| # taz.de -- EZB schüttet Geld in die Coronakrise: Keine Angst vor Inflation | |
| > Die EZB will Anleihen kaufen, um eine ökonomische Krise abzuwenden. Gut | |
| > so – so zeigt sie, dass sie funktioniert. | |
| Bild: Das Geld beliebt sicher, auch in der sogenannten Coronakrise | |
| Es ist ein historischer Moment: Die Europäische Zentralbank hat | |
| entschieden, [1][Geld in unbegrenzter Menge zu „drucken“]. Sie wird | |
| Anleihen von Unternehmen und Staaten kaufen, solange dies nötig ist, um die | |
| ökonomischen Folgen der Corona-Pandemie zu bekämpfen. An Geld wird der | |
| Kampf gegen den Virus also nicht mehr scheitern. | |
| Dies gilt – ganz wichtig – [2][auch für Italien und Griechenland]. Beide | |
| Staaten mussten in den vergangenen Wochen erleben, dass die Zinsen auf ihre | |
| Staatsanleihen stiegen, weil Investoren fürchteten, dass die Eurokrise | |
| wieder ausbricht. Vor allem Italien geriet in einen Teufelskreis: Kein | |
| anderes EU-Land ist von der Corona-Epidemie [3][so schwer getroffen,] | |
| dennoch wagte die Regierung in Rom es nicht, ihren Haushalt zu erhöhen, | |
| weil sie Angst vor steigenden Zinsen hatte. Nur 25 Milliarden Euro wollten | |
| die Italiener zusätzlich ausgeben – während Deutschland längst mit | |
| Corona-Kosten in „unbegrenzter“ Höhe plant. Italien wäre zu einem | |
| Elendsgebiet geworden, wenn die EZB nicht eingegriffen hätte. | |
| Das neue EZB-Programm ist zunächst auf 750 Milliarden Euro begrenzt, doch | |
| diese offizielle Zahl hat wenig zu bedeuten und ist nur als Richtwert zu | |
| begreifen. Sollte mehr Geld nötig werden, wird es ebenfalls „gedruckt“, wie | |
| die Zentralbank schon klargestellt hat. | |
| Viele Deutsche fürchten, dass eine Inflation drohen könnte, sobald neues | |
| Geld entsteht. Doch mit steigenden Preisen ist nicht zu rechnen, denn die | |
| Wirtschaft liegt ja brach. Inflationen gibt es nur, wenn die Kapazitäten | |
| ausgelastet sind und die Löhne stark steigen. Davon ist Europa weit | |
| entfernt, leider. | |
| Die EZB hat alles richtig gemacht. Sie hat den ökonomischen Rahmen | |
| geschaffen, damit die Politik handeln kann. Dies ist ein großer Moment für | |
| Europa. Die Eurozone hat noch immer viele Schwächen, aber in der Krise | |
| zeigt sich, dass zumindest die Zentralbank funktioniert. Dieses Wissen wird | |
| bleiben, auch wenn Corona längst vorbei ist. | |
| 19 Mar 2020 | |
| ## LINKS | |
| [1] /Wegen-Corona-Krise/!5672389 | |
| [2] /Corona-Folgen-fuer-Suedeuropa/!5668519 | |
| [3] /Corona-in-Italien/!5668464 | |
| ## AUTOREN | |
| Ulrike Herrmann | |
| ## TAGS | |
| Schwerpunkt Coronavirus | |
| EZB | |
| Anleihen | |
| Italien | |
| Griechenland | |
| Europäische Zentralbank | |
| Eurokrise | |
| Schwerpunkt Coronavirus | |
| Schwerpunkt Coronavirus | |
| Schwerpunkt Coronavirus | |
| Schwerpunkt Coronavirus | |
| DAX | |
| ## ARTIKEL ZUM THEMA | |
| Corona-Dämmerung für Neoliberalismus: Ende einer Theorie | |
| Die Pandemie zeigt: Den Neoliberalismus kann man getrost beerdigen. Nur der | |
| Staat kann den Kapitalismus retten. | |
| Staus durch Grenzkontrollen in Polen: Tiertransporte wegen Corona länger | |
| An Grenzen stauen sich Viehtransporter teils über 8 Stunden. Sachsen | |
| fordert einen neuen Grenzübergang, Tierschützer wollen die Fahrten | |
| verbieten. | |
| Wegen Corona-Krise: EZB legt Notkaufprogramm auf | |
| Die Europäische Zentralbank will die wirtschaftlichen Folgen der | |
| Corona-Seuche abfedern. Es sollen für 750 Milliarden Euro Anleihen gekauft | |
| werden. | |
| Corona-Folgen für Südeuropa: Die Eurokrise kommt zurück | |
| Die Pandemie trifft die Volkswirtschaften von Griechenland, Italien und | |
| Spanien besonders hart. Die Risikoaufschläge für Staatskredite steigen. | |
| Lagarde ruft zum Handeln auf: Zeit für Staatswirtschaft | |
| Corona löst eine Wirtschaftskrise aus, der Dax fällt ins Bodenlose. | |
| Ökonomen aller Lager rufen nach Staatsintervention, die Zentralbank stimmt | |
| mit ein. |