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# taz.de -- Senatorin begrüßt Pläne aus Potsdam: Eigene Wohnungen für Flüc…
> Potsdam möchte bald Gemeinschaftsunterkünfte aufzulösen. Auf die
> Situation in Berlin ist dies laut Sozialsenatorin aber nicht übertragbar
Bild: Unter Quarantäne: Gemeinschaftsunterkunft für Geflüchtete in Potsdam
Sozialsenatorin Elke Breitenbach (Linke) hat den Plan der Stadt Potsdam,
Geflüchtete künftig nicht mehr in Gemeinschaftsunterkünften, sondern in
Wohnungen unterzubringen, grundsätzlich begrüßt. „Natürlich sollten
Geflüchtete in einer eigenen Wohnung leben“, sagte sie auf Anfrage der taz.
„Dafür brauchen wir allerdings Wohnraum und Vermieter, die ihnen eine
Wohnung anbieten. In Berlin ist beides ein Problem.“
Die Stadtverordnetenversammlung der Brandenburger Landeshauptstadt hatte am
vergangenen Mittwoch auf Antrag der Fraktionen SPD, Linke, Grüne und Die
Andere mit großer Mehrheit beschlossen, den Oberbürgermeister zu
beauftragen, „einen Maßnahme- und Zeitplan zu erarbeiten, um alle
Flüchtlinge in eigenen Wohnungen oder in Gemeinschaftsunterkünften
unterzubringen, in denen die Unterbringung in wohnungsähnlicher Form
möglich ist“.
## Wohnheime nur für den Übergang
In der Begründung wird auf das Integrationskonzept der Stadt verwiesen, das
die Unterbringung in Wohnheimen als „Übergangssituation“ bezeichnet und die
Versorgung mit Wohnraum und Verbesserung der nachbarschaftlichen
Beziehungen als integrationspolitische Ziele nennt. Die Umsetzung dieser
Ziele „ist durch die Ausbreitung des SARS-CoV-2-Virus noch dringender
geworden“, heißt es im Antrag, dem laut [1][Potsdamer Neuester Nachrichten
] auch einige CDU-Abgeordnete zugestimmt haben.
In der Stadt waren nach Angaben der Zeitung während der Corona-Krise
bislang vier von 14 Gemeinschaftsunterkünften unter zeitweiliger
Quarantäne. In dem Antrag wird auch darauf verwiesen, dass bereits mehrere
Gerichte in anderen Bundesländern geurteilt haben, dass Geflüchtete nicht
gezwungen werden können, in Gemeinschaftsunterkünften zu leben, weil dies
ihr Infektionsrisiko erhöht. Derzeit leben nach Angaben der Stadt rund 400
Geflüchtete in solchen Unterkünften.
## Bezirke haben keine Wohnungen
Sozialsenatorin Breitenbach wies darauf hin, dass die Situation in Berlin
mit mehr als 20.000 Geflüchteten ganz anders gelagert sei, und zudem auch
in Potsdam bislang nur von einem Plan die Rede ist. „Den haben wir auch“,
sagte sie. „Wir wollen Unterkünfte mit Wohnungen bauen, die sehr schnell in
Wohnraum für alle umgewandelt werden.“
Erschwert werde die Situation zudem dadurch, dass in den Unterkünften des
Landesflüchtlingsamtes mehr als 50 Prozent anerkannte Asylbewerber leben –
für deren Unterbringung eigentlich die Bezirken zuständig sind. Da diese
jedoch ebenfalls weder Wohnungen hätten noch Platz in eigenen Heimen,
blieben sie in den Flüchtlingsheimen des Landes wohnen.
8 Jun 2020
## LINKS
[1] https://www.pnn.de/potsdam/keine-gemeinschaftsunterkuenfte-mehr-eigene-wohn…
## AUTOREN
Susanne Memarnia
## TAGS
Seebrücke
Unterbringung von Geflüchteten
Potsdam
Protestantismus
Schwerpunkt Coronavirus
Elke Breitenbach
IG
Integration
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