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# taz.de -- Rapmusiker Smockey aus Burkina Faso: „Jetzt die politische Klasse…
> Burkina Fasos prominentester Bürgerprotestführer wünscht sich mehr
> politisches Engagement. Wichtig sei vor allem die Jugend seines Landes.
Bild: Smockey, der eigentlich Serge Bambara heißt
taz: Smockey, hat sich Burkina Faso seit der Revolution 2014 verändert?
Smockey: Es hat sich viel verändert. Jetzt ist es wichtig, die politische
Klasse zu erneuern. Klientelismus und Korruption haben die Mehrheit der
Menschen davon überzeugt, dass Politik ein Metier des Diebstahls ist. Es
gibt kaum noch junge Menschen, die sich engagieren wollen. Wenn doch, dann
verfolgen sie die persönliche Bereicherung. Deshalb muss man die Mentalität
ändern.
An der Macht sind erst mal weiter die alten Politiker. Wie lässt sich mit
ihnen ein Land erneuern?
Die alte politische Klasse war 2014 als einzige zur Übernahme bereit. Das
war keine Überraschung, und nicht alles ist negativ. Seit mehr als 50
Jahren haben wir heute die erste völlig zivile Regierung. Es gibt
Gewaltenteilung, das Mandat eines Präsidenten wurde auf zwei Amtszeiten
begrenzt. Trotzdem muss man das System säubern, beispielsweise in den
Gerichten und der Armee. Das wird noch viel Zeit in Anspruch nehmen.
Sollte dafür eine neue Partei gegründet werden? Nächstes Jahr finden
Wahlen statt.
Es gibt schon viele Parteien. Im Moment halte ich eine gut organisierte
Bewegung für besser, um eine starke Zivilgesellschaft zu haben. Man muss
sich entscheiden, ob man regieren oder kontrollieren will. Wir haben
Letzteres gewählt. Möglich ist es aber, eine Partei zu unterstützen, die
wirklich einen Wandel will.
2 May 2019
## AUTOREN
Katrin Gänsler
## TAGS
Burkina Faso
Zivilgesellschaft
Rap
Protestbewegung
Burkina Faso
Burkina Faso
Demokratiebewegung
Burundi
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