Introduction
Introduction Statistics Contact Development Disclaimer Help
# taz.de -- Drohnen-Einsatz in der Coronakrise: Die Polizei mahnt von oben
> In Düsseldorf und Dortmund nutzt die Polizei Drohnen, um
> Menschenansammlungen zu finden. Die Luftaufklärung ist Teil eines
> Pilotprojekts.
Bild: Achtung, Achtung, hier fliegt die Polizei: Drohne vor dem Düsseldorfer F…
Düsseldorf dpa | Die Polizei in Nordrhein-Westfalen testet derzeit in zehn
Behörden den [1][Einsatz von jeweils zwei Drohnen]. Die Fluggeräte würden
in verschiedenen Bereichen eingesetzt, sagte eine Sprecherin des Landesamts
für Zentrale Polizeiliche Dienste (LZPD). In Düsseldorf und Dortmund wurden
die Drohnen zuletzt auch im Zuge der Coronakrise gestartet. Unter anderem,
um Orte abzusuchen und Menschen an beliebten Sammelpunkten per Lautsprecher
vor den gesundheitlichen Folgen zu warnen.
Nach Angaben der Düsseldorfer Polizei war eine Drohne unter anderem am
Rhein, an einem Baggersee, einem Waldgebiet und der – derzeit leeren –
Einkaufsmeile Königsallee unterwegs. Bei allen Einsätzen habe man
festgestellt, dass die Menschen sich an das Kontaktverbot gehalten hätten,
sagte ein Polizeisprecher.
Er betonte, dass die Kamera der Drohne nicht zur Identifizierung einzelner
Menschen diene. „Es werden auch keine Bilder gespeichert.“ Es gehe nur um
Übersichtsaufnahmen – vor allem bei schwer zu überblickenden Gebieten. Die
Reaktionen der Menschen seien „durchaus positiv“. Viele zeigten sich auch
an der Technik interessiert.
Die Drohnen – mit Lautsprechern ausgestattet – wurden laut LZPD aber auch
zu Durchsagen von Streifenwagen eingesetzt, um „über die
Gesundheitsgefahren bei Nichteinhalten des Kontaktverbots“ zu informieren.
„In Einzelfällen wurden Personengruppen an beliebten Treffpunkten über in
den Drohnen verbaute Lautsprecher auf die geltende Rechtslage aufmerksam
gemacht und so zum Verlassen der Plätze bewegt“, erklärte die Sprecherin.
Ob die Drohnen auch am Osterwochenende eingesetzt werden, sei
„lageabhängig“, hieß es in Düsseldorf und Dortmund. Wenn das Drohnenteam
gerufen werde, stehe es bereit.
## Hochwertige Aufnahmen
Laut LZPD sind die sogenannten Fernpiloten gemäß der Luftfahrtverordnung
ausgebildet worden und haben praktisch einen Drohnenführerschein machen
müssen. Neben dem Piloten ist immer ein zweiter Beamter dabei, der den
Luftraum beobachtet. Die Qualität der Aufnahmen, die entstehen, sei
„hochwertig“, so die Sprecherin.
In den Behörden seien bewusst verschiedene Abteilungen für das Pilotprojekt
ausgesucht worden. Düsseldorf und Dortmund setzen die Drohnen im
klassischen Wachdienst ein. An anderer Stelle würden sie etwa von den
Verkehrsexperten getestet. So könne man zum Beispiel aus der
Vogelperspektive Bilder eines Unfallorts an einer Autobahn machen.
Eine Drohne könne aber auch bei der Suche nach Vermissten oder Verdächtigen
benutzt werden. So machte die Dortmunder Polizei kürzlich einen
mutmaßlichen Drogenhändler nach kurzer Flucht per Drohne auf einem Hausdach
aus. Die Polizei im Märkischen Kreis suchte im März mit einer Drohne mit
Wärmebildkamera nach einer vermissten 90-Jährigen.
Das Pilotprojekt soll bis Mitte des Jahres laufen. Danach will das
Innenministerium bewerten, ob die Fluggeräte ein probates Einsatzmittel
sind – und gegebenenfalls landesweit zum Einsatz kommen.
10 Apr 2020
## LINKS
[1] /Corona-in-China/!5668754
## TAGS
Schwerpunkt Coronavirus
Düsseldorf
Polizei NRW
Polizei
Schwerpunkt Überwachung
Drohnen
Schwerpunkt Coronavirus
Schwerpunkt Coronavirus
Schwerpunkt Coronavirus
## ARTIKEL ZUM THEMA
Historiker über Demokratie und Corona: „Rendezvous mit dem Polizeistaat“
Allzu bereitwillig geben die Deutschen gerade ihre Grundrechte auf, findet
der Historiker René Schlott. Ein Gespräch über Freiheit und Corona.
Verordnungen gegen Pandemie: Corona-Verstoß? Ab in Haft!
In Bayern wandern Menschen, die sich nicht an Corona-Auflagen halten, auch
in Haft. Juristen kritisieren die strengen Verordnungen scharf.
Forderung Berliner Politiker: Kippt das Demo-Verbot?
Bislang wurde wegen Corona jeder Protest pauschal unterbunden. Jetzt
fordern Berlins Koalitionspolitiker das Versammlungsverbot nachzujustieren.
You are viewing proxied material from taz.de. The copyright of proxied material belongs to its original authors. Any comments or complaints in relation to proxied material should be directed to the original authors of the content concerned. Please see the disclaimer for more details.