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# taz.de -- Ausbreitung des Corona-Virus: Testen, was das Zeug hält
> Am besten wäre es, möglichst viele Menschen auf eine Corona-Infektion hin
> zu testen, das gibt aber die Infrastruktur nicht her.
Bild: Gibt's auch als Drive In: Corona Test
Hamburg taz | Die Corona-Krise bringt die Infektionstest-Kapazitäten der
norddeutschen Bundesländer an ihre Grenzen. Die Behörden versuchen deshalb,
die Tests nur bei starken [1][Verdachtsfällen] einzusetzen. Die Bevölkerung
macht ihnen dabei aber einen Strich durch die Rechnung.
An die Grenze kommt zum einen die bundeseinheitliche Nummer des ärztlichen
Bereitschaftsdienstes 116117. Zum anderen sind es die Laborkapazitäten,
die mobilisiert werden müssen, nachdem sich Menschen mit einem
Infektionsverdacht gemeldet haben.
An den ärztlichen Bereitschaftsdienst sollen sich alle wenden, die aus
einem Risikogebiet kommen oder Kontakt mit einem nachweislich infizierten
Menschen hatten und zugleich selber Symptome zeigen. „Wir erhielten in den
vergangenen Tagen bis zu 20.000 Anrufe am Tag“, sagt Walter Plassmann,
der Vorsitzende der [2][Kassenärztlichen Vereinigung Hamburg]. „Das ist 25
Mal so viel wie in normalen Zeiten.“
In [3][Schleswig-Holstein] sind es rund 10.000 am Tag, darunter
bestimmungsgemäß auch Anrufe aufgrund anderer Krankheitsbilder – aber auch
solche mit allgemeinen Fragen im Zusammenhang mit der Corona-Krise, die mit
dem ärztlichen Bereitschaftsdienst nichts zu tun haben. Die reichten von
Hygiene-Empfehlungen bis hin zur Lohnfortzahlung, berichtet Delf Kröger von
der Kassenärztlichen Vereinigung Schleswig-Holstein.
## Testzentren im Freien
Die Länder rüsten die Hotline wegen des Andrangs technisch und personell
auf. Die [4][Hamburger Gesundheitsbehörde] will sogar ein neues Angebot
aufbauen, um die Nummer zu entlasten: Leute, die keine Symptome zeigen,
sollen sich in Zentren unter freiem Himmel in der Nähe von Krankenhäusern
testen lassen können.
Was zunächst paradox klingt, erklärt Plassmann von der Kassenärztlichen
Vereinigung Hamburg damit, dass damit nicht die Laborkapaziäten angezapft
würden, auf die die Ärzteschaft zurückgreife, sondern die der
Krankenhäuser.
Hamburg, sagt Plassmann, habe traditionell große Laborkapazitäten. Diese
würden aber auch von anderen Bundesländern in Anspruch genommen. Dazu
gehöre Niedersachsen, in dessen Testzentren auch Leute Proben abgäben, die
zwar in Risikogebieten gewesen seien oder Kontakt zu Infizierten gehabt
hätten, aber keine Symptome aufwiesen. Sie abzuweisen, sei praktisch
unmöglich. „Wenn ich dürfte, würde ich Sie mal mithören lassen, wenn ich
jemandem am Telefon sage: Sie kriegen keinen Test“, sagt Plassmann.
Aus Sicht der Behörden und der Ärzteschaft geht es darum, die materiell und
personell begrenzte Laborkapazität optimal zu nutzen. Das Problem dabei:
Viele Infizierte zeigen keine Symptome, sind aber ansteckend. Sie rutschen
unterm Radar durch.
18 Mar 2020
## LINKS
[1] /Berechnungen-zu-Covid19/!5672262
[2] https://www.kvhh.net/kvhh/pages/index/p/26
[3] https://www.kvsh.de/presse/gesundheitspolitik
[4] https://www.hamburg.de/coronavirus/
## AUTOREN
Gernot Knödler
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