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# taz.de -- Staus durch Grenzkontrollen in Polen: Tiertransporte wegen Corona l…
> An Grenzen stauen sich Viehtransporter teils über 8 Stunden. Sachsen
> fordert einen neuen Grenzübergang, Tierschützer wollen die Fahrten
> verbieten.
Bild: Irgendw dazwischen stehen auch Tiertransporter? Stau an der Grenze zu Pol…
Berlin taz | Wegen der Staus an den Grenzen infolge der
[1][Corona-Pandemie] fordert der Deutsche Tierschutzbund ein Ende der
Langstreckentransporte von lebenden Tieren. Sachsens Sozialministerium
plädiert dafür, einen bisher geschlossenen Grenzübergang nur für
Tiertransporte zu öffnen.
In dem „Megastau“ auf der Autobahn A4 an der deutsch-polnischen Grenze und
an der Grenze von Polen zu Litauen oder in Kroatien würden Tiertransporter
aufgrund der verschärften Grenzkontrollen derzeit stunden- oder tagelang
festhängen, klagte der Tierschutzbund. „Für die Tiere ist die Situation mit
enormem Stress verbunden. Ihnen fehlt es an Wasser und Futter, Kühe können
nicht gemolken werden und sie stehen in ihren Exkrementen, da die Einstreu
nicht erneuert und die Tiere nicht abgeladen werden können“, so
Deutschlands größte Tierschutzorganisation.
Am Grenzübergang der A4 hätten Fahrzeuge 33 Kilometer und mehr als 8
Stunden im Stau gestanden, schrieb Sachsens Sozialministerium am Dienstag
dem Bundesagrarministerium in einer E-Mail, die der taz vorliegt. Ähnliche
Meldungen habe man zum Autobahnübergang beim brandenburgischen Forst
erhalten.
Besonders prekär sei die Lage für den Transport von Eintagsküken. In einem
sächsischen Unternehmen würden jede Woche 1 Million ausgebrütet und müssten
dann nach Polen geliefert werden. „Ohne Abfertigung müssen diese Tiere
getötet werden, da andere Abnehmer in Deutschland nicht zeitnah gefunden
werden können“, warnte das Ministerium in Dresden. Die Verzögerungen
führten dazu, dass die Transporte länger dauern als erlaubt. Sachsen
schlägt deshalb vor, einen bisher geschlossenen Grenzübergang bei
Krauschwitz/Podrosche vorübergehend und ausschließlich für Tiertransporte
zu öffnen.
## Extra-Spuren für Tiertransporte
„Schon unter normalen Umständen sind Lebendtiertransporte quer durch Europa
und die Welt eine Tortur für die Tiere“, sagte dagegen Thomas Schröder,
Präsident des Tierschutzbundes. Er hat gemeinsam mit anderen europäischen
Tierschutzorganisationen in einem Brief die EU-Kommission aufgefordert,
Tiertransporte aufgrund der aktuellen Situation auszusetzen.
Tierschutz-Gründe, aber auch die Gefahr einer Corona-Ausbreitung durch die
Fahrer, sprächen gegen eine Fortführung der Transporte.
Die Organisation Provieh verlangte separate Fahrspuren für Tiertransporte
an den Grenzübergängen, um die Fahrzeiten zu verkürzen. So lange diese
Spuren noch nicht eingerichtet sind, sollten keine innereuropäischen
Transport stattfinden.
19 Mar 2020
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## AUTOREN
Jost Maurin
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Schwerpunkt Coronavirus
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