# taz.de -- US-Gespräche mit Taliban: Auf ein Neues in Katar | |
> Schon Ende November hatten die USA angekündigt, die Gespräche mit den | |
> Taliban wieder aufzunehmen. Nun treffen sich die Parteien in Katar. | |
Bild: Zalmay Khalilzad, der US-Sondergesandte für Afghanistan, führt die Gesp… | |
KABUL ap | Erst im September wurden die [1][Gespräche mit den Taliban] von | |
US-Seite abgebrochen; nun hat der US-Sondergesandte für Afghanistan sie | |
erneut begonnen. Am Samstag kam Zalmay Khalilzad mit Vertretern der | |
militant-islamistischen Gruppe in Katar zusammen, wo die Taliban ein Büro | |
haben. In den Tagen zuvor hatte Khalilzad in Kabul den afghanischen | |
Präsidenten Aschraf Ghani getroffen. Direkte Gespräche mit Ghani lehnen die | |
Taliban bislang ab, sie betrachten ihn als Marionette der USA. | |
Im September hatten die USA und die Taliban beinahe ein Friedensabkommen | |
erzielt, [2][Präsident Donald Trump brach die Gespräche darüber dann aber | |
wegen der anhaltenden Gewalt durch die Aufständischen ab]. Bei einem | |
Überraschungsbesuch an Thanksgiving in Afghanistan sagte er, die | |
Verhandlungen seien wieder aufgenommen worden. In der Vergangenheit hat | |
Trump sich oft frustriert über Amerikas längsten Krieg geäußert und | |
erklärt, er wolle die geschätzt 12.000 US-Soldaten im Land nach Hause | |
holen. | |
Bei den neuen Gesprächen soll es den USA zufolge zuerst um ein Versprechen | |
der Taliban gehen, die Gewalt zu senken. Eine [3][dauerhafte Waffenruhe] | |
sei das langfristige Ziel. Khalilzad will außerdem eine Grundlage für | |
innerafghanische Verhandlungen schaffen. | |
Während die Beratungen sich um das Verringern von Gewalt drehen, verkündete | |
das US-Militär, in der Nacht zu Samstag seien 37 Taliban-Kämpfer bei | |
Luftangriffen getötet worden. Bei Einsätzen afghanischer Soldaten seien | |
außerdem 22 weitere Kämpfer getötet worden. Die Taliban verüben nahezu | |
täglich Anschläge auf Militärposten in ganz Afghanistan. Sie kontrollieren | |
fast die Hälfte des Landes. | |
Eine weitere Herausforderung für die Friedensgespräche dürfte auch der | |
Streit innerhalb der afghanischen Regierung sein. Seit der | |
[4][Präsidentschaftswahl Ende September] ist kein Ergebnis verkündet | |
worden, stattdessen debattieren die Lager wegen mutmaßlicher gefälschter | |
Stimmenauszählungen. Bereits die Wahl 2014 lief so korrupt ab, dass kein | |
klarer Gewinner ausgemacht werden konnte. Die USA vermittelten danach eine | |
Einheitsregierung von Ghani und dem Politiker Abdullah Abdullah, der die | |
Geschäftsführung der Regierung übernahm. Die beiden waren in diesem Jahr | |
erneut gegeneinander angetreten. | |
7 Dec 2019 | |
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