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# taz.de -- Proteste in Hongkong: Drei Abgeordnete festgenommen
> Bei einer Mahnwache kam es Freitag zu Zusammenstößen zwischen Polizei und
> Demonstranten. Am Samstag wurden pro-demokratische Abgeordnete
> festgenommen.
Bild: Pro-demokratische Abgeordnete protestieren im Parlament gegen Regierungsc…
Hongkong afp/dpa | Die Polizei in Hongkong hat am Samstag nach eigenen
Angaben drei pro-demokratische Abgeordnete wegen ihrer Beteiligung an einer
Prügelei im Hongkonger Parlament im vergangenen Mai festgenommen. Vier
weitere Abgeordnete teilten mit, sie seien aufgefordert worden, sich im
Laufe des Samstags auf einer Polizeiwache einzufinden. Die
[1][Massenproteste in Hongkong] halten seit fünf Monaten an. Bei
Nachtwachen für einen verstorbenen Demonstranten gab es am Freitagabend
erneut Zusammenstöße zwischen Demonstranten und der Polizei.
Die Festnahmen der pro-demokratischen Abgeordneten stehen im Zusammenhang
mit einer chaotischen Parlamentssitzung im Mai. Damals war es zu einer
Prügelei gekommen, als pro-demokratische Abgeordnete versucht hatten, ein
Gesetzesvorhaben zu stoppen, das erstmals Auslieferungen nach
Festland-China ermöglicht hätte. Im Falle einer Verurteilung droht den
Abgeordneten bis zu ein Jahr Haft.
Das Auslieferungsgesetz war der ursprüngliche Auslöser für die seit Monaten
andauernden Massenproteste. Inzwischen richten sie sich generell gegen die
pro-chinesische Führung Hongkongs und die Beschneidung demokratischer
Freiheiten.
„Die Proteste, die [2][seit fünf Monaten anhalten], sind noch nicht zu
Ende, aber in Zusammenarbeit mit der Polizei beginnt die Regierung bereits
mit massiven Festnahmen von pro-demokratischen Parlamentariern“, teilten
die festgenommenen Abgeordneten in einer gemeinsamen Erklärung mit.
## Tod eines Studenten verschärft die Situation
Die Situation in Hongkong hatte sich in dieser Woche noch verschärft,
nachdem der Tod eines bei einer Demonstration verletzten Studenten bekannt
geworden war. Der 22-Jährige war von einem Parkhaus gestürzt und hatte sich
am Kopf verletzt. Trotz ungeklärter Umstände machen Demonstranten die
Polizei verantwortlich. Tausende beteiligten sich am Freitag an Mahnwachen
für den verstorbenen Alex Chow, während sich weitere Demonstranten
Auseinandersetzungen mit der Polizei lieferten.
Erneut blockierten Protestteilnehmer Straßen, errichteten brennende
Barrikaden und verwüsteten U-Bahn-Stationen. Zu einer kritischen Szene kam
es, als ein Polizist einen Warnschuss vor einer Gruppe Demonstranten
abfeuerte, die Geschosse in Richtung der Beamten warfen.
Angesichts der Gewaltspirale in Hongkong wurden zuletzt Befürchtungen laut,
dass die [3][Bezirksratswahlen in der chinesischen Sonderverwaltungszone]
in zwei Wochen verschoben werden könnten. Erstmals seit der Rückübergabe
der ehemaligen britischen Kronkolonie an China kandidieren in allen
Wahlkreisen auch pro-demokratische Kandidaten. Seit dem Sommer ist die Zahl
der Wähler, die sich für die Abstimmung registriert haben, stark gestiegen.
9 Nov 2019
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