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# taz.de -- +++ Corona News am 11. Juni +++: Weitere Proteste gegen Bolsonaro
> Sonntag wollen Brasilianer:innen wieder gegen den Präsidenten
> demonstrieren. EU will Einreisestopp aufheben. Nachrichten zum
> Coronavirus im Live-Ticker.
Bild: Trotz Corona: Der Protest gegen Bolsonaro geht weiter, Sao Goncalo am 5. …
Den Live-Ticker bearbeitet [1][Anselm Denfeld].
Zahl der Asylanträge in Europa auf tiefstem Stand seit 2008
15.41 Uhr: Die Zahl der Asylanträge ist in der EU im April um 87 Prozent im
Vergleich zum Jahresbeginn gefallen und damit auf den tiefsten Stand seit
2008. Hintergrund seien die Maßnahmen zur Eindämmung des neuartigen
Coronavirus, teilte die europäische Asylbehörde Easo am Donnerstag mit. Es
seien nur 8.730 Asylanträge registriert worden, der niedrigste Wert der
vergangenen zwölf Jahre.
Der Bericht nennt die Zahlen aller EU-Staaten sowie Norwegens und der
Schweiz, nicht aber Großbritanniens. Es handle sich nicht unbedingt um eine
langfristige Entwicklung, teilte die Behörde mit. Vor der Coronakrise seien
anhaltend hohe Antragszahlen registriert worden. Die Entwicklung sei also
eher ein Zeichen für die Auswirkungen der Pandemie als ein Hinweis darauf,
dass die Anträge zu internationalem Schutz abnehmen. (dpa)
Haseloff fordert flächendeckende Grippeimpfung
15.32 Uhr: Um während der Pandemie weitere Belastungen durch die normale
Grippe zu vermeiden, will Sachsen-Anhalts Ministerpräsident Reiner
Haseloff,CDU, sich für eine möglichst flächendeckende Grippeschutzimpfung
in dem Bundesland einsetzen. „Das Virus wird auch im Herbst und im Winter
da sein“, sagte Haseloff am Donnerstag in einer Regierungserklärung.
Angesichts der relativ alten Bevölkerung in Sachsen-Anhalt müsse eine
Grippewelle während der Ausbreitung des neuartigen Coronavirus vermieden
werden. (dpa)
Queen Elizabeth II. gibt ihr Video-Konferenz-Debüt
15.24 Uhr: An Technik interessiert war sie schon immer, nun hat die
britische Königin Elizabeth II. bei einer Video-Konferenz ihr Debüt
gegeben. Die 94-jährige Monarchin schaltete sich am Donnerstag von Windsor
Castle aus zu einer Konferenz mit pflegenden Angehörigen über deren
Erfahrungen in der Coronakrise ein.
„Ich freue mich sehr, mich Ihnen allen heute anzuschließen“, sagte die
Queen laut einem vom Buckingham-Palast veröffentlichten Auszug des
Gesprächs. „Es ist sehr interessant, all ihre Erzählungen und Geschichten
zu hören.“ (afp)
Mehr als 1,5 Millionen Anträge auf US-Arbeitslosenhilfe
14.42 Uhr: In den USA ebbt die Flut an Erstanträgen auf Arbeitslosenhilfe
nur leicht ab. Insgesamt stellten vorige Woche 1,542 Millionen Bürger einen
Antrag auf staatliche Stütze, wie das Arbeitsministerium am Donnerstag
mitteilte. Die Pandemie hat in den USA Vollbeschäftigung in
Massenarbeitslosigkeit umschlagen lassen: Mehr als 20 Millionen Amerikaner
verloren im April ihren Job, bevor im Mai ein vorläufiges Ende einsetzte
und rund 2,5 Millionen Jobs geschaffen wurden. (rtr)
Brasilianer:innen wollen weiter demonstrieren
14.22 Uhr: Die Organisatoren der Demonstrationen gegen Präsident Jair
Bolsonaro haben trotz der Covid-19-Pandemie zu weiteren Protesten
aufgerufen. „Unser Ziel ist zu zeigen, dass die Mehrheit der Bevölkerung
gegen die tödliche Politik der Regierung und die Drohungen eines Bruchs mit
der Demokratie ist“, sagte Danilo Pássaro, Fan des SC Corinthians und einer
der Organisatoren der Bewegung „Somos Democracia“, der Deutschen
Presse-Agentur.
