Introduction
Introduction Statistics Contact Development Disclaimer Help
# taz.de -- Kommentar Terroranschlag Neuseeland: Der Hass ist gut vernetzt
> Rassistische Ideologien haben Konjunktur und machen sich auch hier breit
> in der „Mitte der Gesellschaft“. Die Politik ebnet den Weg.
Bild: Unsere Solidarität muss denen gehören, die von Rassismus betroffen sind
Zwei Frauen halten sich im Arm, trauern gemeinsam. „Das ist euer Zuhause.
Ihr hättet hier sicher sein sollen“, steht darunter. [1][Dieses Bild] macht
derzeit die Runde im Netz. Und es ist so traurig und so wahr, dass man
schreien möchte.
50 Menschen sind im neuseeländischen Christchurch bei einer
[2][rassistischen Hasstat] getötet worden. Ermordet aus einem einzigen
Grund: weil sie Muslime waren. Es war, so liest man, der schlimmste
Terroranschlag in der Geschichte Neuseelands. Eine entsetzliche Tat – die
aber nicht aus dem Nichts kam. Und die sich wiederholen kann, nicht nur in
Neuseeland. Denn die menschenverachtende Ideologie dahinter hat
international Konjunktur.
Sie wächst hier mitten in unserer Gesellschaft ebenso wie anderswo auf der
Welt. Diese Menschen vernetzen sich, und ihr Hass und ihr Gedankengut
machen sich auch in dieser sogenannten „Mitte der Gesellschaft“ breit.
Neuseeland ist weit weg, aber rassistische Gewalt wird auch in Deutschland
ausgeübt. [3][Angriffe auf Moscheen] gibt es hier bisher zum Glück bei
Weitem nicht in dem Ausmaß, wie es jetzt in Christchurch geschehen ist.
Doch die Angst davor ist auch hierzulande da, und das leider nicht
unbegründet.
Der australische [4][Attentäter Brenton Tarrant] nannte sein rassistisches
Manifest „Der große Austausch“. Die [5][irre Gedankenwelt] dahinter kennt
man von Rechtsextremen wie Rechtspopulisten hierzulande; in ihrer
Stimmungsmache gegen den UN-Migrationspakt war auch in der AfD vom
„Bevölkerungsaustausch“ die Rede. Es gibt zu viele Menschen, die dieses
Gedankengut teilen, und allzu leicht wird ihm auch politisch der Weg
bereitet.
Ja, dazu trägt auch die Abschottungs- und Ausgrenzungspolitik von Teilen
der deutschen Bundesregierung bei. Umso verstörender ist es, was
[6][CDU-Chefin Annegret Kramp-Karrenbauer] zu dieser Bluttat zu sagen hat.
Die Frau, die mal Bundeskanzlerin werden will, schafft es, ihre
Beileidsbekundung mit dem Wort „Egal“ zu beginnen und das Wort „Rassismus…
ebenso zu meiden wie die Menschen, die gezielt angegriffen wurden: Muslime.
„Keine Erklärung“ gebe es. Das ist dermaßen falsch, denn die Erklärung
lautet: Rassismus.
Unsere Solidarität muss denen gehören, die von Rassismus betroffen sind.
[7][„They are us“, hat Neuseelands Premierministerin] Jacinda Ardern
gesagt. Das sollte auch in Deutschland gelten. Diese Ideologie des Hasses
ist eine reale Bedrohung für unsere Kolleg*innen, Freund*innen,
Nachbar*innen und viele weitere Mitglieder unserer Gesellschaft. Hier ist
ihr Zuhause. Es ist unser aller Aufgabe, dafür zu sorgen, dass sie sicher
sind.
17 Mar 2019
## LINKS
[1] https://www.facebook.com/YWCATO/photos/a.149833134546/10156995543564547/?ty…
[2] /Nach-dem-Terroranschlag-in-Neuseeland/!5580920
[3] /Rechte-Anschlaege-in-Neukoelln/!5573440
[4] /Der-Rechtsterrorist-von-Christchurch/!5580888
[5] /Rechtsextremer-Terror-in-Neuseeland/!5580884
[6] https://twitter.com/akk/status/1106457013377253377
[7] https://twitter.com/jacindaardern/status/1106397870628847617
## AUTOREN
Dinah Riese
## TAGS
Schwerpunkt Rassismus
Jacinda Ardern
Rechtsextremismus
Schwerpunkt Rechter Terror
Neuseeland
Terroranschlag
Lesestück Interview
Türkei
Schwerpunkt Rassismus
Neuseeland
Neuseeland
Brenton Tarrant
## ARTIKEL ZUM THEMA
Autorin Reni Eddo-Lodge über Rassismus: „Die Welt steht auf meiner Seite“
Mit ihrem Buch „Warum ich nicht länger mit Weißen über Hautfarbe spreche“
führt Reni Eddo-Lodge als erste Schwarze Autorin die UK-Bestsellerliste an.
Rechter Terroranschlag in Neuseeland: Ein Held von Christchurch
Auch in der Linwood-Moschee im neuseeländischen Christchurch wollte ein
Terrorist Betende erschießen. Doch ein mutiger Mann vereitelte das.
Wahlkampf in der Türkei: Erdoğan zeigt Christchurch-Video
Terror auf der Großleinwand: Um die Opposition vor der Wahl in der Türkei
zu diskreditieren, zeigt Erdoğan ein Video des Anschlags in Neuseeland.
Terroranschlag in Neuseeland: Waffengesetze werden verschärft
Als Konsequenz aus dem Terroranschlag will die Regierung in Neuseeland die
Waffengesetze verschärfen. Der rechtsextreme Täter kaufte zuvor legal
Waffen.
Gedenken nach Anschlag in Neuseeland: Im Gesicht, der Schmerz der Nation
Jacinda Ardern, Neuseelands Premierministerin, trauert mit den Opfern des
Terroranschlags. Sie zeigt der Welt, was eine gute Regierungschefin
ausmacht.
Nach dem Terroranschlag in Neuseeland: 50. Todesopfer bestätigt
Ein weiteres Todesopfer ist nach dem Terroranschlag in Christchurch
geborgen worden. Premier Ardern bestätigt indes, vor der Tat eine
Kampfschrift erhalten zu haben.
Der Rechtsterrorist von Christchurch: Vollstrecker einer Ideologie
Der Attentäter von Christchurch ist muslimfeindlich. Sein „Manifest“
bedient die Wahnbilder, mit der auch Neurechte oder die AfD hantieren.
You are viewing proxied material from taz.de. The copyright of proxied material belongs to its original authors. Any comments or complaints in relation to proxied material should be directed to the original authors of the content concerned. Please see the disclaimer for more details.