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# taz.de -- Schule von zu Hause: Linke fordern Recht auf Laptops
> Bundes- und LandespolitikerInnen der Linken fordern die Jobcenter auf,
> allen SchülerInnen aus Hartz-IV-Familien Computer zu bezahlen.
Bild: Nicht für alle SchülerInnen haben die Möglichkeit, E-Learning-Programm…
Berlin taz | Die Schulen sind seit fast drei Wochen geschlossen, bundesweit
lernen über 8 Millionen SchülerInnen derzeit von zu Hause aus. Doch die
Bedingungen sind höchst ungleich: Während einige sich mit Laptop und
Kopfhörern in das eigene Zimmer zurückziehen können, haben andere nicht
einmal einen Computer, geschweige denn einen eigenen Raum zum Lernen.
14 BildungspolitikerInnen der Linken aus den Ländern und dem Bundestag
haben daher am Freitag einen [1][Solidaritätsappell an die Bundespolitik]
verschickt und fordern sie auf, sozial benachteiligten Schülern Zugang zu
Computern, Lernräumen und Sozialarbeit zu ermöglichen. „Als Linke
Bildungspolitiker*innen können wir nicht hinnehmen, dass sich infolge der
Krise die Ungerechtigkeit im Bildungssystem weiter verschärft“, heißt es in
der gemeinsamen Erklärung.
Trotz aktuellem Krisenmodus müsse die Bereitstellung von Computern, Laptops
oder Tablets gesichert sein: „Wir erwarten, dass die Jobcenter aufgrund der
drastischen Isolationsmaßnahmen und Ausgangsbeschränkungen, die digitale
Lernteilhabe oder das häusliche Lernen durch internetfähige Geräte
sicherstellen“, so die BildungspolitikerInnen.
Dass dies nicht so ist, ja das Jobcenter auch trotz geschlossener Schulen
und Fernunterrichts, Familien die Kostenübernahme für Computer verweigern,
kann die Sprecherin der Linken für Bildungspolitik im Bundestag Birke
Bull-Bischoff bestätigen. Eine Familie, die für ihre drei Schulkinder beim
Jobcenter einen einzigen Computer beantragt hat, hatte sich im März an sie
gewandt. Der Antrag wurde abgelehnt. Die Familie ist der taz bekannt.
„Gerade in dieser Ausnahmesituation treten soziale Unterschiede noch einmal
schärfer zutage. Die Bundespolitik muss verhindern, dass die Ungleichheit
weiter steigt“, sagte Bull-Bischoff der taz.
## Benotung aussetzen
Neben einem bezahlbaren Internetanschluss für alle Haushalte, fordern die
BildungspolitikerInnen außerdem eine Stärkung der Kinder- und Jugendhilfe.
An die Adresse der Länder gerichtet, schlagen die LinkenpolitikerInnen vor,
Benotungen auszusetzen und Prüfungen so weit nach hinten zu verschieben,
dass eine bundesweit einheitliche, ausreichende Vorbereitungszeit
gewährleistet sei. Unter den UnterzeichnerInnen sind auch die
bildungspolitischen SprecherInnen der Landtagsfraktionen in Berlin und
Thüringen. In beiden Ländern ist die Partei in der Regierung, in Thüringen
stellt sie den Bildungsminister.
Die stellvertretende Vorsitzende der Gewerkschaft Erziehung und
Wissenschaft Ilka Hoffmann unterstützt die Forderungen. „Die Vorschläge
sind begrüßenswert. Man hört derzeit viel zu wenig von der Politik, wenn es
um [2][Chancengleichheit bei Schülerinnen und Schülern] in dieser
besonderen Situation geht“, sagte sie er taz. Es sei richtig, jetzt
Prüfungen und Noten auszusetzen. Die LehrerInnen müssten stärker dabei
unterstützt werden, Kontakt zu den Kindern aufrecht zu erhalten.
3 Apr 2020
## LINKS
[1] https://www.birke-bull.de/fileadmin/lcmsbirkebull/user/upload/Gemeinsame_Er…
[2] /Schule-waehrend-Coronakrise/!5676032
## AUTOREN
Anna Lehmann
## TAGS
Die Linke
Hartz IV
Schule
Bildung
Digitales Lernen
Laptop
Schwerpunkt Coronavirus
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Bildung
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