Pássaro bezog sich auf die jüngste Meinungsumfrage des Instituts Datafolha,
wonach die Zustimmung für Bolsonaro aktuell bei 33 Prozent liegt. Die
Proteste sind für Sonntag in verschiedenen Städten Brasiliens angekündigt.
[2][Bereits am vergangenen Sonntag waren in São Paulo und anderen
brasilianischen Städten tausende Menschen auf die Straße gegangen]. Dem
brasilianischen Präsidenten wird neben antidemokratischen Tendenzen auch
[3][Rassismus] und ein fahrlässiger Umgang mit der Corona-Pandemie
vorgeworfen – er spricht von einer „leichten Grippe“ und lehnt
Einschränkungen sowie Schutzmaßnahmen ab. (dpa)
Grenzkontrollen in EU sollten bis Montag fallen
13.18 Uhr: Die [4][Grenzkontrollen innerhalb der EU] sollten nach Ansicht
der EU-Kommission schon bis kommenden Montag (15. Juni) aufgehoben werden.
Dazu rief EU-Innenkommissarin Ylva Johansson die EU- und Schengenstaaten am
Donnerstag in Brüssel auf. Sie betonte, dass auch die EU-Gesundheitsbehörde
ECDC davon ausgehe, dass interne Grenzkontrollen im Moment kein wirksames
Mittel gegen die Pandemie seien. (dpa)
## EU-Kommision empfiehlt: Einreisestopp ab Juli lockern
13.17 Uhr: Der verhängte Einreisestopp soll nach Empfehlungen der
EU-Kommission bis Ende Juni verlängert und dann schrittweise aufgehoben
werden. Bis dahin sollten die EU-Staaten eine Liste von Ländern erarbeiten,
für die die Beschränkungen am 1. Juli aufgehoben werden könnten, schlug die
EU-Behörde am Donnerstag vor. Welche das sein könnten, ließ sie offen.
Grundlage der Entscheidung sollte die epidemiologische Situation sein.
Ebenso solle berücksichtigt werden, ob das Land selbst EU-Bürger einreisen
lässt. Zur Eindämmung der Pandemie hatten sich Mitte März alle EU-Staaten
außer Irland sowie die Nicht-EU-Staaten Schweiz, Norwegen, Liechtenstein
und Island darauf geeinigt, [5][nicht zwingend notwendige Reisen in die EU
zunächst zu verbieten]. Über solche Einreisebeschränkungen kann jedes Land
für sich entscheiden. Die EU-Kommission versucht jedoch, das Vorgehen zu
koordinieren. (dpa)
Hilfswerk befürchtet Anstieg von Kinderarbeit
13.12 Uhr: Das Kinderhilfswerk terre des hommes warnt zum Internationalen
Tag gegen Kinderarbeit am Freitag vor einem massiven Anstieg von
Kinderarbeit durch die Coronakrise. „Für Millionen Kinder in armen Ländern
hat die Pandemie das Gesicht von Hunger und Ausbeutung“, sagte
Vorstandssprecherin Birte Kötter am Donnerstag in Osnabrück. Nationale
Regierungen und internationale Akteure müssten die Belange armer und
benachteiligter Kindern in ihren Corona-Hilfsprogrammen mit Priorität
berücksichtigen. Um Kinderarbeit zu verhindern, seien Nahrungsmittelhilfen
oder Direkthilfen für bedürftige Familien jetzt unverzichtbar.
Zudem sollten die Schulöffnungen nach den Lockdowns von flächendeckenden
Wiedereinschulungskampagnen begleitet werden, forderte Kötter.
