Introduction
Introduction Statistics Contact Development Disclaimer Help
# taz.de -- Kommunalwahlen in Frankreich: Test nicht bestanden
> In Zeiten von Corona wählen die Franzosen altbekannte Parteien, auch die
> Rechtsextremen. Macrons Partei verliert.
Bild: Kommunalwahlen in Frankreich
Darin sind sich alle Parteien einig: Die Gesundheit aller kommt vor den
politischen Interessen einiger weniger, die gern Bürgermeister werden oder
bleiben möchten. Wie aufrichtig diese Beschwörungen der nationalen
Solidarität sind, wird sich später herausstellen. Eigentlich interessiert
das im Moment auch nicht groß die öffentliche Meinung.
Zuerst wurde noch heftig darüber gestritten, ob es mit den
Corona-Präventivmaßnahmen vereinbar sein kann, in den zweiten Wahlgang am
kommenden Sonntag zu gehen, oder ob die gesamte Kommunalwahl verschoben und
der erste Durchgang für ungültig erklärt werden müsse. Auch diese Debatte
wirkte rasch wirklichkeitsfremd: Denn selbst wenn die Regierung an einem
zweiten Wahlgang festhalten sollte, würden in Frankreich die allermeisten
Leute in ein paar Tagen nicht nochmals wählen gehen.
Die Ergebnisse vom Sonntag bestätigen, dass sich die Menschen in
Krisenzeiten im Zweifel lieber an das Bewährte halten. Den Bürgermeister
oder die Bürgermeisterin kennen fast alle in den 35.000 größeren und
kleineren Kommunen. Sie sind Bestandteil ihres Alltags, daran will man erst
recht festhalten, wenn alles rundherum unberechenbar wird.
So haben denn laut den Ergebnissen des ersten Wahlgangs die traditionellen
Parteien wie die Parti Socialiste auf der linken oder Les Républicains auf
der konservativ-rechten Seite ziemlich gut abgeschnitten. Selbst die Grünen
oder das rechtsextreme Rassemblement National gehören schon so weit zum
politischen Establishment, dass auch sie von diesem Bonus für die
„Altbekannten“ profitieren.
Emmanuel Macrons „La République en marche“ (LREM) dagegen ist seit dem
Triumphmarsch des Präsidenten zum Stehen gekommen und muss sich ernsthaft
Sorgen um die Weiterexistenz machen. Diese Bewegung hatte sich zum Ziel
gesetzt, die politische Parteienschaft leerzufegen. Das hat den WählerInnen
zunächst gefallen. Den lokalen Test der Kommunalwahlen hat Macrons LREM
aber schon in der ersten Runde nicht bestanden.
17 Mar 2020
## AUTOREN
Rudolf Balmer
## TAGS
Schwerpunkt Emmanuel Macron
La République en Marche
Schwerpunkt Frankreich
Wahlen
Emmanuel Macron
Schwerpunkt Emmanuel Macron
Schwerpunkt Frankreich
Schwerpunkt Frankreich
Schwerpunkt Emmanuel Macron
Schwerpunkt Emmanuel Macron
Schwerpunkt Emmanuel Macron
Schwerpunkt Emmanuel Macron
## ARTIKEL ZUM THEMA
Kommunalwahlen in Frankreich: Grüne auf dem Vormarsch
Bei den Kommunalwahlen in Frankreich verliert die Partei von Präsident
Macron. Grüne siegen vielerorts, die Sozialisten schaffen ein Comeback.
Kommunalwahlen in Frankreich: Macrons Schulterschluss
Die Partei von Präsident Emmanuel Macron schwächelt – und verbündet sich
deshalb in der zweiten Runde der Kommunalwahlen mit den Konservativen.
Kommunalwahlen in Frankreich: Ende Juni an die Urne
Die Stichwahl bei den französischen Kommunalwahlen soll im Sommer
stattfinden. Wegen der Coronapandemie war sie bislang verschoben worden.
Corona: Ausgangssperre in Frankreich: „Wir sind im Krieg“
Frankreichs Präsident Emmanuel Macron verkündet eine 14-tägige
Ausgangssperre. Die Stichwahlen auf kommunaler Ebene sind auf unbestimmt
verschoben.
Kommunalwahlen in Frankreich: Macrons Listen ohne Chance
Die Wahlbeteiligung in der ersten Runde sinkt auf unter 50 Prozent,
Stichwahlen werden womöglich abgesagt. Praktisch für den Wahlverlierer
Macron.
Kommunalwahl in Frankreich: Macron gibt den Statisten
Macrons Regierungspartei LREM rutscht in den Umfragen ab. Sie konkurriert
mit parteilosen „Bürgerlisten“. Trotz Corona sollen die Wahlen stattfinden.
Rentenreform in Frankreich: Mit der Brechstange durchgesetzt
Die Debatte um Macrons umstrittene Rentenreform wurde kurzerhand beendet.
Die Regierung übergeht mit einem Verfassungstrick das Parlament
You are viewing proxied material from taz.de. The copyright of proxied material belongs to its original authors. Any comments or complaints in relation to proxied material should be directed to the original authors of the content concerned. Please see the disclaimer for more details.