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# taz.de -- Turbulenzen nach Thomas-Cook-Pleite: Staat soll Condor helfen
> Der Bund prüft nach dem Thomas-Cook-Crash Hilfe für die Fluglinie Condor.
> Hessen ist dafür, Verbraucherschützer und Gewerkschafter auch.
Bild: Heben trotz Pleite der Muttergesellschaft weiter ab: die 58 Maschinen der…
Berlin taz | Das Land Hessen würde die Hälfte eines Überbrückungskredits in
Höhe von 200 Millionen Euro für den in Turbulenzen geratenen Ferienflieger
Condor tragen. Das teilte der hessische Finanzminister Thomas Schäfer (CDU)
mit. Die Bundesregierung prüft zurzeit, ob sie Condor unter die Arme
greift. „Die Entscheidung fällt in den nächsten Tagen“, sagte ein Sprecher
des Bundeswirtschaftsministeriums. Einer Finanzhilfe für das Unternehmen
müssten auch das Bundesfinanz- und das Bundesverkehrsministerium zustimmen.
Die im hessischen Kelsterbach ansässige Airline Condor droht in den Sog der
[1][Insolvenz der Muttergesellschaft Thomas Cook] zu geraten. Während
Thomas Cook den Geschäftsbetrieb eingestellt hat, fliegen die 58 Maschinen
von Condor weiter. Auch Tickets werden verkauft. Zurzeit sind rund 240.000
PassagierInnen mit der Fluglinie ins Ausland gereist. Die Linie beschäftigt
4.900 Leute.
Um Zahlungsengpässe zu verhindern, hat das Unternehmen einen staatlich
verbürgten Übergangskredit beantragt. „Condor hat über die letzten Jahre
positive Ergebnisse erwirtschaftet und bewiesen, dass wir uns ausgezeichnet
im Markt behaupten können“, sagte Condorchef Ralf Teckentrup. „Das
unterscheidet uns von Fällen wie Air Berlin und [2][Germania].“ Die beiden
deutschen Fluglinien sind aufgrund ihrer desolaten wirtschaftlichen Lage
pleitegegangen – befördert durch den harten Preiskampf in der Branche.
[3][Air Berlin] hatte Finanzhilfen vom Staat bekommen. Die wurden trotz der
Geschäftsaufgabe zurückgezahlt, finanziert aus der Insolvenzmasse. „Air
Berlin hat den Kredit getilgt“, sagte der Sprecher des
Bundeswirtschaftsministeriums. Nur ein Teil der Zinsen stehe noch aus.
Der Chef des Bundesverbands der Verbraucherzentralen, Klaus Müller, hat an
die Bundesregierung appelliert, Condor zu unterstützen. Auch die
Gewerkschaft Ufo, die die Interessen des Kabinenpersonals vertritt, fordert
das. „Wichtig ist jetzt, dass Kunden und Lieferanten das Vertrauen in die
Condor behalten“, sagte die Ufo-Vorsitzende Ufo Sylvia De la Cruz. Die
Gewerkschaft hofft, dass Condor als eigenständiges Unternehmen am Markt
bleibt.
24 Sep 2019
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## AUTOREN
Anja Krüger
## TAGS
Thomas Cook
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