# taz.de -- AfD droht Strafzahlung: Spende an Weidel wohl illegal | |
> Die Partei hätte Spenden an den Kreisverband Weidels nicht annehmen | |
> dürfen, so die Bundestagsverwaltung. Es droht eine Strafzahlung von | |
> 400.000 Euro. | |
Bild: Der Partei von AfD-Fraktionschefin Alice Weidel droht eine weitere hohe S… | |
Berlin taz | Eine weitere Parteispende an die AfD ist wohl illegal. Zu | |
diesem Ergebnis kommt die Bundestagsverwaltung, die den Vorfall monatelang | |
geprüft hat. Sie hat der AfD nun eine Strafzahlung in Höhe von 396.000 Euro | |
angekündigt. Das bestätigte die Behörde der taz am Freitag. Der | |
Rechercheverbund von WDR, NDR und Süddeutscher Zeitung hatte zuerst darüber | |
berichtet. Die AfD muss jetzt eine Stellungnahme abgeben, danach wird | |
endgültig entschieden. | |
Hintergrund ist ein lange bekannter Sachverhalt. Es geht um insgesamt | |
130.000 Euro, die im Bundestagswahlkampf gestückelt in mehreren Tranchen an | |
den Kreisverband von Fraktionschefin Alice Weidel am Bodensee geflossen | |
sind. Die Überweisungen kamen von der Züricher Pharmafirma PWS, als | |
Verwendungszweck war „Wahlkampfspende Alice Weidel“ angegeben. | |
Doch das Geld stammt nicht von dem Unternehmen, der Firmenschef hatte es im | |
Auftrag eines Bekannten gespendet, der annoym bleiben wollte. Parteispenden | |
aus der Schweiz, wie insgesamt aus dem Nicht-EU-Ausland, sind verboten. | |
Die AfD zahlte das Geld zurück, allerdings erst Monate nach dem Eingang – | |
aus Sicht der Bundetagsverwaltung viel zu spät. Die Partei räumte sogar | |
ein, zwischendurch mit dem Geld gearbeitet zu haben. Später übermittelte | |
sie der Bundestagsverwaltung die Namen von mehreren Spendern, die hinter | |
den Zuwendungen stehen sollen. | |
Recherchen verschiedener Medien ergaben aber, dass sich es dabei in vielen | |
Fällen wohl nur um Strohleute handelt. Die Spuren führten zu Henning Conle | |
senior, einem Milliardär, der in der Schweiz und in Großbritannien lebt. Er | |
könnte der eigentliche Spender sein. | |
## AfD hat bereits Geld für Strafzahlungen zurückgelegt | |
Es ist nicht das erste Mal, dass die Bundestagsverwaltung Spenden an die | |
AfD [1][als illegal einschätzt]. Die Behörde hatte bereits in zwei anderen | |
Fällen Strafzahlungen von insgesamt 402.900 Euro gegen die AfD verhängt. | |
Dabei ging es um Wahlkampfunterstützung der Schweizer Werbeagentur Goal AG | |
für Parteichef Jörg Meuthen und für Guido Reil, der AfD-Vorzeigemalocher | |
aus dem Ruhrgebiet, der wie Meuthen inzwischen im Europaparlament sitzt. | |
Die Spenden flossen in Landtagswahlkämpfe in Baden-Württemberg und | |
Nordrhein-Westfalen. | |
Die AfD klagt gegen diese beiden Strafbescheide. Eine Stellungnahme der | |
Partei zum neuen Fall liegt noch nicht vor. Die Partei hat bereits vor | |
Monaten eine Rückstellung von etwa einer Millionen Euro für Strafzahlungen | |
eingestellt – und dabei bereits auch die Spenden für Fraktionschefin Weidel | |
im Blick gehabt. | |
25 Oct 2019 | |
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## AUTOREN | |
Sabine am Orde | |
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