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# taz.de -- Das neue Forschungsinstitut Casus: Big Data aus Görlitz
> Das System grüßt: Noch schnell vor der Landtagswahl wurde ein neues
> Forschungsinstitut für die Grenzstadt Görlitz auf den Weg gebracht.
Bild: Symbolische Schlüsselübergabe: Gearbeitet wird aber erst ab Dezember
Berlin taz | Systeme und Strukturen und alles hängt zusammen: Ein neues
Institut für digitale Systemforschung soll über die Wissenschaft hinaus
indirekt auch den wirtschaftlichen Strukturwandel in Ostdeutschland
befördern. Diese Erwartungen wurden in dieser Woche bei der symbolischen
Schlüsselübergabe für das Forschungsinstituts Casus (Center for Advanced
Systems Understanding) in der sächsischen Provinzstadt Görlitz geäußert.
Bundesforschungsministerin Anja Karliczek, aus deren Etat die
interdisziplinäre Einrichtung mit 10 Millionen Euro in den nächsten drei
Jahren finanziert wird, sprach von einem „Leuchtturm wissenschaftlicher
Exzellenz“ und einem „Magneten für IT-Experten und Mathematiker“, der
Forscher aus der ganzen Welt anziehen werde.
Auch wenn der wissenschaftliche Betrieb erst im Dezember mit zunächst 15
Forschern beginnt, sollte wenige Tage vor der Landtagswahl in Sachsen das
politische Signal gegeben werden: In der Lausitz bewegt sich was.
Im Institut für datenintensive Systemforschung soll fach- und
grenzübergreifend an der Entwicklung von schnelleren Computern, neuen Codes
und Softwareverfahren gearbeitet werden. Sie sollen zum Einsatz kommen, um
der Systemforschung einen neuen Schub zu geben, wobei es vor allem um die
Analyse von großen, vernetzten Systemen geht. Beispiele sind die
Erdsystemforschung, die Systembiologie oder die Materialforschung, die den
Strukturaufbau und die Wechselwirkung auf der atomaren und molekularen
Ebene untersucht.
Die Initiative für Casus ging von den vier sächsischen
Forschungseinrichtungen Helmholtz-Zentrum für Umweltforschung (UFZ)
Leipzig, Helmholtz-Zentrum Dresden-Rossendorf (HZDR), Max-Planck-Institut
für molekulare Zellbiologie und Genetik (MPI-CBG) und Technische
Universität Dresden aus. Auch polnische Wissenschaftler von der Universität
Breslau sind beteiligt.
„Der Start des deutsch-polnischen Forschungszentrums Casus am Untermarkt
ist ein Meilenstein für die Entwicklung von Görlitz als Stadt der Forschung
und der neuen Technologien“, freute sich der Görlitzer Oberbürgermeister
Octavian Ursu. „Der Name Görlitz wird ab sofort auch mit Zukunftsforschung
verbunden und in alle Welt getragen werden.“
Auch ein anderes Innovationsprojekt soll in Görlitz realisiert werden: ein
von der Fraunhofer-Gesellschaft geplantes Wasserstoff-Forschungszentrum,
das Fraunhofer Hydrogen Laboratory Görlitz (HLG). Hier wollen die
Forschungsorganisation und und der Siemens-Konzern gemeinsam das Erzeugen,
Speichern und die Nutzung von Wasserstoff untersuchen. Damit solle Görlitz
zu einem Kompetenzzentrum für Wasserstoff werden, hieß es aus der
Landesregierung in Dresden, die jetzt ihre Unterstützung zusagte.
29 Aug 2019
## AUTOREN
Manfred Ronzheimer
## TAGS
Schwerpunkt Landtagswahlen
Görlitz
BMBF
Fraunhofer
Big Data
Forschung
Schwerpunkt Landtagswahl Sachsen 2024
Wahlen in Ostdeutschland 2024
Kohleausstieg
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