| # taz.de -- Gehackte Kundenrechner bei Telekom: Betrugsserie beim Online-Banking | |
| > Betrüger nutzten eine Spähsoftware, um sich den Zugang zu Kundenkonten zu | |
| > sichern. Betroffen sind Mobilfunkkunden der Deutschen Telekom. | |
| Bild: Schuld an dem Betrug sei nicht das Verfahren mit den mobilen Transaktions… | |
| Frankfurt/Main afp | Kunden mit Mobilfunkverträgen bei der Deutschen | |
| Telekom sind in den vergangenen Wochen Opfer einer Betrugsserie beim | |
| Online-Banking geworden. Es handle sich um eine „zweistellige Zahl im | |
| mittleren Bereich“, sagte eine Sprecherin der Telekom in Bonn. Betroffen | |
| von dem Betrug sind Kunden, die das Online-Banking-Verfahren mit mobilen | |
| Transaktionsnummern, sogenannten mTan, nutzen. Das mTan-Verfahren selbst | |
| gilt aber weiterhin als vergleichsweise sicher. | |
| Wer eine Überweisung am Computer ausführen will, bekommt eine mTan auf sein | |
| Handy geschickt. Das Verfahren ist in Deutschland weit verbreitet und gilt | |
| als sicher, da zwei voneinander unabhängige Systeme nötig sind – Computer | |
| und Handy. In den vergangenen Jahren gab es bereits Betrugsserien mit dem | |
| System – auch Telekom-Kunden waren davon betroffen – aber auch Kunden | |
| anderer Mobilfunkanbieter. Die Telekom habe damals „sofort reagiert“ und | |
| ihre Sicherheitsvorkehrungen verschärft, sagte die Sprecherin weiter. | |
| In den neuen Fällen haben die Täter ihre Methoden laut Telekom „weiter | |
| verfeinert“. Das Grundproblem sei aber nach wie vor gleich geblieben: ein | |
| gehackter Kundenrechner. In den konkreten Fällen wurde nicht das | |
| mTan-Verfahren geknackt, sondern die Telekom-Kunden wurden Opfer eines | |
| kriminellen Zusammenspiels. Zunächst schleusten sich die Betrüger mit einer | |
| Spähsoftware in die Computer der Kunden ein und spähten den Zugang zum | |
| Online-Banking-Konto aus. | |
| Gleichzeitig beschafften sie sich die Mobilfunknummer der Kunden. Mit | |
| diesen Daten gaben sie sich gegenüber der Telekom als Mitarbeiter eines | |
| Mobilfunk-Shops aus. Sie meldeten im Namen des Kunden den angeblichen | |
| Verlust einer SIM-Karte und teilten mit, eine Ersatz-Karte aktivieren zu | |
| wollen. So konnten sie die mTan auf ihrem eigenen Handy empfangen. | |
| [1][Laut der Süddeutschen Zeitung, die zuerst über den Betrug berichtete], | |
| beläuft sich der Schaden auf mehr als eine Million Euro. | |
| ## 200.000 Benachrichtigungen an Kunden pro Monat | |
| Die Telekom erklärte, auch auf die neue Betrugswelle „umgehend reagiert“ | |
| und die „Maßnahmen zur Händleridentifikation“ verschärft zu haben. Ihrer | |
| Ansicht nach dürfte Betrug nun nicht mehr möglich sein. Wie genau es die | |
| Betrüger schafften, sich als Telekom-Mitarbeiter auszugeben, teilte der | |
| Mobilfunkanbieter nicht mit. | |
| Um das „Grundproblem“, befallene Kundenrechner, in den Griff zu bekommen, | |
| schickt die Telekom Kunden, von denen sie weiß, dass ihre Rechner mit | |
| Schadsoftware befallen sind, E-Mails oder Briefe. Derzeit seien es rund | |
| 200.000 pro Monat. | |
| Das Bundesamt für Sicherheit in der Informationstechnik (BSI) rät | |
| Verbrauchern, das mTan-Verfahren nicht auf dem Smartphone zu nutzen, da – | |
| sofern Verbraucher nicht zwei Smartphones nutzen – der Vorteil zweier | |
| unabhängiger Systeme nicht mehr gegeben ist. Grundsätzlich erhöht das | |
| Verfahren nach Ansicht des BSI aber die Sicherheit beim Online-Banking im | |
| Vergleich zu sogenannten Tan-Listen. | |
| 21 Oct 2015 | |
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