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# taz.de -- Corona-Gelder für Forschung: Zusätzliche 60 Milliarden Euro
> Auch das Forschungsministerium will Corona-Gelder. Ministerin Anja
> Karliczek fordert einen milliardenschweren Investitionsfond.
Bild: Eine Laborantin wertet einen Bluttest aus
Berlin taz | Keiner soll im Regen stehen: Gegen die Folgen der
Coronapandemie werden jede Menge Rettungsschirme aufgespannt – jetzt auch
vielleicht für die Forschung. Einen Investitionsfonds für Infrastruktur
und Innovation in Höhe von zusätzlich 20 Milliarden Euro jährlich hat
Bundesforschungsministerin Anja Karliczek in dieser Woche gefordert, das
wäre mehr als der Jahresetat ihres Bundesministeriums für Bildung und
Forschung (BMBF).
Schon jetzt gebe der Bund pro Jahr 40 Milliarden Euro für zukunftsbezogene
Infrastruktur, Bildung und Forschung aus, erklärte die CDU-Politikerin
anlässlich der Vorstellung des neuen Bundesberichts Forschung und
Innovation (BuFI). Angesichts der Coronaturbulenzen wäre ein Zusatztopf von
60 Milliarden Euro für die Jahre 2021 bis 2023 gerechtfertigt.
„Unser Ziel muss ein langfristiger und nachhaltiger Aufschwung sein, der
die Zukunftsfragen in den Blick nimmt“, sagte die BMBF-Chefin. Ob Karliczek
mit ihrem Vorschlag durchdringt, von dem auch andere Ressorts profitieren
würden, wird sich in den jetzt anlaufenden Beratungen zum Bundeshaushalt
2021 zeigen.
Mit dem Zusatzgeld könnte Karliczek auch ihre neue „Prioritätensetzung“
besser finanzieren, die sie für drei Bereiche ankündigte: Digitalisierung
und technologische Souveränität, pharmazeutische Forschung sowie die
Entwicklung klimafreundlicher Technologien.
## Technologische Souveränität
Bei den digitalen Anwendungen zeichne sich eine „erhebliche Dynamik“ ab,
von der gerade der Schulbereich erfasst sei: „Jetzt ist es Zeit,
technologisch einen weiteren Sprung nach vorne zu machen“, sagte sie.
Fragen nach einem „Digitalpakt Hochschule“ zur Unterstützung der
universitären Onlinelehre beantwortete die Ministerin allerdings
ausweichend. Nach dem stressigen Zustandekommen des Digitalpakts Schule
stünde hier ein erneutes föderales Fingerhakeln mit den für die Hochschulen
zuständigen Bundesländern an.
Auch beim Schwerpunkt einer „Medikamentenentwicklung als Teil der
Medikamentenherstellung“ ist unterschwellig eine innovationsgeleitete
Industriepolitik zu erkennen, die heute – in Abgrenzung zu den USA und
China – als „technologische Souveränität“ bezeichnet wird. Deutschland …
einmal als die „Apotheke der Welt“. Warum nicht wieder? Anfang der Woche
hatte das BMBF ein Sonderprogramm für [1][Corona-Impfstoff-Forschung] mit
einem Volumen von 750 Millionen Euro verkündet.
Auch bei der [2][Batterieforschung] – essenziell für die Elektromobilität �…
habe sich Deutschland binnen wenigen Jahren wieder in eine internationale
Spitzenposition gebracht, ergänzte Karliczek. Ihr schwebt vor, dies bei den
Klimaschutztechnologien mit dem Thema „Grüner Wasserstoff“ zu wiederholen,
bei dem der Strom für die Elektrolyse aus erneuerbaren Energiequellen
stammt. Sie sei davon überzeugt, so die BMBF-Chefin, „dass Deutschland sich
durch eine ambitionierte Zielsetzung beim Aufbau einer Grünen
Wasserstoffwirtschaft weltweit an die Spitze dieses Zukunftsfelds setzen
kann“.
Dazu müsste als Erstes eine Einigkeit in der Bundesregierung erreicht
werden. Am Mittwoch wurde im Kabinett der BuFI verabschiedet. Die Nationale
Wasserstoffstrategie jedoch, seit Monaten auf der Tagesordnung, wurde
erneut verschoben.
15 May 2020
## LINKS
[1] /Suche-nach-Corona-Impfstoff/!5670549
[2] /Karliczeks-Batteriezentrum/!5633370
## AUTOREN
Manfred Ronzheimer
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Wissenschaftsjahr
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