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# taz.de -- Neue Regeln für Online-Zahlungen: Tschüss, TAN-Liste, hallo App
> Ab Samstag ändern sich einige der Regeln für Online-Zahlungen. Was ist
> neu? Und welche Verfahren gibt es? Ein Überblick.
Bild: Online zahlen soll jetzt also sicherer werden
Berlin taz | Spätestens am Samstag müssen Kund:innen der TAN-Liste Tschüss
sagen: Bis zu diesem Termin führen die Banken neue Formen für die
Identifizierung beim Login, Überweisen oder Online-Shopping ein. Grundlage
dafür ist eine [1][europäische Richtlinie, die kurz PSD2] genannt wird. Ein
Teil der Richtlinie ist bereit im vergangenen Jahr in Kraft getreten, so
wurden etwa zusätzliche Gebühren für die Kartenzahlung abgeschafft. Anlass
für die Neuregelung war unter anderem die [2][Zunahme von Betrugsfällen].
Jetzt kommen neue Vorschriften für Bezahlverfahren dazu. Die sehen vor,
dass die Transaktionsnummern (TAN), die beispielsweise für eine Überweisung
notwendig sind, erst in dem Moment erzeugt werden, in dem sie auch
gebraucht werden. Dazu kommen höhere Anforderungen für die
Authentifizierung. Von den drei Kategorien Wissen, Haben und Sein müssen
Kund:innen zwei erbringen, und die beiden Elemente müssen voneinander
unabhängig sein. Also: ein Passwort (Wissen) plus eine Nummer aus dem
TAN-Generator (Haben). Oder alternativ ein Fingerabdruck (Sein).
Die teilweise immer noch eingesetzten TAN-Listen darf es nicht mehr geben.
Doch auch, wer schon eines der neueren Verfahren nutzt, hat nun eine gute
Gelegenheit, mal zu überlegen: Welches der Verfahren ist für mich das
beste?
Dabei machen einem die Banken die Entscheidung nicht gerade leicht: Die
Auswahl ist von Institut zu Institut verschieden, und auch die Verfahren
selbst unterscheiden sich in Details. Gängig sind aber die folgenden
Möglichkeiten:
## Verbraucher:innen haben die Wahl
Beim mTAN-Verfahren kommt die Transaktionsnummer per SMS aufs Telefon des:r
Kund:in. Ein Smartphone ist dafür nicht notwendig, auch keine sonstigen
Geräte. Vorteil für die Kund:innen: Das Verfahren geht schnell und auch mit
einem alten Mobiltelefon. Der Nachteil: Kriminelle haben das Verfahren
bereits geknackt – zum Beispiel mit Dubletten von Sim-Karten. Zudem lassen
sich einige Banken die Kosten für die SMS von ihren Kund:innen bezahlen.
Das Verfahren, das die Banken am meisten promoten, ist die App. Aus Sicht
der Bank ist das verständlich: Die Kosten halten sich in Grenzen und das
Verfahren gilt als relativ sicher. Für Kund:innen gibt es jedoch Nachteile:
Zunächst brauchen sie ein Smartphone mit aktuellem Betriebssystem und
müssen, je nachdem, Google oder Apple an der Information teilhaben lassen,
bei welcher Bank sie Konten unterhalten. Die Sicherheit ist nicht nur von
der App abhängig, sondern auch vom genutzten Smartphone. Ist das
Betriebssystem alt und hat Sicherheitslücken, dann haben es Hacker:innen
leichter.
Sicherer sind TAN-Generatoren. Da erzeugt ein eigenes Gerät die
Transaktionsnummer, teilweise nach dem Einstecken der Bankkarte. Die Daten
werden bei solchen Geräten beispielsweise über eine animierte Grafik
übertragen, die auf dem Computerbildschirm erscheint und vor die das Gerät
gehalten werden muss. Kompliziert zu bedienen sind die Geräte nicht, nur
muss, wer häufig von unterwegs das Konto nutzen will, daran denken, den
Generator dabeizuhaben. Die meisten Banken verkaufen die Geräte zu Preisen
im zweistelligen Bereich.
Eine Möglichkeit, auch Konten unterschiedlicher Banken zu verwalten, bietet
HBCI. Das steht für Homebanking Computer Interface und meint genau das:
Eine Software, um die Bankgeschäfte vom eigenen Computer aus zu erledigen.
Kund:innen benötigen außer einer Software noch einen Kartenleser. Dafür
gilt das Verfahren als sehr sicher.
12 Sep 2019
## LINKS
[1] https://www.bundesbank.de/de/aufgaben/unbarer-zahlungsverkehr/psd2/psd2-775…
[2] https://www.ruv.de/presse/pressemitteilungen/Sch%C3%A4den_durch_Onlinebanki…
## AUTOREN
Svenja Bergt
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