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# taz.de -- Überraschung beim „Darmstädter Signal“: Kritische Ex-Soldaten…
> In dem Arbeitskreis engagieren sich Soldaten für Friedenspolitik. Weil
> Nachwuchs fehlt, wollte sich die Gruppe auflösen. Nun geht es doch
> weiter.
Bild: Das „Darmstädter Signal“ kritisiert unter anderem den Einsatz deutsc…
Berlin taz | Es geht doch weiter: Das Darmstädter Signal, ein Arbeitskreis
für kritische (Ex-)SoldatInnen der Bundeswehr, stellt seine Arbeit
[1][entgegen den Erwartungen] nicht ein. Auf einer Tagung in Königswinter
bei Bonn stimmten die Mitglieder am Wochenende gegen den Antrag ihres
Vorsitzenden, den Arbeitskreis aufzulösen.
Das Darmstädter Signal (DS) wurde 1983, zu Hochzeiten der Friedensbewegung,
von 20 Offizieren und Unteroffizieren gegründet. Der Arbeitskreis engagiert
sich seitdem gegen Auslandseinsätze, Atomwaffen und Rüstungsexporte. In den
letzten Jahren ist den friedensbewegten SoldatInnen aber der Nachwuchs
ausgegangen. Derzeit engagiert sich im DS kein einziger aktiver
Bundeswehrangehöriger mehr.
Weil auch kaum neue Mitglieder in Sicht waren, hatte Florian Kling,
Ex-Offizier und bis zum Wochenende Vorstandssprecher des DS, den Antrag
eingebracht, den Arbeitskreis aufzulösen. In Königswinter stellten sich
aber seine Vorstandskollegen Florian Pfaff und Jürgen Rose (ebenfalls
ehemalige Offiziere) dagegen – und hatten Erfolg.
## Zwei Drittel gegen Auflösung
„Man kann nicht vom Tisch wischen, dass mittlerweile zu wenige aktive
Soldatinnen und Soldaten dabei sind. Das ist aber kein zwingender Anlass,
das Darmstädter Signal aufzulösen“, sagt Rose. „Auch mit ehemaligen
Soldaten, die alle ihre Erfahrungen mit der Bundeswehr haben und sich seit
Jahren und Jahrzehnten mit Sicherheitspolitik befassen, kann man einen
Arbeitskreis betreiben.“
Knapp 40 Personen waren in Königswinter dabei, darunter waren neben vielen
Gästen neun ehemalige Soldaten mit Stimmrecht. Sechs davon stimmten gegen
die Auflösung. Der bisherige Vorstandssprecher Kling trat daraufhin zurück.
Pfaff wird sein Nachfolger, Rose übernimmt den Vorsitz des zum Arbeitskreis
gehörenden Fördervereins. Für die Zukunft haben die Beiden schon erste
Pläne. Unter anderem könnte sich das DS im nächsten Jahr in Büchel
(Rheinland-Pfalz) an Aktionen gegen dort stationierte Atomwaffen
beteiligen.
Der ausgeschiedene Vorstandssprecher Kling bezweifelt jedoch, dass das
Darmstädter Signal noch mal einen Aufschwung erleben wird. „Es wird
vermutlich ein Ende auf Raten“, schrieb er auf Twitter.
Mitgliedern zufolge haben die Nachwuchsprobleme des Arbeitskreises
zahlreiche Ursachen, darunter das Ende der Wehrpflicht, der allgemeine
Abschwung der Friedensbewegung und die harsche Diskussionskultur mancher
altgedienter Mitglieder des Arbeitskreises, die potentielle Neumitglieder
abschrecke.
21 Oct 2019
## LINKS
[1] /Linke-in-der-Bundeswehr/!5631593
## AUTOREN
Tobias Schulze
## TAGS
Bundeswehr
Friedensbewegung
Auslandseinsätze
Militär
Soldaten
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