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# taz.de -- Israels Grenze zum Libanon: Gefährliche Eskalation
> Vor 13 Jahren führten Israel und die libanesische Hisbollah zuletzt
> Krieg. Ein Schusswechsel nährt jetzt die Sorge vor einem neuen
> Waffengang.
Bild: Marun al-Ras (Südlibanon) am Sonntag: Hier schlug ein israelisches Gesch…
Tel Aviv/Beirut dpa | Die Lage an [1][Israels Grenze zum Libanon] ist am
Sonntag gefährlich eskaliert. Die schiitische Hisbollah-Miliz feuerte nach
eigenen Angaben auf ein israelisches Militärfahrzeug bei der Ortschaft
Avivim. Das Fahrzeug sei zerstört und die Insassen seien verletzt oder
getötet worden, behauptete die Hisbollah in einer Mitteilung. Der Angriff
sei eine Vergeltung für den Tod zweier Hisbollah-Kämpfer durch einen
israelischen Angriff in Syrien.
Israels Armee bestätigte, dass aus dem Libanon mehrere Panzerabwehrraketen
in Richtung des israelischen Grenzorts Avivim abgefeuert worden seien. Ziel
seien ein israelischer Militärstützpunkt und Armeefahrzeuge gewesen. Es
habe mehrere Treffer gegeben. Opfer wurden von israelischer Seite zunächst
nicht bestätigt.
Die israelische Armee habe das Feuer erwidert und Ziele im Süden des
Libanons beschossen. Die libanesische Armee sprach von mehr als 40 Raketen
und Granaten, die nahe der Ortschaften Marun al-Ras und Jarun
niedergekommen seien.
Israelische Ortschaften entlang der Grenze wurden angewiesen, die zivilen
Schutzbunker zu öffnen. Zu der neuen Eskalation kam es nur zwei Wochen vor
Israels Parlamentswahl.
Zuvor hatte Israels Armee nach Medienberichten Leuchtbomben über einem
anderen Ort an der Grenze abgefeuert. Eine Militärsprecherin bestätigte
lediglich, israelische Einsätze an der Grenze hätten dort Feuer ausgelöst.
## Hariri ruft nach Mediatoren
Libanons Regierungschef Saad Hariri habe angesichts der Entwicklungen
US-Außenminister Mike Pompeo und einen Berater des französischen
Präsidenten Emanuel Macron angerufen, um zu intervenieren, berichtete die
staatliche Nachrichtenagentur NNA.
Israels Staatspräsident Reuven Rivlin sagte: „All jene, die uns schaden
wollen, müssen wissen, dass wir bereit und gewillt sind, Israels Bürger zu
verteidigen, wo immer sie sind, ohne zu zögern. Wir sind bereit und wir
wollen nicht beweisen müssen, wie gut vorbereitet wir sind.“ Ruhe könne nur
auf beiden Seiten der Grenze herrschen, betonte er.
In der vergangenen Woche hatten sich Spannungen zwischen Israel und dem
Libanon zugespitzt. Nach dem Absturz einer Drohne und der Explosion einer
zweiten über der Hauptstadt Beirut vor einer Woche warf die libanesische
Schiitenmiliz Hisbollah Israel einen Bombenangriff vor. Der libanesische
Präsident Michel Aoun sprach von einer „israelischen Aggression“, die einer
„Kriegserklärung“ gleichkomme.
Am Mittwoch schoss die libanesische Armee nach eigenen Angaben im Süden des
Landes auf drei israelische Aufklärungsdrohnen. Israel warf dem Iran vor,
mithilfe der Hisbollah im Libanon die Herstellung von Präzisionsraketen zu
intensivieren.
Die gegenseitigen Angriffe nährten die Sorge vor einer weiteren Eskalation
der Lage. Zuletzt war es 2006 zu einem rund einmonatigen Krieg zwischen
Israel und der Hisbollah gekommen, den die Schiitenmiliz als Sieg feierte.
Auf libanesischer Seite wurden mehr als 1.200 Menschen getötet, auf der
israelischen mehr als 160 Soldaten und Zivilisten.
1 Sep 2019
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