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# taz.de -- Militärmission in der Straße von Hormus: Eine friedliche Lösung …
> Die Lage an der Straße von Hormus ist sehr heikel.
> Verteidigungsministerin Kramp-Karrenbauer hat recht, wenn sie sagt, es
> gehe jetzt um Diplomatie.
Bild: Ein Boot der iranischen Revolutionsgarden umkreist einen unter britischer…
Die Gemengelage in den Gewässern rund um die Straße von Hormus ist
brandgefährlich. Die permanenten Zwischenfälle in dem strategisch wichtigen
Seegebiet bergen die Gefahr einer dramatischen militärischen Eskalation.
Aufgabe Europas kann es da nur sein, alles zu unternehmen, um zu
deeskalieren. [1][Eine Marinemission gehört nicht dazu.]
Seit dem Ausstieg Washingtons aus dem internationalen Atomabkommen mit
Teheran im Mai 2018 ist die Gefahr eines neuen Kriegs in der Region rapide
gewachsen. Iran steht ökonomisch mit dem Rücken zur Wand, zumal die
Bekundungen der verbliebenen europäischen Vertragspartner, Großbritannien,
Frankreich und Deutschland, die US-Sanktionen abzufedern, bislang nur
Lippenbekenntnisse geblieben sind. Dagegen wehrt sich das Mullah-Regime mit
diversen Drohungen und Provokationen.
Der Konflikt konzentriert sich deshalb derzeit auf die Straße von Hormus,
da sie Iran als eine der wenigen Möglichkeiten scheint, der US-Strategie
des „maximalen Drucks“ etwas entgegenzusetzen. Denn eine eventuelle
Blockade der nur etwa 50 Kilometer breiten Meerenge hätte immense
Auswirkungen auf die Weltwirtschaft. Rund ein Drittel aller auf dem Seeweg
laufenden Öltransporte müssen dieses Nadelöhr passieren. [2][Die
Festsetzung eines britischen Tankers Mitte Juli] war eine äußerst
fragwürdige Machtdemonstration, die sich durchaus als Piraterie bezeichnen
lässt. Zu einem Einlenken wird sie Donald Trump aber nicht bringen.
In einer solch verfahrenen Situation auf eine Kanonenbootpolitik zu setzen,
wie es die konservative britische Regierung vorschlägt, wäre jedoch die
falsche Antwort Europas. Sich ausgerechnet an der Seite von Boris Johnson
auf ein Abenteuer einzulassen, bei dem die Bundesrepublik und die EU
schlimmstenfalls in einen Krieg mit Iran hineingezogen werden, kann weder
im deutschen noch im europäischen Interesse liegen.
Deutschlands neue Verteidigungsministerin Annegret Kramp-Karrenbauer hat
recht, wenn sie sagt, es gehe jetzt vor allem um Diplomatie. Hoffentlich
meint sie das ernst – und bleibt auch dabei. Im Unionslager werden bereits
die Stimmen vernehmlich lauter, die eine europäische Militärmission mit
deutscher Beteiligung im Golf befürworten. Doch die Bundeswehr ist nicht
dazu da, die internationale Handelsschifffahrt militärisch durchzusetzen.
Stattdessen sollte die Regierung sich stärker als bisher um eine friedliche
Lösung am Golf bemühen. Das ist die Verantwortung, die Deutschland
übernehmen sollte. Und keine andere.
29 Jul 2019
## LINKS
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## AUTOREN
Pascal Beucker
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Persischer Golf
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