# taz.de -- US-Präsident in Großbritannien: Trump-Baby entzückt London erneut | |
> Wer wird denn da gleich in die Luft gehen: Ab Montag besucht Trump | |
> Großbritannien im Allgemeinen und Boris Johnson im Besonderen. | |
Bild: Im vergangenen Jahr wurde Trump mit viel Protest und einem Baby-Ballon be… | |
London taz | Mit teurem Prunk, Tee mit Charles und Camilla, einer Visite in | |
Buckingham Palace sowie Besuchen in Westminster Abbey und Downing Street | |
beginnt am Montag ein dreitägiger Staatsbesuch Großbritanniens durch | |
US-Präsident Donald Trump. Am Mittwoch soll Trump mit Frau Melania einer | |
Veranstaltung in der Hafenstadt Portsmouth zum 75. Jubiläum der | |
D-Day-Landung beiwohnen. Am Ende des Staatsbesuchs wird Trump weiter nach | |
Irland reisen, zu Gesprächen mit Taoiseach Leo Varadkar und am Donnerstag | |
in die Normandie, um dort an dem offiziellen D-Day-Jubiläum teilzunehmen. | |
Die Dame, die den US-Präsidenten nach Großbritannien einlud, ist gerade | |
noch im Amt. Premierministerin Theresa May hat ihren offiziellen Abgang als | |
Tory-Chefin hinsichtlich dieses Besuches extra erst auf den 7. Juni | |
gesetzt, also nach dieser Visite. | |
Es ist bereits das zweite Mal, dass Trump Großbritannien besucht. Sein | |
letzter Aufenthalt im Juli 2018 war jedoch kein offizieller Staatsbesuch. | |
[1][Dennoch demonstrierten damals] rund 250.000 Trump-Gegner*Innen. Auch | |
diesmal wollen zahlreiche Gruppen, die sich unter den Namen „Stop Trump | |
Coalition“ vereint haben, klarstellen, dass Trumps Aufenthalt in | |
Großbritannien nicht in ihrem Namen stattfinde. | |
Geplant ist nicht nur das erneute Fliegen eines bereits im vergangenen Jahr | |
zu bewundernden riesigen Ballons mit der Figur eines Trump-Babys – mit | |
ausdrücklicher Genehmigung des Londoner Bürgermeisters Sadiq Khan –, | |
sondern auch ein besonders lauter Karneval vor Buckingham Palace, | |
zeitgleich mit dem dort für Montagabend geplanten Festessen mit Königin | |
Elizabeth und Theresa May. | |
## Trump mischt sich in Innenpolitik ein | |
Im Sinne des Protestes erklärte Oppositionsführer Jeremy Corbyn, dass er | |
selber nicht am königlichen Bankett teilnehme, aufgrund der | |
frauenfeindlichen und rassistischen Sprache Trumps. Kritiker merken | |
allerdings an, dass der Labour-Chef keine solchen Skrupel hatte, als Chinas | |
Präsident Xi Jinping zum Festessen in den Palast kam. | |
Am Dienstag wollen Demonstranten auf ähnliche Weise den Londoner | |
Regierungsbezirk umzingeln, so nah wie es trotz polizeilicher Absperrungen | |
möglich ist. Denis Fernando von der Stop Trump Koalition sagt der taz: „Es | |
ist ein Protest gegen den mächtigsten Mann der Erde, der sich mit Hass und | |
der Ultrarechten umgibt und sich gegen die Klimaherausforderungen stellt.“ | |
Der US-Präsident hat sich seinerseits schon in den letzten Tagen geäußert. | |
Zum einen lobte er den Konservativen Boris Johnson, der Mays Nachfolge | |
anstrebt – „ich glaube, er würde hervorragend sein“, sagte Trump. Zum | |
anderen gab es große Worte für Nigel Farage: „Ich mag Nigel sehr. Er hat | |
viel anzubieten. Er ist eine sehr schlaue Person.“ | |
Hinsichtlich der bevorstehenden Gespräche inmitten der Brexitkrise ließ | |
Trump verstehen, dass wirtschaftliche Vereinbarungen zwischen den USA und | |
Großbritannien nach dem Brexit sehr rasch getroffen werden könnten. | |
Eine der lautesten Stimmen gegen den Besuch kommt von Londons Bürgermeister | |
Sadiq Khan. Es sei falsch, dass Trump der rote Teppich ausgerollt werde; | |
seine ultrarechte Agenda sei mit den britischen Werten unvereinbar, schrieb | |
der Labour-Politiker in der Sonntagszeitung Observer. | |
Die Kosten des Besuchs sind derzeit nicht bekannt. Letztes Jahr betrugen | |
diese umgerechnet 20 Million Euro, inklusive Sicherheitskosten. „Dieses | |
Geld sollte man lieber in öffentliche Dienste investieren“, findet | |
Protestorganisator Denis Fernando. | |
2 Jun 2019 | |
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[1] /Heftige-Proteste-gegen-US-Praesidenten/!5521780 | |
## AUTOREN | |
Daniel Zylbersztajn | |
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