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# taz.de -- Name für neue Bremer Kinderklinik: Rudolf Hess wird nicht vergessen
> Die neue Kinderklinik wird doch nach Rudolf Hess benannt: Die Idee, die
> Erinnerung an den verfolgten Kinderarzt zu tilgen, hatte für Kritik
> gesorgt.
Bild: Im Bremer „Eltern-Kind-Zentrum Prof. Hess“ soll ab Herbst vielen Kind…
taz | bremen Der Mediziner Rudolf Hess wird nun doch Namensgeber für das
neue Kinderkrankenhaus, das gerade für 70 Millionen Euro auf dem Gelände
des Klinikums Mitte gebaut wird. „Eltern-Kind-Zentrum Prof. Hess“ soll es
heißen und damit an den [1][früheren Kinderarzt und Klinikdirektor]
erinnern, verkündete der kommunale Klinikverbund Gesundheit Nord (Geno).
Hess wurde 1928 leitender Kinderarzt des städtischen Krankenhauses und
baute die Kinderklinik mit auf. Da Hess' Mutter jüdische Eltern hatte,
wurde er 1933 von den Nazis als „Mischling ersten Grades“ entlassen.
Er gründete eine eigene Praxis, bevor er 1944 ins Konzentrationslager Farge
musste. Man entließ ihn jedoch nach wenigen Tagen, da er ungeeignet für
schwere Arbeit gewesen sei. Bis zum Kriegsende tauchte er in der Lüneburger
Heide unter. Nach dem Krieg leitete er erneut die Kinderklinik, die 1966 –
vier Jahre nach seinem Tod – nach ihm benannt wurde.
„Wir haben erkannt, wie wichtig es ist, dieses Gedenken
aufrechtzuerhalten“, sagte Geno-Geschäftsführer Klaus Beekmann. Ende Januar
hatte Martin Claßen, Direktor der Prof.-Hess-Kinderklinik und Chefarzt der
Kinderklinik am Krankenhaus Links der Weser, noch dem Weser Kurier gesagt,
dass der Name ausscheide, [2][„weil mit dem neuen Krankenhaus eine andere
Zeitrechnung beginne“.]
## Geno stellt sich „historischer Verantwortung“
Denn im neuen Eltern-Kind-Zentrum werden mehrere Kliniken zusammengeführt:
die heutige Prof.-Hess-Kinderklinik, die Kinderklinik des Krankenhauses
Links der Weser, die Klinik für Kinderchirurgie und -urologie, die
pädiatrische Intensivmedizin und die Frühgeborenenversorgung. Eine
Abteilung für Geburtshilfe komme ebenso dazu, so die Geno.
Auch die [3][Grünen-Fraktion kritisierte die Aussage] und reagierte nun
entsprechend: „Die Geno stellt sich damit ihrer historischen
Verantwortung“, sagte die stellvertretende Fraktionsvorsitzende Henrike
Müller, „ein wichtiges Signal angesichts des wieder erstarkenden
Antisemitismus.“
25 Feb 2020
## LINKS
[1] https://www.dgkj.de/die-gesellschaft/geschichte/juedische-kinderaerztinnen-…
[2] https://www.weser-kurier.de/bremen/bremen-stadt_artikel,-visite-in-bremens-…
[3] https://www.bremische-buergerschaft.de/drs_abo/2020-02-03_Frage%207%20Stadt…
## AUTOREN
Alina Götz
## TAGS
Grüne Bremen
Schwerpunkt Nationalsozialismus
Gedenken
Krankenhäuser
Frühchen
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