International agierende Unternehmen müssten ihre Lieferketten
kontrollieren, um die Ausbeutung von Kindern zu verhindern. Terre des
hommes befürchte, dass viele Mädchen und Jungen nicht mehr in die Schulen
zurückkehren werden, da sie zum Familieneinkommen beitragen müssen oder die
Familien sich den Schulbesuch nicht mehr leisten können. Die Vereinten
Nationen schätzen, dass als Folge der Pandemie 66 Millionen Kinder in
extreme Armut abrutschen. (epd)
Corona-Warn-App kostet den Bund rund 20 Millionen Euro
12.45 Uhr: Die Entwicklung der Corona-Warn-App des Bundes durch den
Softwarekonzern SAP und die Deutsche Telekom wird rund 20 Millionen Euro
kosten. Das verlautete am Donnerstag aus Regierungskreisen in Berlin. Dazu
kommen noch 2,5 bis 3,5 Millionen Euro monatlich für den Betrieb von zwei
Hotlines bei der Deutschen Telekom. Die Kosten für die Software-Entwicklung
bewegen sich damit am unteren Ende der von der Bundesregierung
prognostizierten Größenordnung in Höhe eines „zweistelligen
Millionenbetrags.“ (dpa)
WHO: Pandemie beschleunigt sich in afrikanischen Ländern
12.03 Uhr: Die Pandemie beschleunige sich auf dem Kontinent, warnte die
WHO-Regionaldirektorin für Afrika, Matshidiso Moeti, am Donnerstag in einer
in Genf organisierten Videopressekonferenz. Mehr als 200.000 Menschen
hätten sich in Afrika nachweislich mit dem Corona-Erreger infiziert, das
seien weniger als 3 Prozent der global bestätigten Fälle. Rund 5.000
Infizierte seien auf dem Kontinent gestorben. Laut Moeti konzentriert sich
die Lungenkrankheit Covid-19 bislang in großen Metropolen von Afrika.
Allerdings dringe sie langsam auch in ländliche Gebiete vor. Südafrika und
Nigeria seien die am stärksten betroffenen Länder.
Ein Grund für die vergleichsweise niedrige Zahl von Fällen in Afrika sind
laut der Regionaldirektorin strikte Einreisekontrollen und -beschränkungen
im Personenverkehr. Zudem hätten die Regierungen früh Lockdowns verhängt.
Allerdings müssten die Menschen in Afrika einen hohen wirtschaftlichen und
sozialen Preis für die Sperren zahlen, sagte Moeti. (epd)
NRW lockert weiter und erlaubt größere Privatfeiern
11.47 Uhr: Nordrhein-Westfalen lockert weitere Corona-Schutzmaßnahmen. Von
Montag (15. Juni) an dürfen wieder mehr Kunden gleichzeitig Geschäfte
betreten, teilte die Landesregierung am Donnerstag mit. Veranstaltungen und
Versammlungen mit mehr als 100 Zuschauern sind unter bestimmten Auflagen
wieder erlaubt. Auch private Feste mit maximal 50 Teilnehmern sind dann
wieder möglich.
Bars sowie Wellnesseinrichtungen und Erlebnisbäder können ihren Betrieb
unter Auflagen wieder aufnehmen. Erleichterungen gelten auch für Sportarten
mit Körperkontakt. Sie sind ab Montag auch in geschlossenen Räumen für
Gruppen bis zu zehn Personen, im Freien für Gruppen bis zu 30 Personen
wieder zulässig. Die grundsätzlichen Regelungen zur Kontaktbeschränkung im
öffentlichen Raum und die Verpflichtung zum Tragen einer
Mund-Nasen-Bedeckung in bestimmten Bereichen bleiben bestehen. (dpa)
Afghanistan weitet Kampf gegen Coronavirus aus
11.14 Uhr: In Afghanistan soll der Kampf gegen die Pandemie auf alle
Krankenhäuser ausgeweitet werden. Alle Kliniken, auch private Kliniken und
Ärzte, sollten gegen die Lungenkrankheit Covid-19 kämpfen, sagte der
geschäftsführende Gesundheitsminister Ahmad Dschawad Osmani am Donnerstag
während einer Pressekonferenz. „Das Coronavirus grassiert in jedem
afghanischen Haus“, so Osmani. Bisher werden in Afghanistan Patient:innen
mit Covid-19 nur in wenigen Krankenhäusern behandelt, die zunehmend
überfüllt sind. Auch die Testmöglichkeiten sind beschränkt. In Afghanistan
sind derzeit 22.890 Infektionen mit Sars-Cov-2 bekannt. Die tatsächliche
Zahl dürfte deutlich höher liegen. Mehr als 40 Prozent der Tests fielen
laut dem UN-Nothilfebüro Ocha positiv aus. (dpa)
Verkehr könnte auch nach Corona um 8 Prozent sinken
11.09 Uhr: Der Verkehr in Deutschland könnte einer Studie zufolge auch nach
der Coronakrise deutlich reduziert werden. Es gebe beim Personenverkehr ein
Potenzial von 8 Prozent, heißt es in einer am Donnerstag veröffentlichten
Studie der Beratungsgesellschaft EY und des Wuppertal-Instituts. Ein
Viertel aller Tätigkeiten seien während des Social Distancing ins
Homeoffice verlegt werden. Videokonferenzen hätten sich mehr als
verdoppelt. Der Trend sei aber derzeit schon wieder rückläufig, der
Autoverkehr trotz Homeoffice bereits wieder auf dem Niveau von vor der
Krise, während Busse und Bahnen noch häufig gemieden würden.
