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# taz.de -- Bedrohung Israels durch Iran: Der Feind steht vor der Tür
> Raketen auf Syrien zeigen: Es rächt sich, dass die USA und Europa kaum
> noch eine Rolle im Nahen Osten spielen. Sie haben das Feld Putin
> überlassen.
Bild: Israel ist winzig und der Erzfeind Iran in Syrien inzwischen nah an die G…
Wenn die Kriegsgefahr zwischen Iran und Israel zur Sprache kommt, ist meist
die Bedrohung durch das iranische Atomprogramm gemeint. Tatsächlich aber
rückt ein ganz konventioneller Krieg immer näher. Lange hat Teheran sich
darauf beschränkt, Stellvertreter für sich attackieren zu lassen, vor allem
[1][die libanesische Hisbollah], die ihr religiös und ideologisch sehr
nahesteht. Doch nun stehen in Syrien iranische Elitetruppen – die Einheiten
der al-Kuds, die zu den Revolutionsgarden gehören. Aus der indirekten
Konfrontation ist eine direkte geworden.
Israel hat Dienstagnacht Stellungen der al-Kuds nahe Damaskus bombardiert:
Waffenlager, Stützpunkte und Stellungen mit Boden-Luft-Raketen. [2][Zuvor
waren iranische Geschosse auf die Golanhöhen abgefeuert worden]. Die
jüngste Eskalation gehört zu einem Schattenkrieg, der schon seit Längerem
geführt wird und der jederzeit zu einem heißen Konflikt werden könnte. Die
iranische Grenze, die iranische Armee sind bisher über 1.000 Kilometer weit
weg gewesen. Nun sind Erzfeinde nur noch einen Steinwurf voneinander
entfernt.
Das Schlüsselwort der israelischen Armee lautet deshalb „Verwurzelung“ –
Israel will mit allen Mitteln verhindern, dass iranische Stützpunkte und
eine iranische Militärstruktur sich direkt vor der eigenen Haustür
verfestigen. Denn zusammen mit der [3][Hisbollah im Südlibanon] und der
verbündeten Extremistenorganisation [4][Hamas im Gazastreifen] könnte man
den jüdischen Staat regelrecht in die Zange nehmen. Israel ist so klein,
dass es selbst bei Beschuss mit Raketentypen geringer Reichweite keine
sicheren Orte mehr gäbe und sogar der zivile Flugverkehr gefährdet sein
könnte – ein Albtraum für die israelische Sicherheit.
Erneut rächt sich, dass die USA und Europa kaum noch eine Rolle im Nahen
Osten spielen. Russland ist an ihre Stelle getreten. Allein Moskau könnte
verhindern, dass der Schattenkrieg zu einem ausgewachsenen Konflikt wird.
Man muss kein Prophet sein, um vorauszusehen, dass Putin sich nicht in eine
Friedenstaube verwandeln wird.
20 Nov 2019
## LINKS
[1] /Iranische-Dominanz-auf-dem-Pruefstand/!5638532
[2] /Luftschlaege-in-Syrien/!5643125
[3] /Israels-Grenze-zum-Libanon/!5622186
[4] /Islamischer-Dschihad-und-Hamas/!5638373
## AUTOREN
Silke Mertins
## TAGS
Verhältnis Iran - Israel
Schwerpunkt Nahost-Konflikt
Israel
Hisbollah
Hamas
Israel
Schwerpunkt Syrien
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Schwerpunkt Iran
Libanon
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