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# taz.de -- Abwahlantrag für Vorstand Erik Lehnert: Unruhe in AfD-Stiftung
> Die Desiderius-Erasmus-Stiftung will ihren Schriftführer abwählen. Ein
> Versuch, Abstand zum neurechten „Institut für Staatspolitik“ zu gewinnen.
Bild: Anfang März fand in Schnellroda, wo auch Kubitschek wohnt, eine „Flüg…
Berlin taz | Zwei Einrichtungen, die sich im Umfeld der [1][AfD] um
intellektuellen Austausch und Bildung im rechten Sinne bemühen, sind
zuletzt näher zusammengerückt: die parteinahe Desiderius-Erasmus-Stiftung
(DES) mit der Vorsitzenden Erika Steinbach und das Institut für
Staatspolitik (IfS) des neurechten Kleinstverlegers Götz Kubitschek. Es sah
so aus, als würde der Einfluss des IfS, der mittels „Flügel“ auf die AfD
ohnehin groß ist, auch stärker auf die parteinahe Stiftung übergreifen.
Ein Beleg dafür war die Wahl von Erik Lehnert, IfS-Geschäftsführer und
Kubitschek-Vertrauter, in den Vorstand der Stiftung. Lehnert ist seit
vergangenem Herbst dort Schriftführer. Doch jetzt läuft ein Abwahlverfahren
gegen den IfS-Mann. Das bestätigte die Stiftungsvorsitzende Steinbach der
taz.
Hintergrund ist laut Steinbach die [2][Einstufung des IfS durch den
Verfassungsschutz]. „Die führende Funktion von Herrn Dr. Lehnert als
Vorsitzender des IfS verträgt sich aufgrund der Entscheidung des
Bundesamtes für Verfassungsschutz, das IfS wegen extremistischer Tendenzen
als Verdachtsfall einzustufen und damit permanent zu beobachten, nicht mit
der Satzung unserer Stiftung und damit seiner Mitgliedschaft in unserem
Vorstand“, so Steinbach.
Die Wahl Lehnerts in den DES-Vorstand und die Annäherung an Kubitscheks
Institut war allerdings in Teilen der Stiftung bereits umstritten, bevor
der Verfassungsschutz begann, das IfS als Verdachtsfall zu beobachten.
Dahinter stecken, ähnlich wie bei den Konflikten in der AfD, auch
unterschiedliche Vorstellungen über den Weg, wie die Gesellschaft im Sinne
der Neuen Rechten verändert werden soll – etwa darüber, ob man eher auf
Fundamentalopposition oder auf Mitmischen setzt.
Lehnert, der in der DDR aufgewachsen ist, stieg nach seiner Promotion in
Philosophie bei Kubitschek ein, die beiden kennen sich nach eigenem
Bekunden bereits seit 2001. Lehnert wurde Lektor in Kubitscheks
Antaios-Verlag und Redakteur der Zeitschrift Sezession. Seit 2008 ist er
Geschäftsführer des IfS, seit 2015 auch dessen wissenschaftlicher Leiter.
Zudem arbeitet der 45-Jährige für den AfD-Bundestagsabgeordneten Harald
Weyel, der wiederum im Kuratorium der Stiftung sitzt. Ob Lehnert den
DES-Vorstand verlassen wird, werden die Stiftungsmitglieder laut Steinbach
bis zum 25. Mai entscheiden.
13 May 2020
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[2] /Institut-von-Kubitschek-unter-Verdacht/!5680777
## AUTOREN
Sabine am Orde
## TAGS
Schwerpunkt AfD
Desiderius-Erasmus-Stiftung
Institut für Staatspolitik
Götz Kubitschek
Neue Rechte
Jörg Meuthen
Schwerpunkt AfD
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