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# taz.de -- Proteste gegen Polizeigewalt in den USA: Wut, Mut und wilde Hunde
> Nach dem Tod des Schwarzen George Floyd weiten sich die Proteste in den
> USA aus. Zwischen Pfefferspray und Plünderungen beweisen einige Leute
> Haltung.
Bild: Proteste gegen Polizeigewalt und Rassismus am Pfingstsonntag in Michigan
In 75 Städten der USA gab es am Pfingstwochenende Proteste, vier Menschen
verloren dabei ihr Leben. Der Tod des 46-jährigen Afroamerikaners George
Floyd durch [1][Polizeigewalt in Minneapolis] hat das Land aufgewühlt wie
keine der früheren Gewalttaten gegen unbewaffnete Schwarze. Trayvon Martin
in Florida, Michael Brown in Ferguson, Missouri, oder Eric Garner in New
York wären da zu nennen. Vor allem diese drei Todesfälle waren der Auslöser
für die Black Lives Matter-Bewegung, die seit 2013 gegen systematische
Gewalt und Diskriminierung von AfroamerikanerInnen protestiert.
Die Szene, wie George Floyd vom Knie eines Polizisten minutenlang die Luft
abgedrückt wird, während Umstehende den Beamten drängen innezuhalten, wurde
auf Video dokumentiert. [2][Die Washington Post hat nun den gesamten Ablauf
der Festnahme] aus verschiedenen Blickwinkeln rekonstruiert. Es sind
verstörende Bilder, die das Ausmaß der Wut, die sich in den vergangenen
Nächten entlud, nachvollziehbar machen.
[3][Brandstiftungen] und Plünderungen gingen mit überwiegend friedlichen
Protesten einher, auch Polizei und Nationalgarde überschritten die Grenzen
des Erträglichen, wenn sie [4][mit Gummigeschossen auf JournalistInnen
feuerten] oder mit ihren Einsatzfahrzeugen in die Protestierenden fuhren.
Aber Demonstranten attackierten ebenso die Presse, wie hier die
[5][CBS-Reporterin Briana Whitney in Phoenix], und Einrichtungen wie den
Sitz von CNN in Atlanta. Der Berufsverband der Medienleute veröffentlichte
einen [6][offenen Brief,] in dem an beide Seiten appelliert wurde, die
Medien bitte ihren Job machen zu lassen.
Wer sich durch die Websites der US-Medien und die Twitter-Accounts zum
Thema klickt, stößt auf viele Grautöne, die überraschen, wenn man die
Ereignisse nur zwischen berechtigtem Zorn und brutaler Staatsgewalt
unterteilen will. Es gibt Polizeikräfte, die sich mit dem Protest
solidarisieren, etwa in Kansas City oder [7][in Flint, Michigan]. Es gibt
Menschen, die mit vielen anderen anpacken, um die Spuren der nächtlichen
Gewalt zu beseitigen.
## Trump droht mit „wilden Hunden“
Oder Menschen, die großen Mut beweisen, wie die 17-jährige Darnella
Frazier, die die Festnahme George Floyds mit dem Handy filmte und nun
online geschmäht wird. Oder andere, die uns berühren, wie der 12-jährige
Keedron Bryant mit seinem Gospelsong für George Floyd, der [8][x-fach auf
Youtube geteilt] wird.
Und Präsident Trump? Er drohte den DemonstrantInnen vor dem Weißen Haus,
„wilde Hunde“ auf sie zu hetzen. Aber er hat tatsächlich die Familie Floyds
angerufen. George Floyds jüngerer Bruder Philonise [9][berichtete
hinterher]: „Es ging so schnell. Ich hatte gar keine Chance, auch etwas zu
sagen. So schwierig. Ich versuchte, ein Wort dazwischen zu bekommen, aber
er hat mich irgendwie abgewimmelt, als ob er es gar nicht hören wollte.“
Was des Kommentars genug ist.
31 May 2020
## LINKS
[1] /Polizeigewalt-in-den-USA/!5689218
[2] https://www.youtube.com/watch?v=FMGUAHBFmjk#
[3] /Nach-Toetung-von-George-Floyd-in-Minneapolis/!5689275
[4] https://www.nytimes.com/2020/05/30/us/minneapolis-protests-press.html?smid=…
[5] https://twitter.com/BrianaWhitney/status/1266614725284003845
[6] https://twitter.com/spj_tweets/status/1266927421917405185/photo/1
[7] https://twitter.com/midmichigannow/status/1266926112774459392
[8] https://www.youtube.com/watch?v=arYjPsqlk4I
[9] https://twitter.com/Yamiche/status/1266845479490531330
## AUTOREN
Stefan Schaaf
## TAGS
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