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# taz.de -- Stellungnahme zu Urenco-Uranfabrik: AfD lud mutmaßlichen Fälscher…
> Der Urenco-Mitarbeiter, der eine vermutlich gefälschte Stellungnahme an
> den Bundestag schickte, sollte dort als Sachverständiger für die AfD
> auftreten.
Bild: Grüne und Linke beantragten eine Schließung der Urenco-Fabrik im westf�…
Neue Entwicklung im Fall der [1][vermutlich gefälschten Stellungnahme eines
angeblichen US-Wissenschaftlers], mit dem der Umweltausschusses des
Deutschen Bundestages vor einer Anhörung zu den [2][möglichen Gefahren der
Gronauer Uranfabrik] im letzten Jahr in die Irre geführt werden sollte: Der
ehemalige Urenco-Mitarbeiter Andreas Kronenberg, der die fragliche
Stellungnahme an den Umweltausschuss weitergeleitet hatte, sollte in der
Anhörung auf Vorschlag der AfD eigentlich als Experte angehört werden. „Wir
hätten ihn gern als Sachverständigen gehabt“, sagte der AfD-Obmann im
Umweltausschuss, Karsten Hilse, der taz. „Das hat ihm sein Arbeitgeber aber
verboten.“
Urenco ließ eine taz-Anfrage dazu unbeantwortet. Die Vorsitzende des
Umweltausschusses, Sylvia Kotting-Uhl (Grüne), die die Stellungnahme als
„Provokation des Parlaments“ bezeichnet hatte und sich um Aufklärung des
Falls bemüht, sagte der taz, der Urenco-Geschäftsführer habe ihr gegenüber
bestätigt, dass das Unternehmen Kronenberg verboten habe, im Ausschuss
auszusagen.
In der Anhörung ging es um die von Grünen und Linken beantragte Schließung
der Urenco-Fabrik im westfälischen Gronau. Die Internationale Kampagne zur
Abschaffung von Atomwaffen (ICAN) hatte in einer [3][Stellungnahme] die
Befürchtung geäußert, dass das dort produzierte Uran auch militärisch
genutzt werden könnte.
Das hatte der angebliche US-Wissenschaftler Thomas Panto in einer
Gegenstellungnahme zurückgewiesen. An deren Echtheit – und an der Existenz
ihres angeblichen Verfassers – kamen später aber viele Zweifel auf. Unter
anderem war die genannte Adresse falsch. Und ein darin erwähntes Telefonat
mit der internationale ICAN-Chefin hatte es nicht gegeben.
Weitergeleitet wurde die Stellungnahme von einem sogenannten Uran-Institut
in Schüttdorf. Das wird von Andreas Kronenberg betrieben, der zum Zeitpunkt
der Anhörung bei der Urenco tätig war. Zu den Zweifeln an der Echtheit des
Schreibens wollte er sich auf Anfrage der taz nicht äußern; stattdessen
drohte er für den Fall einer Berichterstattung mit rechtlichen Schritten.
Auf wessen Initiative Kronenberg das vermutlich gefälschte Schreiben
verschickte, ist weiter offen. Das Unternehmen erklärte, davon nichts
gewusst zu haben; das Arbeitsverhältnis wurde mittlerweile beendet. Auch
die AfD weist die Verantwortung von sich. Mit der Stellungnahme, die der
von ihr als Experte gewünschte Kronenberg an den Ausschuss geschickt hat,
habe die Fraktion nichts zu tun, sagte ihr Obmann Hilse.
11 Apr 2019
## LINKS
[1] /Urenco-Uranfabrik-in-Gronau/!5583434
[2] /Urananreicherung-in-Gronau/!5579430
[3] https://www.icanw.de/neuigkeiten/urananreicherungsanlage-gefaehrdet-nichtve…
## AUTOREN
Malte Kreutzfeldt
## TAGS
Schwerpunkt AfD
Bundestag
Uran
IAEA
Urenco
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Urenco
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