Umweltministerin Svenja Schulze forderte: „Manche neue Routine sollen wir
uns erhalten, weil es Umwelt und Lebensqualität dient.“ (dpa)
Zoom schließt Konto von chinesischen Aktivist:innen
10.37 Uhr: Die populäre Videoplattform Zoom hat nach einem Medienbericht
das Konto einer Gruppe von chinesischen Menschenrechtsaktivist:innen in den
USA geschlossen. Diese hatte zuvor in einer Videokonferenz eine
Gedenkveranstaltung für die Opfer der blutigen Niederschlagung der
Demokratiebewegung 1989 in China abgehalten. Wie die US-Webseite Axios am
Donnerstag berichtete, verwies Zoom darauf, dass es sich „an örtliche
Gesetze halten“ müsse, ohne China direkt zu nennen. Es sei inzwischen aber
wieder reaktiviert worden.
Das Gedenken hatte der damalige Studierendenführer Zhou Fengsuo am 30. Mai
über ein bezahltes Zoom-Konto organisiert. Am 7. Juni wurde sein Konto
geschlossen und ein weiteres des prodemokratischen Hongkonger Politikers
Lee Cheuk Yan konnte ebenfalls nicht mehr benutzt werden. „Wir sind empört
über das Vorgehen von Zoom“, sagte Zhou Fengsuo. [6][Internet-Expert:innen
äußern Sicherheitsbedenken über Zoom]. Ein großer Teil seiner
Produktentwicklung findet in China statt. (dpa)
Frankreich verliert rund eine halbe Million Arbeitsplätze
10.16 Uhr: Frankreich hat im ersten Quartal 2020 fast eine halbe Million
Arbeitsplätze im privaten Sektor verloren. Dies ist auf einen historischen
Rückgang der Leiharbeit wegen der Coronakrise zurückzuführen, wie die
Statistikbehörde Insee am Donnerstag mitteilte. Hier wurde ein Rückgang von
40 Prozent verbucht. Insgesamt sind demnach in Frankreich im privaten
Sektor 497.400 Nettoarbeitsplätze vernichtet worden, hinzu kommen 4.900
Arbeitsplätze im öffentlichen Sektor. Wirtschafts- und Finanzminister Bruno
Le Maire hofft unterdessen, dass sich die Wirtschaftsaktivität im Land im
Sommer normalisiert. (dpa)
Australiens Premier fordert Strafen für BLM-Demos
9.51 Uhr: Australiens Premierminister Scott Morrison forderte am Donnerstag
Strafen für Protest-Teilnehmer:innen, weil sie mit den Versammlungen gegen
die Corona-Beschränkungen verstießen. Zudem behauptete er, es habe in
Australien niemals Sklaverei gegeben. Morrison sagte in einem
Radiointerview, die Proteste seien „eine Respektlosigkeit gegenüber anderen
Australiern“, nachdem der Bundesstaat Victoria gemeldet hatte, dass ein
Demonstrant in Melbourne positiv auf das Coronavirus getestet worden sei.
