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# taz.de -- Kommentar Profil der CDU-Vorsitzenden: Sie übt noch
> Die CDU-Chefin hat in ihren ersten Monaten jede Menge Fehler gemacht. Das
> soll, das muss besser werden – wenn es um AKK fürs Kanzleramt geht.
Bild: Hat Probleme mit der Performance: CDU-Chefin Kramp-Karrenbauer
Annegret Kramp-Karrenbauer arbeitet an sich, an ihrem politischen Profil.
Aktuell tut die CDU-Vorsitzende das in Israel, dorthin führt sie ihre erste
Reise außerhalb der Europäischen Union. Sie gedenkt in Jad Vaschem der
Opfer des Holocaust, sie trifft israelische PolitikerInnen. Und sie hält
eine außenpolitische Rede, in der sie sich für [1][das internationale
Atomabkommen mit dem Iran] ausspricht. Zugleich warnt sie vor einer
Bedrohung der Demokratie von innen und von außen. So weit, so richtig.
Nun ist es aber so, dass Annegret Kramp-Karrenbauer aktuell unter
verschärfter Beobachtung steht. Die CDU-Chefin hat in ihren ersten Monaten
jede Menge Fehler gemacht. So viele, dass sie ihre sonst so starke Partei
in ein Machtvakuum zu manövrieren drohte und sich selbst ins Aus, wenn es
um „AKK for Kanzleramt“ geht. Schlechte Kommunikation, anhaltendes
Bauchpinseln der Rechtsausleger, [2][die verpennte Klimakrise] –
Kramp-Karrenbauer wandte sich jedem Thema immer nur halb zu. Für mehr
reichten bislang weder ihre Kraft noch ihre Expertise. Das soll, das muss
nun besser werden.
Aber reicht, was sie tut? Im Konrad-Adenauer-Haus sind
Personalentscheidungen gefallen, [3][die AfD-Kuschler versucht sie zur
Ordnung zu rufen], und via Zeit stellt sie vage eine neue Klimapolitik in
Aussicht. Anlässlich ihrer Israel-Reise ist gut zu beobachten, wie
gigantisch der Unterschied zwischen Landes-, Bundes- und Weltpolitik ist.
Wie viel schwerer die politische Verantwortung wiegt in Zeiten erhöhter
kritischer Aufmerksamkeit.
Angesichts Kramp-Karrenbauers hektischer und redseliger Bemühtheit wünscht
man sich mitunter doch wieder die kommunikativ gepanzerte Angela Merkel
zurück. Ja, die hatte selten – und wenn, dann viel zu verschlüsselt – ihr
politisches Handeln erläutert. Aber sie hat auch mal einen Ball ins Aus
rollen lassen. Eine Parteivorsitzende muss sich mit allem beschäftigen,
aber sie muss sich nicht permanent erklären. Sie muss handeln. Annegret
Kramp-Karrenbauer übt das gerade.
2 Jul 2019
## LINKS
[1] /Debatte-Iranpolitik-der-USA-und-der-EU/!5599086
[2] /Kolumne-Wir-retten-die-Welt/!5601150
[3] /CDU-AfD-und-der-Fall-Luebcke/!5605427
## AUTOREN
Anja Maier
## TAGS
Merkel-Nachfolge
Schwerpunkt Klimawandel
CDU
Annegret Kramp-Karrenbauer
Bundeskanzlerin
Schwerpunkt AfD
Holocaust
Schwerpunkt Fridays For Future
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