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# taz.de -- Chinesische Währung: Gelackmeierte Europäer
> China wertet als Reaktion auf die US-Strafzölle den Yuan ab. Exporte
> werden damit billiger, Importe aber teurer. Das schadet auch der
> EU-Wirtschaft.
Bild: Für einen Dollar bekommt man jetzt 7 Yuan
Es ist ein Szenario, das Ökonomen in aller Welt fürchten: Donald Trump hat
vergangene Woche angekündigt, die [1][Zölle auf chinesische Einfuhren]
bereits zum 1. September ein weiteres Mal auszuweiten. Mit diesem Schritt
dürften auf so ziemlich sämtliche Importe aus der Volksrepublik Strafen
gelten. Nun schlägt China zurück und wertet seine Währung ab.
Zum ersten Mal seit elf Jahren kostete der US-Dollar zu Wochenbeginn wieder
mehr als 7 Yuan. Pekings Logik dahinter: Ein niedriger Kurs des Yuan
verbilligt chinesische Exportgüter und federt den Schaden durch die
US-Sonderzölle ab. Was die Chinesen damit aber ebenfalls auslösen: eine
Abwärtsspirale, die die Wirtschaft weltweit in Mitleidenschaft ziehen wird,
nicht zuletzt auch die der Deutschen.
Schon Trumps Strafzölle haben nicht nur chinesische Unternehmen hart
getroffen, die wegen der gestiegenen Kosten den amerikanischen Konsumenten
weniger verkaufen können. Sie richteten auch bei deutschen Unternehmen
großen Schaden an. Denn viele von ihnen, darunter etwa BMW und Daimler,
produzieren sowohl in China als auch in den USA für den Weltmarkt.
Wahrscheinlich war dieser Kollateralschaden von Trump genau so gewollt.
Viel Gegenwehr gab es weder von der Bundesregierung noch von der EU.
Chinas Abwertung seiner Landeswährung wird die deutsche Industrie nun
ähnlich hart treffen. Denn damit werden zugleich auch deutsche Waren für
den chinesischen Konsumenten teurer. China ist zuletzt Deutschlands
wichtigster Handelspartner außerhalb der EU gewesen.
Die Abwertung stellt denn auch bloß eine weitere Eskalationsstufe dar. Die
nächste folgt bereits. Das US-Finanzministerium hat China offiziell zum
Währungsmanipulator erklärt, was den USA ermöglicht, weitere Strafmaßnahmen
gegen Peking zu ergreifen – und damit auch gegen den Rest der Welt.
Und was machen die Europäer? Sie gucken einmal mehr in die Röhre. Höchste
Zeit, dass sie sich aktiv einschalten und mit den amerikanischen und
chinesischen Unterhändlern auf Augenhöhe mitverhandeln.
6 Aug 2019
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## AUTOREN
Felix Lee
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Schwerpunkt USA unter Trump
US-Wirtschaft
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