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# taz.de -- Gegengipfel zu G7: Mobilisierung im Baskenland
> Über 80 Organisationen richten 30 Kilometer entfernt von Biarritz einen
> Gegengipfel aus. Bis zu 10.000 Teilnehmer werden erwartet.
Bild: G7-GegnerInnen unterwegs durch Hendaye
Paris taz | In „sicherer“ Distanz des G7-Gipfelorts Biarritz finden in
Hendaye, Irun und Urrugne im Baskenland seit Wochenbeginn die
Diskussionsveranstaltungen und Kundgebungen eines Gegengipfels statt, zu
dem mehr als 10.000 Personen erwartet werden. „G7 Ez!“ lautet auf baskisch
das Motto „Nein zur G7 – für eine andere Welt“ des internationalen
Alternativtreffens, das von mehr als 80 Organisationen aus Umweltschutz,
Klimapolitik, Globalisierungskritik, von Gewerkschaften und linken Parteien
vorbereitet und unterstützt wird. Sie bieten in Workshops und
Diskussionsforen Debatten über die neoliberale Politik der G7 und
Vorschläge für Alternativen an.
Ein erster Höhepunkt der Mobilisierung wird am Samstag eine gemeinsame
Kundgebung in Hendaye sein. Am Sonntag sind weitere und zum Teil punktuelle
Protest- oder Besetzungsaktionen am Rand des von der Polizei total
abgeschirmten Gipfels der Staats- und Regierungschefs vorgesehen. Die
Ordnungstruppen sind von der französischen Staatsmacht angewiesen worden,
jegliche Präsenz von Demonstrierenden im der weiteren und näheren Umgebung
der hohen Gäste zu unterbinden und mit größter Härte auf gewaltsame
Provokationen von Schwarzen Blöcken etc. zu antworten.
Eñaut Aramendi vom Gewerkschaftsverband LAB im französischen Baskenland
gehört zum Kollektiv der Organisatoren des Alternativgipfels „Alle haben
einen guten Grund, gegen die G7 zu sein, sei es aus Feminismus, wegen der
Migrationsfragen oder wegen der Umweltpolitik … Unser Gegengipfel in
Hendaye stellt Forderungen und ist im Gegensatz zum Gipfel in Biarritz
offen für alle Bevölkerungsgruppen.“
Dass diese Mobilisierung im Baskenland stattfindet, hat für ihn einen
besonderen Stellenwert, weil „man hier während Jahrzehnten für die
Gerechtigkeit und Gleichheit gekämpft hat“. Dass hingegen Emmanuel Macron
ausgerechnet hier Gäste wie US-Präsident Donald Trump zum Stelldichein der
Reichsten einlädt, ist für ihn „völlig unverständlich“. Zudem versuche …
französische Staatsführung, die G7-Gegner einzuschüchtern. „Von Beginn an
schürt sie ein Klima der Angst“, erklärte er [1][dem Fernsender BFMTV.]
„Dieser G7-Gipfel ist der Gipfel einer Provokation, die in einem
unbedingten Profitwachstum besteht, deren Konsequenz die Vernichtung der
Lebensgrundlagen und die Brutalisierung der Gesellschaft ist“, sagt Michael
Tellmann, der als Mitglied von Attac Deutschland am Gegengipfel in Hendaye
teilnimmt.
Auch Michael Tellmann empört sich über die scharfen Grenzkontrollen und das
imposante Polizeiaufgebot. „Es handelt sich da um einen staatlichen
Gewaltaufmarsch, der unseren friedlichen und demokratischen Widerstand
diskreditieren soll. Die Organisatoren des Gegengipfels haben darum alle
Formen des Protestes, der diese staatliche Gewalt zusätzlich provozieren
könnte, verurteilt.“
Beim Alternativtreffen gehe es darum, nicht nur zu kritisieren, sondern
Gegenvorschläge zu machen. „In sieben Themenkreisen geht es um die Analyse
und die Folgen des Neoliberalismus, aber besonders auch um konkrete
Alternativen und die Wege dorthin. Das ist konkreter Protest, über die
erforderliche Empörung, die es auch braucht, hinaus.“ Für ihn im
Vordergrund steht der Widerstand gegen die Hochrüstung und Kriegstreiber,
nicht nur in den USA mit Trump, sondern auch in Europa: „Denn im nuklearen
Winter wird es keine Diskussionen um Alternativen mehr geben“, warnt
Tellmann.
22 Aug 2019
## LINKS
[1] https://www.bfmtv.com/static/nxt-video/embed-playerBridge.html?video=607425…
## AUTOREN
Rudolf Balmer
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G7 Gipfel Biarritz
Protest
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