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# taz.de -- Internationale Schutzzone für Nordsyrien: Die Kurd*innen brauchen …
> In der türkischen Besatzungszone werden Menschen hingerichtet. Dass die
> Kurd*innen Assad um Hilfe bitten, zeigt, wie dramatisch ihre Lage ist.
Bild: Türkisches Militär in den Strassen von Ras al Ayn, nachdem die kurdisch…
Die Türkei [1][zerstört das demokratische, emanzipatorische Projekt] Rojava
nun gewaltsam. Die Einigungen zwischen Ankara, Washington und Moskau führen
bisher nur zur Verwirklichung des türkischen Plans. Dabei ließ Russland
schnell deutlich werden, dass die Kurd*innen die größten Verlierer in
diesem Krieg sein werden.
Einzig die Überwindung der pro-türkischen Haltung des Westens, über
Lippenbekenntnisse und die halbherzigen Waffenverkaufsstopps hinausgehend,
könnte eine Chance für die Kurd*innen sein. Hierzu gehört der
zugegebenermaßen bisher vage Plan von Annegret Kramp-Karrenbauer, eine
internationale Schutzzone zu errichten. In Deutschland stieß er auf heftige
Kritik. Einige finden ihn unrealistisch, andere meinen, er komme zu spät.
Entscheidend ist in jedem Fall, das Feld nicht allein Moskau und Ankara zu
überlassen. Auf der einen Seite ist Russland für die Kurd*innen
gleichzusetzen mit dem syrischen Präsidenten Baschar Assad und seiner
Ba’ath Partei, die eine sehr lange Tradition der Unterdrückung und
Vernichtung der Kurd*innen haben. Auf der anderen Seite stehen die Türkei
und ihre Verbündeten für die Vertreibung der Kurd*innen aus ihrem Land.
Schon die Tatsache, dass die Kurd*innen Assad um Hilfe gebeten haben,
zeigt, wie dramatisch eine türkische Besetzung für sie ist. Die Kurd*innen
sind unter der türkischen Schutzzone der Barbarei der mit der Türkei
verbündeten Islamisten ausgesetzt. Schon kursieren zahllose Videos und
Fotos von Hinrichtungen, Leichenverstümmelungen und Massenvertreibungen.
Eine internationale Schutzzone sollte zumindest diese Gräueltaten
verhindern.
Ist es nun wirklich zu spät dafür? Keinesfalls. Für die Menschen vor Ort
gilt, jede ohne wirkliche Lösung vergehende Minute ist schon spät genug.
Jede vergehende Minute ist für sie eine Minute näher an einer
Vergewaltigung durch die mit der Türkei verbündeten Islamisten, eine Minute
näher an einer Bombe, die das eigene Haus treffen könnte und sie in die
Flucht treibt.
31 Oct 2019
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## AUTOREN
Ismail Ismail
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