Introduction
Introduction Statistics Contact Development Disclaimer Help
# taz.de -- Corona und Alltag: Kaum Corona-Partys am Samstag
> Das öffentliche Leben in Deutschland wird weiter runtergefahren. Italien
> vermeldet so viele Tote wie nie zuvor. In Großbritannien spitzt sich die
> Lage zu.
Bild: Ausgangssperre in Italien: Zwei Polizisten stoppen einen Radfahrer
Hamburg/Berlin/Potsdam/Rom/London dpa/rtr/taz | Nachdem Hamburg am Freitag
mit einer neuen Allgemeinverfügung das [1][öffentliche Leben in der
Hansestadt] weiter eingeschränkt hat, halten sich die meisten Bürger an die
Regeln. Insgesamt sei das öffentliche Leben sehr ruhig geworden, teilte ein
Polizeisprecher am Samstag mit. Bis dahin habe die Polizei nur in
verschwindend geringer Zahl tätig werden müssen, wenn etwa Läden trotz
Verfügung noch geöffnet waren, weil manche das Verbot noch nicht
mitbekommen hätten. Größere Menschenansammlungen oder sogenannte
Corona-Partys mussten demnach nicht aufgelöst werden.
In [2][Potsdam gelten für die Bürger] wegen der Gefahr durch das
Coronavirus ab Sonntag weitere Einschränkungen. Ab dann sei die
Außenbestuhlung an Cafés und Restaurants untersagt, kündigte Mike Schubert
(SPD), Potsdamer Oberbürgermeister, am Samstag an. Er hoffe, dass die
Länder Berlin und Brandenburg zudem eine gemeinsame Regelung zu den
Öffnungszeiten von Gaststätten finden, sagte er.
In [3][Berlin wurde unterdessen mitgeteilt,] dass Gaststätten mit
Tischbetrieb ab Sonntag für den Publikumsverkehr schließen müssen. Sie
dürfen aber weiter Speisen und Getränke zur Abholung oder zur Lieferung
anbieten.
Die [4][Lage in der Lombardei] spitzt sich unterdessen zu. Binnen 24
Stunden sind 546 Menschen an dem Coronavirus gestorben – so viele wie nie
zuvor binnen eines Tages. Die Zahl der Virus-Toten in der norditalienischen
Region sei damit auf insgesamt 3.095 gestiegen, teilten die Behörden am
Samstag mit. Die Zahl der Erkrankten in der Lombardei ist den italienischen
Behörden zufolge um 3.251 auf 25.515 gestiegen. Die Lombardei ist die am
stärksten vom Virus-Ausbruch betroffene Region in Italien.
Für das ganze Land meldet der Zivilschutz 800 Tote an nur einem Tag und
damit so viele wie seit dem Ausbruch in dem Land nicht. Insgesamt stieg die
Zahl der Toten laut Zivilschutz auf 4.825. Damit sind – gemessen an den
Angaben der jeweiligen Behörden – in keinem anderem Staat mehr Menschen an
einer Infektion mit dem Virus gestorben.
## Dramatische Lage in Großbritannien
In [5][Großbritannien spitzt sich die Coronavirus-Krise] ebenfalls zu. „Wir
wissen, was auf uns zukommt – und wir wissen, dass das gewaltig sein wird“,
zitierte der Fernsehsender Sky News am Samstag einen Mediziner aus einem
Londoner Krankenhaus, der anonym bleiben wollte. Die Lage in Großbritannien
könnte ihm zufolge noch verheerender als in Italien werden. Aus Mangel an
Kapazitäten und Ausstattung würden er und seine Kollegen künftig
Entscheidungen über Leben und Tod treffen müssen – und Ressourcen nur jenen
mit den größten Überlebenschancen zuweisen können.
Das Coronavirus ist in allen Landesteilen des Vereinigten Königreichs
aufgetaucht. Besonders betroffen ist London, vor allem im Parlamentsviertel
und der Umgebung. Dass immer mehr Infizierte in die Kliniken geliefert
werden, macht viele Experten nervös. Denn der staatliche Gesundheitsdienst
NHS (National Health Service), der vor allem aus Steuermitteln finanziert
wird, ist seit vielen Jahren chronisch unterfinanziert, überlastet und
marode. Kritiker sprechen davon, dass das Gesundheitswesen schlicht
kaputtgespart worden ist.
So standen in Großbritannien zunächst nur 4.000 Beatmungsgeräte für
Erwachsene und 900 für Kinder zur Verfügung – das Land belegt damit einen
der letzten Plätze in den europäischen Statistiken auf 100.000 Einwohner
berechnet. Am Samstag kamen noch einmal fast 1.200 Geräte durch eine
Vereinbarung mit privaten Kliniken hinzu. Dennoch dürfte das Prognosen
zufolge bei weitem nicht für alle Covid-19-Lungenkranke reichen. Premier
Boris Johnson hat in der Not sogar unter anderem bei Autobauern
nachgefragt, ob sie solche Apparaturen herstellen könnten.
21 Mar 2020
## LINKS
[1] /Hilfe-fuer-die-Ausgehszene/!5669214
[2] /Diskussion-ueber-Ausgangssperren/!5672980
[3] /Spielplaetze-in-Zeiten-von-Corona/!5669173
[4] /Corona-in-Norditalien/!5669311
[5] /Kampf-gegen-Corona-in-Grossbritannien/!5672216
## TAGS
Schwerpunkt Coronavirus
Lombardei
Großbritannien
Alltag
Party
Schwerpunkt Coronavirus
Schwerpunkt Coronavirus
Schwerpunkt Coronavirus
Schwerpunkt Coronavirus
Schwerpunkt Coronavirus
Schwerpunkt Coronavirus
## ARTIKEL ZUM THEMA
Corona-Pandemie in Bayern: Wir müssen drin bleiben
In Bayern gelten seit Freitag die bundesweit strengsten
Ausgangsbeschränkungen. Wie ist die Stimmung im Freistaat?
Corona-Krise weltweit: Italien schließt Unternehmen
In Italien und Spanien steigen die Zahlen der Erkrankten und Todesopfer
weiter dramatisch an. In Deutschland verlangsamen sich die Neuinfektionen.
Senat verschärft Auflagen gegen Corona: Versammeln verboten
Treffen ab zehn Personen sind in Berlin nun verboten. Restaurants dürfen
nur noch Speisen zum Mitnehmen anbieten. Und das Abitur wird verschoben.
Corona in Norditalien: Allen geht die Luft aus
Die Kleinstadt Alzano Lombardo liegt im Epizentrum der Epidemie in Italien.
Sanitäter entscheiden über Leben und Tod
Corona in Italien: Die tiefrote Zone
Ungezählt ist die Zahl der Kranken in der italienischen Stadt Alzano
Lombardo. Es ist, als könne man sehen, was dem Rest Europas bald blüht.
Wirtschaftsschäden durch Corona: Ab in den Urlaub
Die Corona-Epidemie trifft das ökonomische Herz Italiens. Firmen sollen nun
verstärkt die Möglichkeit nutzen, ihr Personal in den Urlaub zu schicken.
You are viewing proxied material from taz.de. The copyright of proxied material belongs to its original authors. Any comments or complaints in relation to proxied material should be directed to the original authors of the content concerned. Please see the disclaimer for more details.