# taz.de -- Staatsfonds zur Atommüll-Entsorgung: Atom-Fonds wird klimaneutral | |
> Das Portfolio des Staatsfonds zur Atommüll-Entsorgung soll bis 2050 | |
> dekarbonisiert werden. Der Umweltverband WWF begrüßt den Schritt. | |
Bild: Viel Rauch um viel: Braunkohle-Kraftwerk in der Lausitz | |
dpa | Der milliardenschwere Staatsfonds zur Atommüll-Entsorgung will bis | |
2050 seine Vermögenswerte klimaneutral anlegen. Dazu hat sich der Fonds | |
einer Initiative mehrerer Investoren unter dem Dach der Vereinten Nationen | |
angeschlossen. Dies teilte die Vorstandsvorsitzende Anja Mikus mit. | |
[1][Klimaneutral] bedeutet, unterm Strich keine klimaschädlichen | |
Treibhausgase mehr auszustoßen und nicht vermeidbare Emissionen | |
auszugleichen. | |
Initiator der Net-Zero Asset Owner Alliance ist die Allianz, Europas | |
größter Versicherer. Beteiligt sind eine ganze Reihe weiterer | |
institutioneller Anleger, wie etwa der staatliche französische | |
Pensionsfonds Caisse des Dépots und der kanadische Rentenversicherer CDPQ. | |
Konkret wollen die Investoren nun Einfluss auf die Unternehmen nehmen, | |
deren Papiere sie halten, damit diese ihre Geschäftsmodelle | |
„dekarbonisieren“ – also die Belastung des Planeten mit klimaschädlichen | |
Treibhausgasen nicht mehr erhöhen. Der [2][Umweltverband WWF] begrüßte den | |
Beitritt des Fonds und nannte ihn einen „Meilenstein“. Der Atomfonds zeige, | |
„dass es einen anderen Weg gibt, der im Einklang mit den Pariser | |
Klimaschutzzielen steht“. | |
Die Atomkonzerne Eon, RWE, EnBW und Vattenfall hatten 2017 die | |
Verantwortung für die Zwischen- und Endlagerung ihres Atommülls an den | |
Staat übertragen und dafür insgesamt knapp 24 Milliarden Euro an den | |
Staatsfonds überwiesen. Die Milliardensumme wird von | |
Investment-Spezialisten verwaltet. Der Fonds soll die Finanzierung der | |
Zwischen- und Endlagerung des radioaktiven Abfalls sicherstellen, der aus | |
der gewerblichen Nutzung der Atomenergie zur Erzeugung von Elektrizität in | |
Deutschland entstanden ist. | |
10 Mar 2020 | |
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Jochen Flasbarth | |
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