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# taz.de -- Russland und China blockieren UN-Hilfe: Keine Hilfslieferung für S…
> Beide Länder haben im UN-Sicherheitsrat ihr Veto gegen eine Resolution
> für weitere Hilfsleistungen eingelegt. Auch ein Gegenentwurf kam nicht
> durch.
Bild: Saraqeb in Idlib nach einem Luftangriff am 21. Dezember 2019
New York/Damaskus dpa | Dringend benötigte Hilfslieferungen für Millionen
notleidende Menschen in [1][Syrien] stehen weiter auf der Kippe. Mit einem
doppelten Veto im UN-Sicherheitsrat lehnten Russland und China am Freitag
eine unter anderem von Deutschland ausgearbeitete Resolution zur
Fortführung der humanitären Hilfe der Vereinten Nationen in dem
Bürgerkriegsland ab.
Auch ein russisch-chinesischer Gegenentwurf erhielt im mächtigsten
UN-Gremium nicht die nötige Zustimmung von neun der 15 Mitglieder. Es sei
ein trauriger Tag für Syrien und für den Sicherheitsrat, sagte Deutschland
UN-Botschafter Christoph Heusgen.
Hintergrund des Streits ist eine seit 2014 bestehende Resolution, die es
den Vereinten Nationen erlaubt, wichtige Hilfsgüter über bislang vier
Grenzübergänge in Teile des Landes zu bringen, die nicht von Machthaber
Baschar al-Assad kontrolliert werden. Ein ursprünglicher Entwurf von
Deutschland, Belgien und Kuwait enthielt einen zusätzlichen Grenzübergang
und bewegte Russen und Chinesen zu ihrem Gegenentwurf mit nur zweien.
Ein Kompromissvorschlag mit drei Übergängen von der Türkei und vom Irak aus
überzeuge Moskau und Peking nicht. Das Mandat für die jetzige Resolution
läuft am 10. Januar aus, bis dahin hat der Sicherheitsrat Zeit sich zu
einigen.
## Erneute Luftangriffe auf Rebellengebiete in Idlib
Russland ist einer der wichtigsten Verbündeten Al-Assads und nutzt beim
Thema Syrien immer wieder sein Vetorecht. Ende April hatte die syrische
Regierung mit Unterstützung Russlands eine große Offensive auf die
verbliebenen Rebellengebiete in den Provinzen Hama und Idlib im Nordwesten
Syriens gestartet. Bereits dadurch wurden nach UN-Angaben mehr als 400.000
Menschen [2][vertrieben].
Seit Anfang Dezember haben Syrien und Russland ihre Luftangriffe in Idlib
massiv verstärkt. Die Syrische Beobachtungsstelle für Menschenrechte
berichtete am Freitag, dass es binnen 24 Stunden mehr als 400 Luftangriffe
im Süden und Osten der Provinz gegeben habe. Nach Angaben von Aktivisten
seien mehr als 100 Menschen in der vergangenen Woche getötet worden. Bis zu
60.000 Menschen sind überdies durch neue Angriffe in den vergangenen Wochen
vertrieben worden.
22 Dec 2019
## LINKS
[1] /Politische-Loesung-fuer-Syrien/!5637559
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