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# taz.de -- Solidarität mit Extinction Rebellion: Promis für Klimaaktivismus
> Klimaaktivist*innen wollen ab kommender Woche Berlin blockieren.
> Schauspieler*innen und Autor*innen unterstützen sie.
Bild: Die Aktivist*innen von Extinction Rebellion setzen auf gewaltfreien zivil…
Berlin taz | In einem offenen Brief richten sich Prominente aus der
deutschen Kunst- und Kulturszene an die Bundesregierung, um die
Klimaschutzinitiative [1][Extinction Rebellion] zu unterstützen. Diese will
ab kommenden [2][Montag tagelang die Hauptstraßen Berlins blockieren], um
die Koalition zu einer schärferen Klimapolitik zu drängen.
Zu den Unterzeichner*innen gehören unter anderem die Schauspielerin Anna
Loos, die Autoren Marc-Uwe Kling und Rocko Schamoni, der Kabarettist Bodo
Wartke sowie der Musiker Bela B. Die insgesamt 90 Unterstützer*innen
fordern laut [3][Süddeutscher Zeitung] die Bundesregierung und ihre
Minister*innen auf, „sofort drastische Maßnahmen gegen die sich
verschärfende ökologische Krise zu ergreifen.“
Die Fakten der Wissenschaft seien unbestreitbar. Laut dem Weltklimarat IPCC
werde bereits eine Erderwärmung von 1,5 Grad zu Naturkatastrophen,
Hungersnöten und massiven Migrationsbewegungen führen. Trotzdem liefen „die
Selbstverpflichtungen der Länder im Rahmen des Pariser Klimaabkommens von
2015 auf eine Erwärmung von 3 Grad hinaus, und selbst diese werden bis
jetzt nicht eingehalten“, heißt es in dem Schreiben. Weiter: „Es ist für
uns unerträglich, dass unsere Kinder und Enkelkinder die Last dieser
beispiellosen Zerstörung tragen müssen.“
## Carola Rackete schließt sich an
Auch die Aktivistin Carola Rackete, die durch ihr Engagement als Kapitänin
der Sea-Watch 3 insgesamt 53 Geflüchtete im Mittelmeer rettete und [4][am
Donnerstag vor dem EU-Parlament in Brüssel sprach,] solidarisierte sich mit
Extinction Rebellion.
Diese Gruppe will sich mit dem wöchentlichen SchülerInnenstreik von Fridays
for Future nicht mehr zufrieden geben. Bereits ab dem kommenden Montag
sollen „mehrere Tausend Menschen beim friedlichen ‚Aufstand gegen das
Aussterben‘ zentrale Straßen und Plätze in Berlin blockieren“, kündigte …
Initiative in einer Presseerklärung an.
Darin bezeichnet sie das vor zwei Wochen beschlossene Klimapaket der
Bundesregierung als ein „Schlag in das Gesicht von 1,4 Millionen
Demonstrant*innen“, die am Tag der Veröffentlichung weltweit demonstriert
hatten. „Da Petitionen und Demonstrationen nichts nützen, müssen wir jetzt
den Alltag der Hauptstadt stören, bis die Politik uns zuhört“, sagte Carola
Rackete.
## Eine der Forderungen: Klimanotstand ausrufen
Als Klimaaktivistin stellt Rackete drei Forderungen auf: Die
Bundesregierung müsse die existenzielle Bedrohung der ökologischen Krise
offenlegen und sofort den Klimanotstand ausrufen. Alle politischen
Entscheidungen, die der Bewältigung der Klimakrise entgegenstehen, müssten
revidiert werden.
Die Unterzeichner*innen des offenen Briefs an die Bundesregierung fordern
zusätzlich, dass Deutschland bis 2025 klimaneutral werden soll, das
Artensterben gestoppt und der ökologische Raubbau eingedämmt und wenn
möglich sogar rückgängig gemacht werden soll. Sie verlangen weiter die
Einberufung einer „Bürger*innenversammlung für Klimagerechtigkeit und gegen
die ökologische Katastrophen.“
Auch die Klimaschutzbewegung [5][Fridays for Future] hat die schwarz-rote
Koalition in einem offenen Brief aufgefordert, ihr am 20. September
verabschiedetes Klimapaket grundlegend zu überarbeiten. Die Entscheidungen
der großen Koalition bezeichnete Fridays for Future als „politische
Bankrotterklärung“. „Zwar behaupten Sie inzwischen, Fridays for Future
hätte Sie aufgerüttelt – doch angesichts dieses lächerlichen
Maßnahmenpakets befinden Sie sich offenbar weiterhin im politischen
Tiefschlaf.“
Die Maßnahmen würden nicht nur das Ziel verfehlen, die Erderwärmung unter
1,5 Grad im Vergleich zur vorindustriellen Zeit zu halten, „sondern sogar
die deutlich zu niedrigen Klimaziele der Bundesregierung für 2030 nicht
einhalten“.
## FFF kündigt weiteren globalen Klimaaktionstag an
Die Bewegung kündigte indes einen weiteren globalen Aktionstag für den 29.
November an. Er findet direkt vor Beginn der Weltklimakonferenz in Chile
(2. bis 13. Dezember) statt. In über 100 Städten seien bereits Aktionen
geplant, teilten die Organisatoren mit. Neben klassischen Streiks solle es
auch „kreative Proteste“ geben.
Die Aktionen von Extinction Rebellion ab kommenden Montag sind ebenfalls
eingebettet in weltweite Aktionen. Eigenen Aussagen zufolge ist Extinction
Rebellion inzwischen in mehr als 60 Großstädten aktiv.
4 Oct 2019
## LINKS
[1] https://extinctionrebellion.de/
[2] /FFF-und-Extinction-Rebellion/!5631230
[3] https://www.sueddeutsche.de/panorama/extinction-rebellion-brief-1.4625941
[4] /FFF-und-Extinction-Rebellion/!5631230
[5] https://fridaysforfuture.de/
## AUTOREN
Leonie Asendorpf
Felix Lee
## TAGS
Schwerpunkt Klimawandel
Bundesregierung
Aktivismus
Solidarität
Grüne
Extinction Rebellion
Extinction Rebellion
Geht's noch?
Schwerpunkt Fridays For Future
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