# taz.de -- Gesundheitsrisiko für Säuglinge: Glyphosat an Babys Po | |
> Die französische Gesundheitsagentur findet das Pestizid in Babywindeln. | |
> Hersteller sollen nun Vorschläge vorlegen, um Risiken zu senken. | |
Bild: Wissenschaftler wiesen in Windeln rund 60 chemische Substanzen nach | |
Gleich drei französische Ministerien haben am Mittwoch kurzfristig die | |
Hersteller von Wegwerfwindeln vorgeladen. Sie verlangen von den Produzenten | |
innerhalb von 15 Tagen Vorschläge, wie sie Risiken für Kinder durch | |
potenziell gefährliche chemische Substanzen senken wollen, die | |
Wissenschaftler in Babywindeln gefunden haben. Die Regierung beruft sich | |
dabei auf einen alarmierenden Bericht der französischen Agentur für | |
Gesundheit-, Lebensmittel- und Umweltsicherheit (Anses). | |
Die Agentur warnt vor Gesundheitsrisiken für Säuglinge und Kleinkinder | |
durch rund 60 chemische Substanzen, die bei Tests in den Windeln in zum | |
Teil unzulässigen Mengen gefunden wurden. Neben Duftstoffen und | |
Klebemitteln wurden unter anderem Dioxine, Furan, seit Jahren verbotene | |
Pestizide sowie der [1][Unkrautvernichter Glyphosat] nachgewiesen. | |
In ihren Analysen kommt Anses zu dem Schluss, dass mehrere dieser | |
Substanzen bei einer normalen Verwendung in so einer Konzentration | |
vorhanden sind, dass sie ein Gesundheitsrisiko darstellen. Als normale | |
Verwendung gilt der Einsatz von 4.000 Windeln von der Geburt bis zum 3. | |
Lebensjahr der Kinder. | |
## Keine Langzeitstudien | |
Bei den Gesundheitsrisiken ist die Rede von Allergien und Hautentzündungen | |
bis hin zu Krebs. Glyphosat wird nicht explizit in diesem Abschnitt des | |
32-seitigen Berichts erwähnt. Was aber nicht heißt, dass es keinerlei | |
Gefahr darstellt. Unklar ist, ob Glyphosat aus den Windeln durch die Haut | |
in den Körper von Kindern gelangen kann. | |
Auch verfügt die Anses derzeit nicht über eine wissenschaftliche | |
Langzeitstudie zu den gesundheitlichen Folgen der diversen Schadstoffe in | |
den heute vertriebenen Wegwerfwindeln. Sie empfiehlt dennoch, all diese | |
unerwünschten chemischen Substanzen umgehend bei der Fabrikation der | |
Windeln zu eliminieren oder so weit wie möglich zu reduzieren. | |
Noch vor dem Treffen mit den drei Regierungsmitgliedern hat in Paris ein | |
Sprecher des Marktführers Procter & Gamble Kooperation und Transparenz | |
versprochen. Dasselbe sagt Bayer France dazu, wenn es um die mit der | |
Übernahme von Monsanto übernommenen Produktion des glyphosathaltigen | |
Unkrautvernichters Roundup geht. | |
23 Jan 2019 | |
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[1] /Bayers-Glyphosat-Studien/!5551767 | |
## AUTOREN | |
Rudolf Balmer | |
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