Inspiriert von den Black-Lives-Matter-Protesten (BLM) in den USA, hatten in
den vergangenen Tagen zehntausende Australier gegen Rassismus im eigenen
Land und in den USA protestiert. In den kommenden Tagen soll es weitere
Proteste geben. (afp)
Lebenshilfe: Behinderte in Konjunkturpaket nicht bedacht
9.40 Uhr: Die ehemalige Bundesgesundheitsministerin Ulla Schmidt, SPD,
beklagt, dass Menschen mit Behinderung während der Coronakrise nicht von
Anfang an von der Politik in den Blick genommen worden seien. In einem
Gespräch mit dem Evangelischen Pressedienst (epd) in Aachen kritisierte die
Bundesvorsitzende der Bundesvereinigung Lebenshilfe, dass „behinderte
Menschen und ihre Unterstützung in der Organisation der verschiedenen
Rettungsschirme zunächst einfach nicht bedacht“ worden seien. Dabei seien
Menschen mit Behinderungen und ihre Familien von der Pandemie sozial und
gesundheitlich besonders betroffen, sagte Schmidt.
[7][Familien erlebten während der Pandemie extreme Situationen] im
Zusammenleben mit ihren behinderten Angehörigen. Die Wohnstätten mit ihren
Betreuungsangeboten seien so organisiert, dass die Bewohner tagsüber in den
Werkstätten arbeiten. Seien die Werkstätten aber geschlossen, sei das nicht
möglich. Dass Eltern, die nun mehr Betreuung übernehmen müssten, inzwischen
unabhängig vom Alter ihrer Kinder seit wenigen Wochen durch das neue
Konjunkturpaket einen Lohnausgleich für eine Zeit von bis zu 20 Wochen
bekommen könnten, sei da immerhin ein Fortschritt. (epd)
## CDU-Politiker: Insolvenzantragspflicht weiter aussetzen
9.20 Uhr: Der CDU-Wirtschaftspolitiker Carsten Linnemann fordert, die wegen
der Coronakrise bis Ende September ausgesetzte Insolvenzantragspflicht zu
verlängern. [8][Viele gesunde Firmen, vor allem im Mittelstand, seien
unverschuldet in Schieflage geraten]. „Gerade für sie brauchen wir ein
Sonderinsolvenzverfahren, mit dem Unternehmen in einer Art Winterschlaf die
Krise überstehen können.“ Dieses Verfahren müsse unbürokratisch sein und
noch vor der Sommerpause kommen. (rtr)
## Frankreich fordert schnelle Einigung auf EU-Hilfspaket
8.50 Uhr: Frankreich dringt auf eine Einigung in der EU über das geplante
750 Milliarden Euro schwere Hilfspaket bis Juli. „Es gibt keine andere
Lösung als eine Einigung bis Juli“, sagt Amelie de Montchalin,
Staatssekretärin im Europa-Ministerium, dem Hörfunksender BFM Business.
„Wenn wir keinen Konjunkturplan haben, werden wir ein Problem haben.“ (rtr)
Karliczek für Einsatz von Lehramtsstudierenden an Schulen
8.50 Uhr: Bundesbildungsministerin Anja Karliczek, CDU, befürwortet den
Einsatz von Lehramtsstudierenden in den Schulen während der Pandemie. Mit
einigen Bundesländern gebe es Gespräche darüber, wie Lehramtsstudenten als
Unterstützung in den Unterricht eingebunden werden können, sagte Karliczek
am Donnerstag im ARD-“Morgenmagazin“. Die Idee sei „auf dem Weg“.
Grünen-Chefin Annalena Baerbock hatte am Mittwoch vorgeschlagen, auch
Lehramtsstudenten für den Unterricht heranzuziehen, um den erhöhten
Personalbedarf an den Einrichtungen decken zu können. Zudem solle das
freiwillige soziale Jahr ausgebaut werden, um zusätzliches Personal für
Schulen und Kitas zu rekrutieren. Nach dem Willen der
Kultusministerkonferenz sollen die Schulen nach den Sommerferien bundesweit
zum Regelbetrieb zurückkehren. In möglichst vielen Bereichen müsse nun „zur
Normalität“ zurückgekehrt werden. (afp)
Aktuelle Infektionszahlen aus Deutschland
5.41 Uhr: Die Zahl der bestätigten Corona-Fälle steigt in Deutschland nach
Angaben des Robert-Koch-Instituts (RKI) für Infektionskrankheiten um 555
auf 185.416. Weitere 26 Menschen sind binnen 24 Stunden an den Folgen von
Covid-19 gestorben, wodurch sich die Zahl der Todesfälle auf 8.755 beläuft.
