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# taz.de -- Ende des Handelstreits mit den USA: EU für Friedensverhandlungen
> Um Handelszölle abzuwenden, nimmt die EU Gespräche mit den USA auf. Nur
> Frankreich stimmt dagegen, Präsident Macron spricht von Erpressung.
Bild: Will Trump nicht klein beigeben: Macron
Paris taz | Die EU hat am Montag in Luxemburg mit überwältigender Mehrheit
beschlossen, Verhandlungen zur Beilegung des schwelenden Handelsstreits mit
den USA aufzunehmen, um so US-Präsident Donald Trumps Drohung mit
Importzöllen für Industrieprodukte abzuwenden. Nur Frankreich hat gegen
diesen Entscheid gestimmt, Belgien hat sich der Stimme enthalten.
Einstimmigkeit war nicht erforderlich für den Auftrag an Handelskommissarin
Cecilia Malmström, mit der US-Regierung Gespräche aufzunehmen. In den
vergangenen Monaten wurde Trump sichtlich ungeduldig. Man kann im Beschluss
der EU-Staaten darum die Angst ausmachen, dass die USA sehr schnell die
Importe der europäischen Industrie und im Besonderen die von Automobilen
mit Vergeltungszöllen belasten könnten.
Für Frankreichs Präsidenten Emmanuel Macron handelte es sich um eine Form
von Erpressung, als Trump im Februar der EU erklärte: „Wenn wir keinen Deal
machen, kommt es zu den Zöllen.“ Dass ausgerechnet Macron, der nach seiner
Wahl der beste Freund und Partner der USA sein wollte, sich jetzt
querstellt, mag überraschen.
Es geht Frankreich aber nicht zuletzt im Interesse der eigenen
Landwirtschaft um die Bewahrung der europäischen Handelsschranken der
Agrarprodukte, die laut EU-Kommission nicht Gegenstand der Verhandlungen
sein sollen. Trump möchte indes den Markt der EU-Länder generell vermehrt
für die US-Exporte öffnen, beispielsweise auch für Wein aus Kalifornien.
## Macron innenpolitisch unter Druck
Ohne viel Erfolg hatte Macron beim letzten EU-Gipfel in Brüssel
argumentiert, es sei politisch nicht opportun, kurz vor den EU-Wahlen einen
solchen Entscheid zu treffen – vor allem wegen der populistischen
Befürworter einer protektionistischen Politik.
Er steht in seinem Land innenpolitisch unter Druck, ein Einlenken in der
Frage der nordamerikanischen Sonderzölle wäre ihm als Schwäche ausgelegt
worden. Schließlich führte er auch noch und ebenso vergeblich Trumps
Rückzug vom Klimaabkommen ins Feld.
Für Deutschlands Regierung dagegen hatte in diesen Diskussionen der Schutz
der Exporte der Autoindustrie in den wichtigsten Einzelmarkt, die USA, klar
Priorität. Das gab den Ausschlag.
15 Apr 2019
## AUTOREN
Rudolf Balmer
## TAGS
Schwerpunkt Emmanuel Macron
USA
EU
Donald Trump
Handel
Emmanuel Macron
Strafzölle
Schwerpunkt Brexit
Handelsstreit
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