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# taz.de -- AKK wird Verteidigungsministerin: Damit hat niemand gerechnet
> Die CDU-Chefin tritt in Merkels Kabinett ein. Der Schritt kommt für viele
> überraschend – auch innerhalb der Unionsparteien.
Bild: Jetzt also doch noch ein Minister*innenposten: CDU-Vorsitzende Annegret K…
Berlin AFP | Die CDU-Vorsitzende Annegret Kramp-Karrenbauer tritt
überraschend als neue Bundesverteidigungsministerin ins Kabinett von Angela
Merkel (CDU) ein. Kramp-Karrenbauer werde bereits am Mittwochvormittag um
11 Uhr als Ministerin vereidigt, hieß es am Dienstagabend aus Parteikreisen
in Berlin. Die 56-Jährige tritt damit die Nachfolge von Ursula von der
Leyen an, [1][die vom Europaparlament zur künftigen
EU-Kommissionspräsidentin gewählt wurde.] CDU-Chefin bleibt sie weiterhin.
Auch im CDU-Präsidium sei der Schritt „für einige überraschend gekommen“,
hieß es in Parteikreisen. Kramp-Karrenbauers Entscheidung sei aber „sehr
positiv“ aufgenommen worden. Die Erwartung sei, dass sie als
Kabinettsmitglied „noch stärker“ sei. Ihre Arbeit an der Weiterentwicklung
der CDU werde Kramp-Karrenbauer auch als Ministerin „mit voller Kraft
fortsetzen“.
CDU-Vizechef Thomas Strobl erklärte: „Diese Überraschung ist mehr als
gelungen!“ Kramp-Karrenbauer sei „die richtige Frau für diese
verantwortungsvolle Position“. Als Innenministerin des Saarlands habe sie
ihre Expertise in der Sicherheitspolitik unter Beweis gestellt.
Unionsfraktionsvize Andreas Jung (CDU) sprach von einer „mutigen
Entscheidung“. Er traue AKK das Amt aber zu, sagte er der Augsburger
Allgemeinen.
Kramp-Karrenbauer und Merkel gelten als enge Vertraute. Die Saarländerin
war die Wunschkandidatin der Kanzlerin für den CDU-Vorsitz; dass
Kramp-Karrenbauer ins Kabinett eintreten würde, war aber nicht erwartet
worden. Als Parteivorsitzende hat sie größere politische Freiheiten, wenn
sie nicht zugleich in die Kabinettsdisziplin eingebunden ist – diese
Argumentation wurde auch in Merkels Umfeld vertreten.
## Das Amt ist ein politischer Schleudersitz
Noch vor zwei Wochen hatte AKK eine Berufung ins Verteidigungsressort
abgelehnt. „Ich habe mich bewusst entschieden, aus einem Staatsamt in ein
Parteiamt zu wechseln“, sagte die frühere saarländische Ministerpräsidentin
der Bild. „Es gibt in der CDU viel zu tun.“
Die bisherige Ministerin [2][von der Leyen hatte für Mittwoch ihren
Rücktritt von dem Amt angekündigt], das sie seit 2013 bekleidet hatte.
Merkel hatte am Dienstagnachmittag angekündigt, die Neubesetzung „sehr
schnell“ zu klären. „Die Bundesverteidigungsministerin, der
Bundesverteidigungsminister ist Inhaber der Befehls- und Kommandogewalt,
das kann man nicht lange offenlassen“, sagte die Kanzlerin.
Für von der Leyens Nachfolge war zuletzt vor allem der Name von
Bundesgesundheitsminister Jens Spahn (CDU) genannt worden. Er bleibt nun
aber in seinem bisherigen Amt. Auch sonst soll es keinen weiteren Wechsel
in Merkels Kabinett geben.
Für Kramp-Karrenbauer dürfte das Verteidigungsministerium zur
Bewährungsprobe werden. Das Ministeramt gilt als politischer Schleudersitz.
Kramp-Karrenbauers Vorgängerin von der Leyen trug dort einige Blessuren
davon – [3][etwa in der Berateraffäre], der Affäre um die Kostenexplosion
bei der Sanierung des Segelschulschiffs „Gorch Fock“ und durch Material-
und Ausrüstungsmängel.
17 Jul 2019
## LINKS
[1] /Von-der-Leyen-wird-Kommissionschefin/!5612233
[2] /Abtritt-als-Verteidigungsministerin/!5612102
[3] /Ursula-von-der-Leyen-und-die-EU/!5606629
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