# taz.de -- Aktivistin über Störung von Kaeser-Rede: „Ich bin einfach die T… | |
> „Noe Ito“ stürmte am Montag vor 3.000 Zuschauern die Bühne – und stahl | |
> dabei Siemens-Chef Joe Kaeser die Schau. Eigentlich war das ganz leicht. | |
Bild: Für die ökologisch orientierten AnarchistInnen betreiben die Konzerne G… | |
taz am Wochenende: Noe Ito, [1][am Montag sind Sie beim Neujahrsempfand des | |
Mittelstandsverbands vor 3.000 Zuschauern auf die Bühne gegangen] und haben | |
dabei Siemens-Chef Joe Kaeser die Schau gestohlen. Wie war das? | |
Noe Ito: Ich war ja nicht allein, wir waren mehrere Leute. Wie viele, ist | |
egal. Ich war aber sehr überrascht von dem nicht vorhandenen | |
Sicherheitskonzept. Ich hatte mir das alles viel schwieriger vorgestellt. | |
Ich bin einfach die Treppe runter gegangen und stand dann auf der Bühne. | |
Dass es diesen Kaeser getroffen hat, war tatsächlich Zufall. Ich wollte | |
einfach nur auf die Bühne, nachdem die ganzen Staatspräsidenten und | |
Securities weg waren. Danach musste ich meine Personalien abgeben und habe | |
Hausverbot im Maritim-Hotel bekommen. Mal schauen, ob es eine Anzeige gibt. | |
Etwa die Hälfte Ihrer Rede konnten Sie vortragen, dann brachte Sie ein | |
Sicherheitsmitarbeiter von der Bühne. Sind Sie zufrieden? | |
Ja, schon. Wir wollten den deutschen Mittelstand, der sich eigentlich immer | |
schön raus hält, einmal konkret ansprechen. Aber es nervt mich, dass die | |
Presse mich konsequent als Klimaaktivistin bezeichnet. Keine einzige | |
Presseperson hat sich die Mühe gemacht, [2][mir zuzuhören] oder unser | |
Statement zu lesen. Alle beziehen das nur auf Siemens und lassen denen zu | |
viel Raum in ihrer Berichterstattung. | |
Kämpfen Sie denn nun für mehr Klimaschutz oder gegen den Kapitalismus? | |
Beides natürlich. Das eine lässt sich ohne das andere nicht denken. Wir | |
sind ökologisch orientierte AnarchistInnen. Ohne eine grundsätzlich | |
Veränderung der herrschenden Verhältnisse wird sich auch das Klima nicht | |
verbessern. Das ist alles eine große Lüge, die uns da von den Konzernen | |
aufgetischt wird. | |
Siemens-Chef Kaeser sagte nach Ihrer Rede, man müsse Ihre Belange ernst | |
nehmen und seine Tür stünde Ihnen offen. Was halten Sie davon? | |
Natürlich hat niemand von uns Bock, sich mit denen an einen Tisch zu | |
setzen. Das, was die machen, ist Greenwashing, deshalb hatte ich ja auch | |
die grüne Farbe im Gesicht. Das sollte ein Handabdruck sein, von genau | |
diesen Leuten, die sich mit dem Greenwashing grüne Hände machen. Und uns so | |
den Mund verbieten. Wir wissen alle, dass die nur Angst haben, ihre Stellen | |
zu verlieren, ihren Status Quo. Dass das, was die sagen, gelogen ist. | |
31 Jan 2020 | |
## LINKS | |
[1] /Protest-bei-Kaeser-Rede/!5660655 | |
[2] https://www.youtube.com/watch?v=d9rrVM-83Ds&feature=youtu.be | |
## AUTOREN | |
Sara Wess | |
## TAGS | |
Antikapitalismus | |
Protest | |
Schwerpunkt Klimawandel | |
Siemens | |
Mittelstand | |
Schwerpunkt Klimawandel | |
Siemens | |
Protest | |
Schwerpunkt Fridays For Future | |
Schwerpunkt Fridays For Future | |
## ARTIKEL ZUM THEMA | |
KlimaschützerInnen bei Siemens-Treffen: Druck wirkt | |
AktivistInnen nutzen die Siemens-Hauptversammlung als Bühne. | |
KleinaktionärInnen haben durch ihre Rederecht einen wichtigen Hebel in der | |
Hand. | |
Klimaaktivisten in München präsent: Bei Siemens brennt der Busch | |
Zweiter Tag der Proteste vor der Hauptversammlung von Siemens. Das | |
Unternehmen wird als Beschleuniger für die „Klima-Kriminellen“ | |
gebrandmarkt. | |
Protest bei Kaeser-Rede: „I will survive“ | |
In Berlin stürmt eine Aktivistin die Bühne und hält eine | |
antikapitalistische Rede vor Siemens-Chef Joe Kaeser. Der gibt sich | |
gelassen. | |
Umweltprotest gegen Siemens: Aktivistin stiehlt Kaeser die Show | |
Bei einer Veranstaltung stürmt eine junge Frau die Bühne. Sie hält eine | |
kurze Rede und singt. Der Siemens-Chef demonstriert Gelassenheit. | |
Fridays for Future gegen Konzerne: Euer Haus, euer Auto, euer Boot | |
Der Protest gegen Siemens sorgte für Furore. Deshalb denken die | |
Klimaschützer*innen darüber nach, verstärkt Unternehmen ins Visier zu | |
nehmen. |