälle verzeichnet, | |
die dritthöchste Zahl an Todesopfern weltweit nach den Vereinigten Staaten | |
und Großbritannien. In Mexiko sind nach Angaben des Gesundheitsministeriums | |
bislang 15.357 Menschen an den Folgen der Atemwegserkrankung gestorben. Es | |
wird davon ausgegangen, dass die Dunkelziffer deutlich höher liegt. Das | |
neuartige Coronavirus hat sich auch in Peru, Chile und Kolumbien rasch | |
verbeitet. (rtr) | |
## US-Experte erwartet bis Herbst mindestens 200.000 Tote | |
4.19 Uhr: In den Vereinigten Staaten könnte bis September die Zahl der | |
Menschen, die an den Folgen von Covid-19 gestorben sind, bei 200.000 | |
liegen. „Selbst wenn wir die Kurve flach halten, ist es realistisch, dass | |
wir irgendwann im September 200.000 Tote erreichen werden“, sagte Ashish | |
Jha, der Leiter des Harvard Global Health Institutes, in einem Interview | |
dem Sender CNN. „Und die Pandemie wird im September nicht vorbei sein.“ Jha | |
sagte, dass dies darauf zurückzuführen sei, dass die Vereinigten Staaten | |
das einzige große Land seien, das die Beschränkungen zur Eindämmung des | |
Virus gelockert habe, ohne zuvor das Fallwachstum auf ein kontrolliertes | |
Niveau zu bringen. (rtr) | |
## Noch kein Anstieg der Infektionszahlen wegen US-Protesten | |
1.42 Uhr: US-Vizepräsident Mike Pence sagt, es habe noch keine Anzeichen | |
für eine Zunahme der Corona-Fälle nach [10][zwei Wochen landesweiter | |
Proteste] gegeben. „Was ich Ihnen sagen kann, ist, dass wir jetzt, fast | |
zwei Wochen nach den ersten Protesten, keine Zunahme neuer Fälle sehen“, | |
sagte Pence in einem Interview mit dem Sender Fox Business Network. Viele | |
Menschen hätten Masken getragen und teilweise die Abstandsregelen beachtet. | |
Dr. Anthony Fauci, der oberste Experte für Infektionskrankheiten in der | |
Coronavirus-Task-Force des Weißen Hauses, hatte sich besorgt über die | |
Proteste während der Pandemie geäußert. Er sagte, die Massenproteste würden | |
„perfekte Bedingungen“ für die Verbreitung des Virus liefern. (rtr) | |
## Trump plant Massenveranstaltungen bei Wahlkampf | |
0.00 Uhr: [11][US-Präsident Donald Trump] will nach einer rund | |
dreimonatigen Pause wegen der Pandemie bald wieder Wahlkampfauftritte | |
aufnehmen. Die erste Veranstaltung vor seinen Anhängern sei für Freitag | |
nächste Woche in der Stadt Tulsa im Bundesstaat Oklahoma geplant, teilt der | |
Republikaner mit. Der Druck auf Trump war zuletzt gewachsen, da Umfragen | |
[12][den Demokraten Joe Biden im amerikanischen Präsidentschaftswahlkampf | |
vorn sehen]. (rtr) | |
## Über zwei Millionen Infektionen in den USA gemeldet | |
0.00 Uhr: Die Zahl der Infektionen in den USA übersteigt nach Zählung der | |
Nachrichtenagentur Reuters die Marke von zwei Millionen. Die Zahl der Toten | |
liegt demnach über 112.000 – beides die weltweit höchsten Werte. Den Daten | |
zufolge steigt die Zahl der Neuinfektionen wieder leicht nach den | |
Rückgängen der vergangenen fünf Wochen. Ein Teil des Anstiegs geht dabei | |
auf eine größere Zahl vorgenommener Tests zurück. (rtr) | |
## Lufthansa plant größeren Stellenabbau als erwartet | |
0.00 Uhr: Die hart von der Coronakrise getroffene Lufthansa muss tiefe | |
Einschnitte bei den Personalkosten vornehmen. Der Einbruch des | |
Passagierflugverkehrs führt zu einem noch höheren Personalüberhang als | |
bisher bekannt. [13][Die Airline-Gruppe brauche nach der Krise rechnerisch | |
22.000 Vollzeitstellen oder rund 26.000 Mitarbeiter weniger als heute], | |
erklärte die Lufthansa am Mittwoch nach einem Tarifgipfel mit den | |
Gewerkschaften UFO, Verdi und Vereinigung Cockpit in Frankfurt. Bisher war | |
offiziell von deutlich mehr als 10.000 Arbeitsplätzen die Rede. (rtr) | |
## Boris Johnson gibt Expert:innen Schuld an spätem Lockdown | |
0.00 Uhr: Der britische Premierminister Boris Johnson verweist nach dem | |
Vorwurf eines zu späten Lockdowns auf Wissenschafts-Experten. Die | |
Entscheidungen seien auf Grundlage der Empfehlungen der Scientific Advisory | |
Group for Emergencies getroffen worden, sagt er. „Natürlich wissen wir, | |
dass wir dazulernen müssen.“ Dafür sei es jedoch noch zu früh, weil zu viel | |
noch unbekannt sei. Das ehemalige Mitglied der wissenschaftlichen | |
Beratergruppe Neil Ferguson hat erklärt, [14][die Zahl der Todesopfer in | |
Großbritannien] hätte halbiert werden können, wenn die Maßnahmen eine Woche | |
früher eingeführt worden wären. (rtr) | |
## Noch unklar, wie sich Corona in der kalten Jahreszeit verhält | |
0.00 Uhr: Nach Angaben der Weltgesundheitsorganisation (WHO) ist unklar, | |
welchen Einfluss die Jahreszeiten auf den weiteren Verlauf der Pandemie | |
haben. Bislang gebe es keine Daten, die auf eine veränderte Übertragung des | |
Virus hindeuteten, sagt WHO-Experte Mike Ryan. „Wir können uns nicht darauf | |
verlassen, dass die Jahreszeit oder die Temperatur die Lösung sein wird.“ | |
Ryan verwies dabei auf den bevorstehenden Sommer auf der Nordhalbkugel wie | |
auch den Winterbeginn auf der südlichen Erdhälfte. (rtr) | |
[15][Hier] finden Sie die Live-Ticker der vergangenen Tage. Alle Texte der | |
taz zum Thema finden sich in unserem [16][Schwerpunkt Coronavirus]. | |
11 Jun 2020 | |
## LINKS | |
[1] /!s=Anselm+Denfeld/ | |
[2] /Proteste-gegen-Brasiliens-Praesidenten/!5687881 | |
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[4] /Deutsche-Aussengrenzen-und-Corona/!5688252 | |
[5] /Einreisestopp-fuer-Auslaender/!5681849 | |
[6] /Zoom-und-die-Corona-Krise/!5674593 | |
[7] /Inklusion-in-Corona-Zeiten/!5684842 | |
[8] /Ruin-der-Clubkultur-wegen-Corona/!5685232 | |
[9] /Proteste-gegen-Brasiliens-Praesidenten/!5687881 | |
[10] /Proteste-gegen-Polizeigewalt/!5688158 | |
[11] /EU-kaempft-gegen-Fake-News/!5688203 | |
[12] /Praesidentschaftswahl-in-den-USA/!5690862 | |
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