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# taz.de -- US-Präsident Trump in Großbritannien: Beleidigungen und ein Donal…
> Wegen der Proteste gegen ihn meidet der US-Präsident die britische
> Hauptstadt. Zuvor beleidigt er Theresa May. Nur um sich danach
> versöhnlich zu geben.
Bild: Kein einfacher Gast für Theresa May: US-Präsident Donald Trump nach dem…
Dublin taz | Wer Donald Trump einlädt, muss sich auf einiges gefasst
machen. Bei seinem Arbeitsbesuch in Großbritannien [1][beleidigte] der
US-Präsident seine Gastgeberin, die britische Premierministerin Theresa
May, schon vorab in einem Interview mit der Sun, dem kleinformatigen
Schmutzkübel seines Freundes und Beraters Rupert Murdoch. Trump sagte, dass
Boris Johnson „ein großartiger Premierminister“ wäre.
Der hatte aber am Montag seinen Rücktritt als Außenminister aus Protest
gegen Mays Brexit-Politik eingereicht. Johnson und Trump eint mehr als die
gleiche Frisur. Johnson ist Brexit-Hardliner, und Trump pflichtete ihm bei.
[2][Mays Pläne] für einen weichen Ausstieg aus der Europäischen Union seien
nicht das, wofür die Briten im Referendum vor zwei Jahren gestimmt hätten.
„Ich hätte das völlig anders gemacht“, sagte Trump. „Aber sie hat nicht…
mich gehört.“
Trump drohte deshalb, das angestrebte Handelsabkommen mit Großbritannien
platzen zu lassen. Eine enge EU-Anbindung nach dem Brexit würde dazu
führen, dass die USA weiterhin mit der EU verhandeln müssten. „Dabei haben
wir genug Schwierigkeiten mit der Europäischen Union“, sagte er.
Für May schien sich der Trump-Besuch immer mehr zur Katastrophe zu
entwickeln. Nach den Rücktritten von Johnson und Brexit-Minister David
Davis, die bei den EU-Gegnern in ihrer Partei große Unruhe ausgelöst
hatten, hatte sie gehofft, die USA als verlässlichen Partner nach dem
Brexit präsentieren zu können. Diese Rechnung schien nach dem
Trump-Interview nicht aufzugehen.
Doch beim Treffen mit May auf ihrem Landsitz in Chequers gab sich Trump
milder. Er habe die Premierministerin beim Galadinner viel besser
kennengelernt. Er werde sie unterstützen, was auch immer ihre
Brexit-Politik sein werde. May erklärte, Trump stimme mit ihr überein, dass
ein Handelsabkommen zwischen beiden Ländern nach dem Brexit möglich sei.
Während der Pressekonferenz in Chequers begann in London eine
Massendemonstration gegen den US-Präsidenten. Über dem Parlamentsgebäude
schwebte seit dem Vormittag ein 6 Meter hoher [3][Ballon], der Trump als
wütendes Baby in Windeln darstellte. Londons Bürgermeister Sadiq Khan hatte
die Protestaktion genehmigt.
Das erregte Trumps Unmut. „Ich habe London geliebt“, sagte Trump. „Aber
warum sollte ich dort hin, wenn sie dir das Gefühl geben, nicht willkommen
zu sein?“ Trump hatte bei seinem zweitägigen Besuch einen Bogen um die
englische Hauptstadt gemacht und lediglich in der US-Botschaft übernachtet.
Ein paar Hundert Menschen versuchten, ihm mit Trillerpfeifen, Trompeten und
Trommeln eine schlaflose Nacht zu bereiten.
Trump macht Khan obendrein für die Terroranschläge von 2017 in London
verantwortlich. „Schaut euch an, was in London passiert“, sagte er. „Ich
denke, er hat schlechte Arbeit bei der Terrorismusbekämpfung geleistet.“
Khan antwortete mit einem Wort: „Lächerlich.“
13 Jul 2018
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## AUTOREN
Ralf Sotscheck
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Großbritannien
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