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# taz.de -- Atommüll nach Russland: Blockade hinter Rock'n'Pop
> AtomkraftgernerInnen stoppen Uranzug kurz hinter Gronau in NRW. Sie
> protestieren gegen den Export zur Aufbereitung von Uranhexaflorid nach
> Russland.
Bild: Alle Räder stehen still: Blockade über den Gleisen hinter Gronau
Berlin taz | [1][AtomkraftgegnerInnen] haben einen Zug mit nuklearem Abfall
auf dem Weg nach Russland kurz nach der Abfahrt im westfälischen Gronau
blockiert. Im Wald von Metelen stoppten zwei Aktivisten den [2][Transport
mit radioaktivem und giftigem Uranhexafrorid] (UF6) auf offener Strecke,
indem sie sich über der Strecke abseilten. Die Blockade soll nach Auskunft
der Organisation „contrAtom“ einen „sofortigen und endgültigen Exportsto…
für die Abfälle aus der Uran-Anreichungsanlage (UAA) bewirken.
Der Atomzug ist eingeklemmt: Denn auch hinter ihm hat sich nach Angaben von
contrAtom ein anderer Aktivist über den Gleisen abgeseilt. Am
Rock'n'popmuseum von Gronau hänge ebenfalls eine Person, hieß es, so dass
der Zug weder vor noch zurückfahren kann.
Eine Sprecherin der Polizei in Münster bestätigte, dass der Zug gestoppt
wurde. Die Polizei sei mit der Münsteraner Hundertschaft im Einsatz, auch
die Bundespolizei sei involviert. „Zur Zeit laufen die Gespräche, das Ziel
ist, dass der Zug weiterfahren kann“. Wann das sein wird, sei nicht
abzusehen. Dazu müsse erst klar werden, wie die AktivistInnen festgemacht
seien.
## Radioaktiv und hochgiftig
Die Proteste der Umweltschützer richten sich gegen den [3][Export des UF6
aus Gronau], den die Firma Urenco nach Novouralsk schicken will. Insgesamt
6.000 Tonnen des hochgiftigen und radioaktiven Stoffs sollen in eine Anlage
des russischen Konzerns Rosatom gebracht werden.
Offiziell gilt der Transport nicht als Müllexport, denn es handelt sich
nach offizieller Sichtweise um „Wertstoff“, weil ein Teil des UF6 wieder
aufbereitet und nach Deutschland zurückgebracht werden soll.
„Das ist kein Wertstoff, sondern Müll“, sagt dagegen Vladimir Slivyak von
der russsichen Umweltorganisation Ecodefense: „Warum sonst sollte Urenco
Rosatom bezahlen – und nicht umgekehrt?“
18 Nov 2019
## LINKS
[1] /Schwerpunkt-Atomkraft/!t5007471
[2] /Uranabfall-aus-Nordrhein-Westfalen/!5635970
[3] /Anreicherungsanlage-Gronau/!5632058
## AUTOREN
Bernhard Pötter
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Atommüll
Urenco
Anti-AKW-Proteste
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Anti-Atom-Bewegung
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