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# taz.de -- Kommentar Trump in Großbritannien: Der ungebetene Gast
> Der US-Präsident tat, was von ihm erwartet wurde. Er pöbelte reichlich
> gegen britische Persönlichkeiten bei seinem Besuch in Großbritannien.
Bild: Ungebetener Gast: Anti-Trump-Demonstration am Dienstag in London
Wer den US-Präsidenten Donald Trump einlädt, muss sich auf das Schlimmste
gefasst machen – [1][und wird selten enttäuscht]. Noch bevor er in London
gelandet war, hatte er den muslimischen Bürgermeister Sadiq Khan, den er
obendrein wie den Fußballer Kahn buchstabierte, als „mausetoten Verlierer“
per Twitter angepöbelt.
Außerdem mischte er sich in die britische [2][Brexit-Debatte] sowie in die
interne Tory-Wahl für die Nachfolge von Premierministerin Theresa May ein.
Boris Johnson sei der Richtige. Die beiden haben einiges gemeinsam. Sie
haben nicht nur denselben Friseur, sie plappern auch gerne los, ohne das
Hirn vorher zu konsultieren.
Die Queen ertrug den ungebetenen Gast tapfer und empfing ihn mit Pomp und
Gloria und 41 Salutschüssen, die ihn allesamt verfehlten. Allerdings
servierte Elisabeth ihm „Eton-Kuddelmuddel“, ein englisches Dessert aus
Früchten, Baisers und Schlagsahne – eindeutig eine Anspielung auf Johnson,
den Eton-Schüler. Und während die Obamas und Bushs im Palast übernachten
durften, musste Trump beim US-Botschafter schlafen. Man renoviere gerade,
entschuldigte man sich.
Herzogin Meghan ließ sich ebenfalls entschuldigen. Sie musste auf den
Kleinen aufpassen. Trump hatte sie in einem Interview mit der Sun als
„boshaft“ bezeichnet, was er später bestritt. Dumm nur, dass die Sun eine
Tonbandaufnahme hatte.
Ach ja: Mit Premierministerin Theresa May hat Trump auch gesprochen. Viel
zu bereden gab es wohl nicht, denn es war ihr letztes Hurra, bevor sie als
Fußnote in den Geschichtsbüchern verschwindet. Dass sie Trump nach England
eingeladen hatte, war ihr letzter Fehler in einer langen Reihe.
Am Mittwochnachmittag reist er weiter, um jemand anderen zu belästigen, und
zwar [3][den irischen Premier Leo Varadkar]. Der hatte im März auf dem Weg
ins Weiße Haus schnell noch bei Trumps Vorgänger Barack Obama
vorbeigeschaut. Das dürfte Trump ihm nicht verziehen haben.
4 Jun 2019
## LINKS
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## AUTOREN
Ralf Sotscheck
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Boris Johnson
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