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# taz.de -- Start der Corona-Nachverfolgungs-App: Besser als befürchtet
> Die Corona-App soll helfen, die Pandemie einzudämmen. Ob man sie nutzt,
> bleibt eine persönliche Entscheidung.
Bild: Warnung vor der Infektion: So soll das Logo der Corona-App aussehen
Zu spät? Ja, das kann man so sehen. Die erste große
Sars-CoV-2-Infektionswelle scheint hierzulande durch zu sein, und sicher
wäre zu Zeiten hoher Infektionszahlen die Bereitschaft, eine App zur
Eindämmung der Pandemie herunterzuladen, größer gewesen. Macht aber nichts.
Denn erstens ist nicht gesagt, dass eine zweite, dritte oder x-te Welle
ausbleibt. Zweitens hat sich die Zeit gelohnt, weil die Bundesregierung
währenddessen auf [1][ein privatsphäre-freundlicheres Modell umgestiegen]
ist.
Und drittens gibt es, mit Blick auf den Winter, noch etwas Zeit, um Mängel
oder Fehler, die sich erst bei breiterer Nutzung zeigen, noch zu beheben.
Zum Beispiel das absurde Vorgehen, dass positiv getestete Nutzer:innen
mitunter bei einer Hotline anrufen müssen, um sich ihren Code für das
Freischalten der Warnmeldung abholen zu können. Unpraktisch,
sabotageanfällig und abträglich für den eigentlich guten Datenschutz der
App.
Ab Dienstag werden sich also viele Menschen fragen: Installieren oder
nicht? Das ist eine berechtigte Frage – und zugleich ein bisschen absurd.
Wer hat sie sich schließlich schon einmal in der Tiefe gestellt bei der
Installation der letzten Wetter-App? Bei der App, die die Jogging-Strecke
trackt? Beim heruntergeladenen Spiel für die bevorstehende Urlaubsfahrt?
Was sich derzeit schon sagen lässt: Gemessen an dem, was
Durchschnittsnutzer:innen so auf ihren Smartphones laufen haben, wird die
Corona-Tracing-App [2][eine der unkritischsten] sein. Handelsübliche Apps
schicken persönliche Daten an Drittanbieter, sammeln, was sie kriegen
können, räumen sich weitgehende Zugriffsrechte auf möglichst alles ein und
Open Source sind sie schon gar nicht.
Komplizierter wird die Abwägung, wenn die Ansprüche andere sind. Das
betrifft etwa Menschen, die ihr Android-Gerät mühevoll so konfiguriert
haben, dass es ohne Google-Dienste läuft oder die aus gutem Grund kein
Smartphone besitzen. Und weil es am Ende um Gesundheitsfragen geht,
individuelle, gesellschaftliche, lässt sich diese Abwägung nur selbst
treffen. Notfalls jeden Tag aufs Neue.
15 Jun 2020
## LINKS
[1] /Mit-der-Corona-App-gegen-die-Pandemie/!5686189
[2] /Die-deutsche-Corona-App/!5689412
## AUTOREN
Svenja Bergt
## TAGS
Schwerpunkt Coronavirus
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