(rtr)
Vergütung der Labore für Coronatests soll sinken
5.00 Uhr: Tests auf das Coronavirus sollen deutlich ausgeweitet werden –
doch um die Vergütung gibt es neuen Ärger. Für Tests, die Praxisärzte
veranlassen, sollen Labore ab 1. Juli nur noch 39,40 Euro statt der
bisherigen 59 Euro bekommen. Beim GKV-Spitzenverband hieß es, der bisherige
Preis von 59 Euro sei Anfang Februar festgelegt worden, als es nur
vereinzelte Tests gab. Heute gehe es um eine Massenproduktion von rund
400.000 Tests pro Woche, die zu einem großen Teil automatisiert ablaufe.
Außerdem entlaste der neue Preis die Sozialkassen und öffentlichen
Haushalte deutlich und unterstütze das Anliegen der Politik, die Strategie
der Massentestungen gezielt auszubauen. Die Kassenärztliche
Bundesvereinigung kritisierte dagegen die Entscheidung scharf, die gegen
ihre Stimmen gefallen sei.(dpa)
## WHO: Lateinamerika wird zu Brennpunkt der Pandemie
4.48 Uhr: Lateinamerika entwickelt sich nach Angaben der
Weltgesundheitsorganisation (WHO) zum Coronavirus-Brennpunkt. Nach einer
Zählung der Nachrichtenagentur Reuters sind in der Region über 70.000
Menschen dem Virus erlegen. [9][Das am stärksten betroffene Land ist
Brasilien]: Offiziellen Angaben zufolge sind 40.000 Todesfälle verzeichnet,
die dritthöchste Zahl an Todesopfern weltweit nach den Vereinigten Staaten
und Großbritannien. In Mexiko sind nach Angaben des Gesundheitsministeriums
bislang 15.357 Menschen an den Folgen der Atemwegserkrankung gestorben. Es
wird davon ausgegangen, dass die Dunkelziffer deutlich höher liegt. Das
neuartige Coronavirus hat sich auch in Peru, Chile und Kolumbien rasch
verbeitet. (rtr)
## US-Experte erwartet bis Herbst mindestens 200.000 Tote
4.19 Uhr: In den Vereinigten Staaten könnte bis September die Zahl der
Menschen, die an den Folgen von Covid-19 gestorben sind, bei 200.000
liegen. „Selbst wenn wir die Kurve flach halten, ist es realistisch, dass
wir irgendwann im September 200.000 Tote erreichen werden“, sagte Ashish
Jha, der Leiter des Harvard Global Health Institutes, in einem Interview
dem Sender CNN. „Und die Pandemie wird im September nicht vorbei sein.“ Jha
sagte, dass dies darauf zurückzuführen sei, dass die Vereinigten Staaten
das einzige große Land seien, das die Beschränkungen zur Eindämmung des
Virus gelockert habe, ohne zuvor das Fallwachstum auf ein kontrolliertes
Niveau zu bringen. (rtr)
## Noch kein Anstieg der Infektionszahlen wegen US-Protesten
1.42 Uhr: US-Vizepräsident Mike Pence sagt, es habe noch keine Anzeichen
für eine Zunahme der Corona-Fälle nach [10][zwei Wochen landesweiter
Proteste] gegeben. „Was ich Ihnen sagen kann, ist, dass wir jetzt, fast
zwei Wochen nach den ersten Protesten, keine Zunahme neuer Fälle sehen“,
sagte Pence in einem Interview mit dem Sender Fox Business Network. Viele
Menschen hätten Masken getragen und teilweise die Abstandsregelen beachtet.
Dr. Anthony Fauci, der oberste Experte für Infektionskrankheiten in der
Coronavirus-Task-Force des Weißen Hauses, hatte sich besorgt über die
Proteste während der Pandemie geäußert. Er sagte, die Massenproteste würden
„perfekte Bedingungen“ für die Verbreitung des Virus liefern. (rtr)
## Trump plant Massenveranstaltungen bei Wahlkampf
0.00 Uhr: [11][US-Präsident Donald Trump] will nach einer rund
dreimonatigen Pause wegen der Pandemie bald wieder Wahlkampfauftritte
aufnehmen. Die erste Veranstaltung vor seinen Anhängern sei für Freitag
nächste Woche in der Stadt Tulsa im Bundesstaat Oklahoma geplant, teilt der
Republikaner mit. Der Druck auf Trump war zuletzt gewachsen, da Umfragen
[12][den Demokraten Joe Biden im amerikanischen Präsidentschaftswahlkampf
vorn sehen]. (rtr)
## Über zwei Millionen Infektionen in den USA gemeldet
0.00 Uhr: Die Zahl der Infektionen in den USA übersteigt nach Zählung der
Nachrichtenagentur Reuters die Marke von zwei Millionen. Die Zahl der Toten
liegt demnach über 112.000 – beides die weltweit höchsten Werte. Den Daten
zufolge steigt die Zahl der Neuinfektionen wieder leicht nach den
Rückgängen der vergangenen fünf Wochen. Ein Teil des Anstiegs geht dabei
auf eine größere Zahl vorgenommener Tests zurück. (rtr)
## Lufthansa plant größeren Stellenabbau als erwartet
0.00 Uhr: Die hart von der Coronakrise getroffene Lufthansa muss tiefe
Einschnitte bei den Personalkosten vornehmen. Der Einbruch des
Passagierflugverkehrs führt zu einem noch höheren Personalüberhang als
bisher bekannt. [13][Die Airline-Gruppe brauche nach der Krise rechnerisch
22.000 Vollzeitstellen oder rund 26.000 Mitarbeiter weniger als heute],
erklärte die Lufthansa am Mittwoch nach einem Tarifgipfel mit den
Gewerkschaften UFO, Verdi und Vereinigung Cockpit in Frankfurt. Bisher war
offiziell von deutlich mehr als 10.000 Arbeitsplätzen die Rede. (rtr)
## Boris Johnson gibt Expert:innen Schuld an spätem Lockdown
0.00 Uhr: Der britische Premierminister Boris Johnson verweist nach dem
Vorwurf eines zu späten Lockdowns auf Wissenschafts-Experten. Die
Entscheidungen seien auf Grundlage der Empfehlungen der Scientific Advisory
Group for Emergencies getroffen worden, sagt er. „Natürlich wissen wir,
dass wir dazulernen müssen.“ Dafür sei es jedoch noch zu früh, weil zu viel
noch unbekannt sei. Das ehemalige Mitglied der wissenschaftlichen
Beratergruppe Neil Ferguson hat erklärt, [14][die Zahl der Todesopfer in
Großbritannien] hätte halbiert werden können, wenn die Maßnahmen eine Woche
früher eingeführt worden wären. (rtr)
## Noch unklar, wie sich Corona in der kalten Jahreszeit verhält
0.00 Uhr: Nach Angaben der Weltgesundheitsorganisation (WHO) ist unklar,
welchen Einfluss die Jahreszeiten auf den weiteren Verlauf der Pandemie
haben. Bislang gebe es keine Daten, die auf eine veränderte Übertragung des
Virus hindeuteten, sagt WHO-Experte Mike Ryan. „Wir können uns nicht darauf
verlassen, dass die Jahreszeit oder die Temperatur die Lösung sein wird.“
Ryan verwies dabei auf den bevorstehenden Sommer auf der Nordhalbkugel wie
auch den Winterbeginn auf der südlichen Erdhälfte. (rtr)
[15][Hier] finden Sie die Live-Ticker der vergangenen Tage. Alle Texte der
taz zum Thema finden sich in unserem [16][Schwerpunkt Coronavirus].
11 Jun 2020
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